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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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deshalb hab ich ihm deine Nummer gegeben.« Sie grinste. »Jenkster ist ein irrer Typ, was?«
    »Du hast ihm meine Telefonnummer gegeben?«, wiederholte ich. »Warum? Der spinnt wirklich! Ich habe mich ganz glibberig und glitschig gefühlt, dabei haben wir nur am Telefon geredet und nicht persönlich!«
    »Ach, komm schon, Audrey. Gib zu, dass es einen irrwitzigen Spaß gemacht hat, mit ihm zu telefonieren. Der Typ ist der wandelnde Wahnsinn. Ich hab gedacht, dass du dir dabei bestimmt einen ablachst.«
    Da hatte sie recht. Es war tatsächlich irgendwie lustig gewesen, mit Jim Jenkster zu telefonieren. »Wenn er meine Nummer weitergibt, kann ich mir die Kugel geben. War dir das klar?«
    »Wenn du dir die Kugel gibst, dann brauchst du wenigstens nicht mehr im Vorzimmer des Direktors zu sitzen. Wie lang musst du eigentlich hier den Pandabären spielen?«
    »Weiß ich nicht. Wahrscheinlich bis sich die ganze Aufregung etwas gelegt hat.«
    »Na, tolle Perspektive.«
    »Ja, und vielen Dank auch für deine aufmunternden Worte.«
    »Willst du, dass Jonah und ich für etwas Unterhaltung sorgen? Sich irgendwelche Sachen ausdenken, das kann Jonah nämlich ziemlich gut.«
    »Bitte nicht.« Ich konnte mir lebhaft ausmalen, was Jonah unter »etwas Unterhaltung« verstand. Ziemlich sicher würden Silvesterböller eine Rolle spielen, Mäuse und eine Spritzpistole. »Ich hab genug Abwechslung in meinem Leben.«

    »Okay, aber du brauchst nur ein Wort zu sagen, dann denken wir uns was für dich aus.«
    »Ich hab eine viel bessere Aufgabe für dich. Versuch dich an alles zu erinnern, was du jemals in meinem Kleiderschrank gesehen hast, und sag mir, was ich anziehen soll, wenn James und ich das erste Mal richtig ausgehen.«
    »Okay.« Victorias Augen hatten einen träumerischen Glanz angenommen, während sie innerlich die Klamotten in meinem Kleiderschrank durchging. Na ja, ehrlich gesagt die Klamotten in meinem Kleiderschrank, auf dem Fußboden und in der Wäsche. »Mir fällt was ein. Keine Sorge.«
    »Keine Armstulpen.«
    »Du meine Güte, bloß nicht. Alle haben die Dinger jetzt an. Jonahs kleine Schwester hat sich welche aus seinen Lieblingssocken gemacht. Er war total angenervt.«
    Es klingelte und sie verdrehte die Augen zur Decke. (Warum machen das eigentlich alle immer, wenn die Schulglocke klingelt? Habt ihr das auch schon bemerkt? Als hätten wir Angst, dass uns irgendwann die Decke auf den Kopf fallen könnte.) »Okay, ich muss jetzt los, aber - jippie! Du und Jam- ich meine, jippie, du-und-du-weißt-schon-wer!«
    Als sie weg war, fühlte ich mich so einsam, dass es wehtat.
    Einen ganzen Schultag lang im Vorzimmer des Direktors sitzen zu müssen, das stellte ich schnell fest, war unendlich langweilig. U-n-e-n-d-l-i-c-h l-a-n-g-w-e-i-l-i-g. Aber ich hab richtig viel gelernt. Ohne Lehrer, meine Freundinnen und alle anderen Schüler ringsum kam ich mit dem Stoff nämlich viel schneller voran. Am frühen Nachmittag (und nachdem ich Victoria beim Mittagessen jede noch so winzige Einzelheit erzählt hatte) war ich mit allem durch. Lesen, Hausaufgaben, einfach alles. Ich hatte sogar ein paar Fragen aus dem College-Vorbereitungsbuch, das meine Mutter mir gekauft hat, durchgearbeitet. So l-a-n-g-w-e-i-l-i-g war mir.
    Es war absolut grässlich.
    Zwischen der fünften und sechsten Stunde hörte ich ein
Zischen hinter mir und drehte mich um. Ich sah James neben der halbhohen Mauer stehen. Ich weiß natürlich, dass es wichtig ist, auf cool zu machen und all so was, aber als ich ihn da so sah, fing ich an zu strahlen. Ich spürte es richtig in meinem Gesicht. Es passierte einfach. Ich konnte nicht anders. Aber es war ganz in Ordnung so. Denn ihm erging es nicht anders.
    Wie simpel wir doch alle funktionieren.
    »Hallo!«, sagte ich. »Was ist denn draußen alles so los?«
    »Nicht viel.« Er musterte die Umgebung. »Und hier in deiner Einsiedlerklause?«
    »Total langweilig. Ich werd gleich meinen eigenen Arm abnagen.«
    »Musst du nicht irgendwelche, na ja, Schulaufgaben machen?«
    »Alles schon erledigt. Ruf mal bei der Hochbegabtenförderung an. Ich habe heute Vormittag entdeckt, dass ich ein Genie bin.«
    »Können sie dich wirklich jeden Tag allein hier hinsetzen? Den ganzen Tag lang?«
    »Wenn sie mich dazu zwingen können, dass ich zum Sportunterricht so scheußliche Gymnastikshorts anziehe, dann können sie mit mir wahrscheinlich alles machen.«
    »Erzähl mir mehr darüber. Ich hab dich darin bisher immer nur aus der Ferne

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