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Heartbreaker - Chartbreaker

Titel: Heartbreaker - Chartbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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wirst dich überhaupt nicht umbringen. Weißt du noch, wie wir in Bio darüber geredet haben, dass viele Jugendliche Alkohol trinken, um ihren Liebeskummer zu ertränken? Genau das wirst du jetzt mit mir zusammen tun.«
    »Haben sie damals auch was davon erzählt, dass manche ihren Ex-Freund zerstückeln, um besser drüber hinwegzukommen?«
    »Ich glaube, das kommt erst nächstes Jahr in Anatomie dran.«
    Ich lachte und Jonah fuhr los. Aus den Autos rechts und links von uns starrten alle zu uns herüber und tauschten dann vielsagende Blicke aus. Ich konnte fast hören, wie sie zueinander sagten: »Da drüben, im Auto! Das ist das Mädchen, das mit Evan Schluss gemacht hat! Hast du sie gesehen?«
    »Komm schon, Aud«, sagte Jonah vom Fahrersitz, »mach dir deswegen nicht so einen Kopf. Das ist doch nur ein Song. Und dass du mit ihm Schluss gemacht hast, hätten sie ja auch so noch erfahren.«
    »Hör auf diesen Mann«, erklärte Victoria. »Er sagt immer die Wahrheit.«
    »Da hat sie verdammt recht«, sagte Jonah. »Und dein Evan, der wird sich heute noch so volldröhnen, dass er sich hinterher sowieso nicht mehr erinnern kann, was er da gesungen hat.«
    »Amen«, verkündete Victoria. »Wollen wir noch zum In-N-Out?«
    Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter und nickte. Sie kennt mich so gut, dass es fast schon unheimlich ist. »Ja, bitte. Aber ich hab leider kein Geld mehr.«
    »Ich auch nicht. Audrey und ich, wir haben leider kein Geld mehr, Jonah.«
    »Als ob ich das nicht schon geahnt hätte«, murmelte Jonah, als er vom Parkplatz auf die Straße abbog.
    Während wir also in der Autoschlange am Drive-thru des In-N-Out warteten, während dann Jonah unsere Bestellung in das winzige Mikrofon brüllte, während ich ein Erdbeer-Milchshake bekam statt des Schokoladen-Milchshakes, das ich eigentlich wollte, während also das alles geschah, könnt ihr euch wahrscheinlich leicht ausmalen, was bei Evan gerade los war. Ist ja auch wirklich nicht schwer, er hat es schließlich in jedem Interview erzählt, das er seither gegeben hat: Der A&R-Typ kam hinter die Bühne gestürmt, das heißt in den Lagerraum der Jukebox, schüttelte allen aus der Band die Hand und gab Sätze von sich wie: »Jungs, ihr habt den Laden echt gerockt!« Danach ließ er die Namen von ein paar großen Plattenfirmen fallen und lud sie alle für Montagvormittag in sein Büro ein. »Bereitet euch schon mal darauf vor«, verkündete er, »dass sich euer Leben total verändern wird!«
    Aber niemand hat mich davor gewarnt, dass sich mein Leben auch total verändern würde. Keiner hat mir erzählt, dass mir bald Paparazzi und Journalisten auflauern und sich sämtliche Medien um mich reißen würden. Und echt gar keiner hat mir gesagt, dass mich am Ende des Jahres jeder, aber auch wirklich jeder von euch kennen würde. Meinen Namen. Mich. Audrey.
    Das ist allerdings auch alles, was ihr wirklich von mir wisst: meinen Namen.
    Aber damit ist jetzt Schluss.
    Denn hier kommt meine Version der Geschichte.

2
    You can always see it op coimin’, but you can never stop it...
    Cowboy Junkies, »Bea’s song (River Song trilogy: Part II)«
     
    Trotz des Wahnsinns von diesem Auftritt in der Jukebox beruhigte sich damals alles schnell wieder. Etwas Horrormäßiges passiert, du fragst dich: Wie kann ich überhaupt eine Sekunde weiterleben, ohne komplett den Verstand zu verlieren? Und dann verstreicht eine Minute, dann noch eine Minute und dann eine Stunde, und bald kehrt dein Leben wieder in seine alten, normalen Bahnen zurück, und du kannst dich nicht mal mehr genau daran erinnern, was dich so sehr aus der Fassung gebracht hat.
    Offensichtlich ging es allen anderen nach diesem Abend genauso, und als im Herbst die Schule wieder anfing, hatte sich über Evans Song der sanfte Schleier des Vergessens gebreitet. Nicht einmal am ersten Schultag redeten die Leute darüber, was wahrscheinlich daran lag, dass Jennifer Epstein bis zur Mittagspause dreimal auf die Toilette gerannt war, um sich dort auszukotzen. Alle waren überzeugt, dass sie entweder schwanger oder fress-kotz-süchtig war, egal, wen man fragte. Das war das große Thema. Und wenn jemand mir im Flur »Warte, Audrey!« hinterherrief, dann war es auch so gemeint. Da schwang keine versteckte Ironie mit. (Ach ja, und es hat sich dann herausgestellt, dass Jennifer am Abend vorher verdorbenes Sushi gegessen hatte.)
    Evan und die Do-Gooders kamen nicht mehr an unsere Schule zurück, um ihren Highschool-Abschluss zu

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