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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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flüchtig ansah. Nichts davon sah auch nur im Mindesten viel versprechend aus. Bei den meisten Papieren handelte es sich um Pachtunterlagen, Vermögensaufstellungen und Versicherungspolicen. Er hatte sich gerade in ein Dokument vertieft, in dem es anscheinend um irgendwelche Einkünfte von Fenwick-Gütern ging, als die Tür aufgerissen wurde und Howard Telford hereinmarschierte.
    Adams Blick blieb an der Pistole hängen, die Howard in seiner bleichen, stummelfingrigen Hand hielt, und fluchte schweigend.
    »Ts, ts, ts.« Howard, der einen schwarzgoldenen Hausmantel aus Seide trug und dessen Haare wirr vom Kopf abstanden, als sei er gerade aus dem Bett gestiegen, reckte sein schwächliches Kinn arrogant in die Höhe. »Na, was haben wir denn da.«
    Adam unterdrückte den Impuls, zur Tür des Raumes zu schauen, in dem Jillian sich aufhielt. Er betete darum, dass Jillian Howards Hereinkommen bemerkt hatte und nach draußen zur Kutsche geflüchtet war. Doch stattdessen kam sie genau in diesem Moment ins Zimmer. Ihr Kopf war über ein Buch gebeugt, dessen Seiten sie überflog.
    »Adam - du wirst nicht glauben, was ich entdeckt habe.« Sie schaute auf und blieb beim Anblick von Howard stocksteif stehen, während ihre Augen entsetzt durch den Raum schweiften.
    Howards Miene nahm einen noch selbstgefälligeren Ausdruck an. »Ach, das ist aber nett. Ich bin nur wenig überrascht, dich hier zu sehen, Jillian, wenn man in Betracht zieht, wie verzweifelt du sein musst.« Er richtete seinen Blick auf Adam. »Was mich jedoch in Erstaunen versetzt, ist, dass ein Mann Ihrer gesellschaftlichen Stellung - ein Graf, nichts Geringeres - sich zu so etwas Gewöhnlichem wie Diebstahl herablässt.«
    Adam warf einen schnellen Blick zum Bücherschrank, den Clay durchsucht hatte. Aber der Herzog war hinter der Tür, durch die Howard gekommen war, verschwunden.
    »Wie Sie wahrscheinlich sehr wohl wissen, lag Diebstahl nie in meiner Absicht. Aber auch wenn ich ein Dieb sein sollte, wäre das immer noch dem Dasein eines Mörders vorzuziehen.«
    Howards fleischiges Gesicht lief rot an. »Sie haben wirklich Nerven, mich zu beschuldigen.« Aber er schluckte, als er tiefer in den Raum trat und die Tür leise hinter sich schloss. Aus dem Augenwinkel konnte Adam sehen, dass Clay sich in den Schatten hinter Howards Rücken schob. Er hielt einen kleinen Taschenrevolver in der Hand.
    »Ich glaube, Sie wissen sehr genau, worüber ich rede«, fuhr Adam fort. »Wenn nicht, dann können Sie es sich vielleicht vorstellen, wenn Sie erfahren, dass Ihr Alibi für die Mordnacht seit kurzem nichts mehr wert ist.«
    Howards dicke Finger schlössen sich kaum merklich fester um die Pistole. »Das ist verrückt. An dem Abend war ich bei der Soiree der Foxmoors. Die Hälfte des ton hat mich dort gesehen.«
    »Ja, das stimmt«, fiel ihm Jillian ins Wort. »Und zwei Personen haben aber auch gesehen, wie du gegangen bist.«
    »Sie hat Recht.« Adam zog Howards Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Sie waren gerade lange genug weg, um die vier Blöcke bis zu diesem Haus zu laufen, den Grafen durch das Fenster des Arbeitszimmers zu erschießen, die Waffe in das Zimmer zu werfen und zur Soiree zurückzukehren. Es wäre der perfekte Mord gewesen, wenn man Sie nicht gesehen hätte.«
    Etwas regte sich in Howards Gesichtszügen, eine Anspannung machte sich bemerkbar, die sein fleischiges Gesicht streng wirken ließ. »Sie haben schon immer gedacht, schlauer als wir anderen zu sein. Ein Major der Armee Seiner Majestät. Na und? Und wenn ich nun die Feier verlassen und einen Spaziergang gemacht habe? Glauben Sie wirklich ernsthaft, dass das genügt, um mich des Mordes zu bezichtigen?«
    »Sie haben außerdem über Ihren Verbleib nach der Beerdigung Ihres Onkels gelogen. Zwei Lügen, Howard, und die Leute fangen an, Verdacht zu schöpfen.«
    »Das glaube ich nicht. Ich glaube, Ihre kostbare Jillian wird wegen Mordes hängen.«
    »Sie ist unschuldig«, sagte Adam und warf ihr einen Blick zu. »Aber das wissen Sie ja aus erster Hand.«
    Howards Lippen wurden schmal. Seine Mundwinkel zogen sich ganz leicht nach oben, und Adam erhaschte das Aufblitzen von Zähnen bei einem Lächeln, das fast schon als wild zu bezeichnen war. »Und wenn ich es nun getan hätte? Wenn ich Ihnen nun sagen würde, dass ich wusste, dass der alte Mann und das Mädchen beide hier im Arbeitszimmer sein würden, wie sie es jeden Abend in jener Woche gewesen waren? Wenn ich Ihnen nun erzählte, dass ich in den Garten

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