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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tagebuch seines Sohnes Henry.«
    »Daher wusste er es also«, meinte Clay.
    »Ich habe nur die letzten paar Seiten gelesen, aber da erwähnt er Madeleines Betrug und wie sehr ihn das verletzt hat. Henry schreibt, er würde sie zu sehr lieben, um sie mit einem anderen Mann zu teilen. Sie soll gelacht haben, als er es ihr sagte. Dann schreibt er, dass er sich von ihr scheiden lassen würde.«
    Adam stieß einen müden Seufzer aus. »Das ist also der Grund, warum sie ihn ermordet hat.«
    »Madeleine hätte alles verloren«, sagte Clay.
    »Ja, aber durch Henrys Tod war Howard Telford der nächste Anwärter auf den Titel - und wenn Madeleine ihre Karten richtig spielte, würde sie immer noch Gräfin werden, genau wie sie es geplant hatte.«
    Es war fast zwei Uhr morgens, als die Kutsche das Fenwick-Anwesen verließ und nach Rathmore Hall fuhr. Die Erschöpfung ließ alle schweigen, und Müdigkeit mischte sich mit Erleichterung. Es dauerte nicht lange, bis sie beim Sitz des Herzogs ankamen. Als Clay den Schlag öffnen wollte, griff Adam nach seiner Schulter.
    »Die Einladung, die du und Kassandra gegenüber Jillian ausgesprochen habt... steht die noch?«
    Clay warf ihm einen Blick zu. »Das weißt du doch.«
    »Gut. Wenn du und die Herzogin einverstanden seid, wird sie dann morgen Nachmittag bei euch sein.«
    »Natürlich.« Der Herzog wandte sich zu Jillian um. »Wir freuen uns schon auf Ihren Besuch.« Er stieg aus der Kutsche und ging den Weg zu seinem Haus hoch. Als die Pferde die Kutsche anzogen, erhaschte Jillian noch einen Blick auf die Herzogin, die die Stufen herunterflog und sich ihrem Mann in die Arme warf.
    Jillian schaute zu Adam. Der Schein der Messinglaternen neben den Samtvorhängen spiegelte sich in seinem rabenschwarzen Haar wider, doch sein Gesicht lag weiterhin im Schatten.
    »Was wird man mit Madeleine machen?«, fragte sie leise, während sie sich nur zu deutlich an die Schrecken von Newgate erinnerte.
    »Es gibt keine Möglichkeit zu beweisen, dass Henry ermordet wurde. Sie wird sich wegen Mittäterschaft verantworten müssen, aber im Falle von Howards Tod kann sie behaupten, dass sie nur versucht hätte, dich zu schützen. Vielleicht wird sie deportiert. Madeleine ist schon immer eine Ü berlebenskünstlerin gewesen. Was auch geschehen mag - ich kann mir vorstellen, dass sie wieder auf die Beine kommt.«
    Die Dunkelheit verhüllte die strengen Züge seines Gesichts, aber sie konnte deutlich die Bitterkeit in seiner Stimme hören. Sie wusste, dass er an Caroline dachte und wie er von ihr betrogen worden war. Jillian spürte heiße Tränen in sich aufsteigen. Ihr Leidensweg war zu Ende, die Gefahr vorbei, aber ihre Zukunft lag im Dunkeln und war unsicherer denn je zuvor.
    Sie würde ihr ganzes Vertrauen in Michael Aimes setzen und darauf hoffen, dass er und sein Vater ihr dabei halfen, sich irgendwo ein neues Leben aufzubauen.
    »Es ist vorbei«, sagte sie mehr zu sich selbst denn zu ihm.
    Adam schlang seine Arme um sie. »Ja... Du bist frei, Jillian. Kein Prozess, kein Gefängnis, kein drohender Galgen. Nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.«
    Aber so einfach war das nicht. Nicht für sie. Sie liebte den Grafen von Blackwood. Allein sein Anblick ließ ihr Herz schmerzvoll überquellen.
    Doch für sie gab es keine Zukunft. Sie würde nicht seine Mätresse werden, doch mehr hatte er ihr nicht anzubieten.
    »Ich werde jetzt also beim Herzog wohnen?«
    Seine Augen wirkten blauer, als sie sie je gesehen hatte. »Nur für eine Weile, mein Liebling.«
    Jillian sagte nichts mehr. Sie verstand nicht, warum er plötzlich entschieden hatte, sie wegzuschicken. Aber sosehr es auch schmerzen mochte, ihn zu verlassen, wusste sie doch, dass es das einzig Richtige war.
    Wind kam auf und brachte die Kutsche zum Schwanken, während sie auf sein Stadthaus zurollten. Sie hörte den Regen, der auf das Dach prasselte, und das Spritzen von Wasser unter den Rädern.
    Sie musste wohl eingeschlafen sein. Denn es war eine Weile vergangen, als sie erwachte und sich, angetan mit einem sauberen weißen Nachthemd, in ihrem Schlafzimmer wieder fand. Im Schein des frisch geschürten Feuers sah sie die große, schattenhafte Gestalt des Grafen zur Tür gleiten.
    »Adam?«
    Beim Klang ihrer Stimme blieb er stehen und drehte sich um. »Ja, Liebes...?«
    Morgen würde sie gehen. Ihre gemeinsame Zeit war vorüber. Obwohl sie wusste, dass es die Sache nur noch schlimmer machen würde, konnte sie die Worte nicht zurückhalten.

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