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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht auf die Schwäche in ihren Beinen, die durch diesen lüsternen Blick hervorgerufen worden war. Sie konnte sich doch nicht tatsächlich von ihm angezogen fühlen - ganz bestimmt nicht. Der Mann war kalt und gefühllos, und obwohl er ihr half, misstraute sie seinen Motiven. Nichtsdestotrotz war sie eine normale, gesunde Frau und er ein außergewöhnlich gut aussehender Mann.
    Sie befeuchtete die Lippen, die immer trockener wurden. »Sie sagten, Sie wollten mich sprechen.«
    »Ja...« Er kam um den Tisch herum auf sie zu. »Es ist etwas kühl. Setzen Sie sich doch vor den Kamin. Ich werde uns von Reggie Tee bringen lassen.«
    »Reggie? Ist das Ihr Butler?«
    »Genau. Er hat mir bereits in der Armee gedient.«
    »Tee hört sich herrlich an. Danke schön.« Die Tatsache, dass es kühl sein sollte, hatte sie allerdings gar nicht bemerkt. Es war sogar eher so, dass ihr jedes Mal recht warm wurde, wenn die dunklen Augen des Grafen über sie hinwegglitten. Während er noch an der Klingel zog, begab sie sich zu dem braunen Ledersofa vor dem Kamin, in dem ein helles Feuer brannte. Orange-und goldfarbene Flammen schlugen aus den Scheiten und verbreiteten ihre Wärme im Arbeitszimmer.
    Jillian ging auf das Feuer zu und versuchte, nicht die ganze Zeit an ihr Kleid zu denken. Ihr Schritt verlangsamte sich, als sie ein goldgerahmtes Blatt alten ägyptischen Papyrus an der Wand über der Anrichte entdeckte.
    »Das ist ein sehr schönes Stück«, sagte sie, während ihr Blick auf dem antiken Kunstwerk ruhte, das einen Mann im Profil zeigte, der einen Kopfschmuck trug, der vorne mit einer Schlange verziert war. Er hielt ein gebogenes Zepter und war von ausdrucksvollen Hieroglyphen eingerahmt. »Wahrscheinlich Zwanzigste Dynastie, so etwa um die Zeit herum, würde ich sagen. Ramses III., wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich lässt.«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht war unbezahlbar. »Ich wusste ja gar nicht, dass Sie sich mit ägyptischer Geschichte auskennen.«
    Sie warf ihm ein unendlich süffisantes Lächeln zu. »Es ist ein faszinierender Themenbereich. Doch eigentlich war es eher meines Vaters Leidenschaft und nicht meine. Er war so etwas wie ein Experte auf dem Gebiet. Ich habe eine ganze Menge von ihm gelernt, so viel Zeit, wie ich mit ihm verbracht habe.«
    »Heiliger Himmel - Sie sind Giles Whitneys Tochter. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Sie miteinander in Verbindung zu bringen.«
    Sie drehte sich um, um ihn anzuschauen. »Sie kannten meinen Vater?«
    »Ich kenne seine Schriften. Wir haben uns persönlich leider nie kennen gelernt. Ich habe einige seiner Aufsätze gelesen. Wie Sie schon gesagt haben, war er eine viel beachtete Autorität auf dem Gebiet der Ägyptologie.« Er durchquerte das Zimmer und nahm eine Skulptur in die Hand, die einen Vogel darstellte, den man aus Basalt geschnitten hatte. Zwischen seinen Krallen stand die winzige Gestalt eines Mannes. »Erkennen Sie das hier wieder?«
    Sie nickte. »Der Horusfalke.« Sie trat näher heran und nahm ihm die schwere Statue aus der Hand. Sie fühlte sich glatt und kühl an, und im Stein war keine einzige Unebenheit zu spüren. Sie nahm an, dass sie in einem Grab gefunden worden und deshalb so gut erhalten war. »Der Mann, der von dem Vogel behütet wird, ist wahrscheinlich Nektanebos II.«
    Sein Blick zeigte, dass er versuchte, sie einzuschätzen. »Wahrscheinlich. Wir denken, dass sie aus der Dreißigsten Dynastie stammt. Irgendetwas um 300 vor Christi Geburt.«
    Sie musterte ihn unter ihren Wimpern hervor, als sie die Statue wieder auf den Tisch stellte. »Sie waren da, nicht wahr? In Ägypten. Dort haben Sie angefangen, sich für das Thema zu interessieren.«
    Seine Miene wurde völlig ausdruckslos. »Ich war da.« Doch er fügte nichts weiter hinzu, und eine unangenehme Stille begann sich zwischen ihnen auszubreiten.
    Als der Butler an die Tür klopfte, schien Blackwood wieder zu sich zu kommen. Er ging zur Tür und öffnete sie, sodass sie einen Mann in Augenschein nehmen konnte, der kaum weniger nach einem Butler hätte aussehen können. »Reggie« war klein und vierschrötig und sah mit seiner eingedrückten Nase, die er sich mehr als einmal gebrochen zu haben schien, ein bisschen wie eine Bulldogge aus.
    »Was kann ich für Sie tun, Major?«
    »Tee für Miss... Winslow und mich, wenn es geht, Reggie.«
    »Kommt gleich, Sir.« Mit einer kurzen Verbeugung verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Major? War das Ihr Rang bei der

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