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Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Heartless 03 - Lockruf des Herzens

Titel: Heartless 03 - Lockruf des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte.
    »Nur diejenigen, die ich auch schon in meiner Zeit bei der Armee kannte. Würden Sie bitte einschenken, Miss Whitney?«
    Sie erfüllte diese Aufgabe mit großer Anmut, denn das gehörte zu den Feinheiten, die sie an Miss Davenports sehr teurer Schule gelernt hatte, die ihr den letzten Schliff hatte geben sollen und ihren Vater, wie sie jetzt wusste, seine letzten Ersparnisse gekostet hatte.
    Der Graf setzte sich in einen Sessel, der neben dem Sofa stand, und nahm die Tasse mit Untertasse, die sie ihm entgegenstreckte. Seine Hände wirkten groß und dunkel neben dem Weiß des schönen Porzellans. Und doch waren es elegante Hände - stark, langgliedrig und schmal.
    »Sie sprachen über Mr. Witherspoon«, rief Blackwood ihr in Erinnerung.
    »Ja... wie ich schon sagte, Mr. Witherspoon kam vor ein paar Wochen ins Haus. Ich war in Lord Fenwicks Bibliothek, als er das Arbeitszimmer betrat. Ich sah Mr. Witherspoons Gesicht und konnte erkennen, dass er wütend auf den Grafen war. Er sagte, wenn Lord Fenwick das, was er bei der Soiree der Collingwoods über seine Tochter Hermione gesagt hatte - nämlich, dass sie wie ein unterernährter Kranich aussähe - nicht zurücknähme, würde er dafür bezahlen müssen.«
    Blackwood überraschte sie damit, dass er in schallendes Gelächter ausbrach. Es war ein von Herzen kommendes, männliches Lachen, das sein Gesicht vollkommen veränderte, so dass sie für einen Moment vergaß, was sie hatte sagen wollen.
    Er stellte seine Tasse auf die Untertasse zurück, die er in der anderen Hand hielt. »Fenwick hat gesagt, dass Hermione Witherspoon wie ein unterernährter Kranich aussehen würde?«
    »Ja, ich fürchte, das hat er.«
    Er kicherte, und plötzlich hatte sie ein ganz seltsames flatteriges Gefühl im Magen. »Ich muss gestehen, dass der Graf damit nicht ganz Unrecht hatte«, meinte er, »obwohl es natürlich eigentlich nicht angeht, so etwas zu sagen.« Er schaute sie an, und seine Augen zwinkerten immer noch vor Belustigung. »Aber die Frage ist doch, ob Sie wirklich glauben, dass Barton Witherspoon wütend genug war, um ihn umzubringen?«
    Sie wollte Ja sagen. Sie sehnte sich verzweifelt danach, jemanden zu finden, dem man die Schuld zuschieben könnte. Stattdessen seufzte sie und schüttelte den Kopf. »Nein. Ich glaube nicht, dass der Mann den Grafen erschossen hat, weil er seine Tochter mit einem Kranich verglichen hat.«
    Blackwood stellte seine Tasse auf die Marmorplatte des Tisches und stand auf. »Wenn Witherspoon alles ist, womit Sie dienen können, dann brauchen wir andere Hilfe. Ich werde Rathmore eine Nachricht schicken und ihn bitten, sobald er kann vorbeizukommen.«
    »Rathmore!« Jillian sprang so schnell auf, dass sie fast die Tasse umgestoßen hätte. »Woher wollen Sie wissen, dass man ihm vertrauen kann? Wenn er nun zu den Behörden geht? Wenn er...«
    »Anscheinend habe ich vergessen zu erwähnen, dass Rathmore mich zu Lord Fenwicks Haus begleitet hat.«
    »Rathmore war mit Ihnen zusammen da?«
    »Er kannte den Grafen seit einigen Jahren. So war es am leichtesten reinzukommen.«
    Sie schluckte, während ihr Blick zur Tür huschte, als würden die Wachmänner jeden Augenblick hereinstürzen.
    »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Der Herzog ist vollkommen vertrauenswürdig. Vielleicht fällt uns gemeinsam ja etwas ein, das uns weiterhilft.«
    Aber Jillian fühlte sich bei dem Gedanken nach wie vor unwohl. Lieber Himmel, sie würde ihr Leben in die Hände von Rathmore legen.
    Blackwood musste wohl ihre Befürchtungen gespürt haben, denn er streckte die Hand aus und legte sie unter ihr Kinn. »Wenn Sie wollen, dass ich Ihnen helfe, Miss Whitney, müssen Sie tun, was ich sage.« Sie biss sich auf die Unterlippe. »Vertrauen Sie mir, Jillian. Ich will wirklich nur Ihr Bestes.«
    Sie wollte ihm ja glauben. Er war der Einzige, der bereit war, ihr zu helfen. Sie nickte ganz schwach.
    »Gut. In der Zwischenzeit werde ich mit Howard Telford und der Schwiegertochter des verstorbenen Grafen, Madeleine, reden. Und dann werde ich noch einen Detektiv einstellen. Ich habe für heute Nachmittag bereits eine Verabredung in der Bow Street.«
    Jillians Magen zog sich zusammen. »Aber das wird bestimmt sehr teuer. Ich besitze keinen Penny. Wie soll ich Ihnen das alles je zurückzahlen?«
    Lässig schlenderte Blackwood zur Tür. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.« Er warf ihr einen undeutbaren Blick über die Schulter zu, als er nach draußen in die Halle

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