Heartless 03 - Lockruf des Herzens
schuldig spricht, dann soll es so sein. Ich bin lieber tot, als mich wie ein Verbrecher bei Nacht und Nebel davonzustehlen und den Rest meines Lebens in dem Wissen zu verbringen, dass die ganze Welt mich für eine Mörderin hält.«
Adam öffnete den Mund, um ihr zu widersprechen, doch Jillian brachte ihn mit einer zittrigen Geste ihrer Hand zum
Schweigen. »Bitte, sag jetzt nichts mehr. Ich werde für die Dinge, die du für mich getan hast, immer in deiner Schuld stehen, aber nichts, was du sagst, wird meine Meinung ändern.«
Mit ein paar Schritten überwand er die räumliche Distanz zwischen ihnen und zog sie in seine Arme. »Es ist in Ordnung«, raunte er neben ihrem Ohr. »Wenn du dir so sicher bist, werden wir einfach herausfinden müssen, wer Lord Fenwick ermordet hat.« Und dann gab er ihr einen ganz sanften Kuss.
Es war ein kurzer, fast schon keuscher Kuss, mit dem sie nicht gerechnet hatte. »Es tut mir Leid, wie ich mich an unserem letzten Abend auf Blackwood Manor verhalten habe«, sagte er. »Ich hatte zu viel getrunken, obwohl das natürlich keine Entschuldigung ist. Vor allem hing es aber mit der Ankunft des Jungen zusammen.«
Sie warf ihm einen unsicheren Blick zu und wünschte sich, sie könnte die unangenehme Erinnerung an jenen Abend, als er ihr angeboten hatte, ihr Beschützer zu werden, verdrängen. »Ich verstehe. Ich kann mir vorstellen, was für ein Schock Christophers Erscheinen gewesen sein muss.«
Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an. »Ich habe nie vorgehabt, dich zu beleidigen. Du bedeutest mir viel, Jillian. Ich wollte nur das Beste für uns beide.«
Sie nickte. Das Thema war ihr immer noch unangenehm.
Adam löste sich von ihr. »Es ist spät geworden, und es war ein anstrengender Tag. Vielleicht solltest du jetzt schlafen gehen.«
Sie wusste, dass das genau das war, was sie jetzt tun sollte, sich so weit wie möglich von ihm fern halten. Aber als sie zu ihm aufschaute, als sie das Verlangen in seinen Augen sah und sich an die Hitze seines festen Körpers erinnerte, der sich auf ihrem bewegte, wollte sie nur noch mit ihm schlafen, um zumindest für eine Weile die Probleme zu vergessen, die sie so schwer belasteten.
Glücklicherweise wurde der Moment der Schwäche durch ein lautes Klopfen an der Tür beendet.
Mit einem widerwilligen Seufzer ging Adam zur Tür und öffnete sie. Er trat zur Seite, als der Herzog und die Herzogin von Rathmore in den Salon geeilt kamen.
Rathmore grinste, und seine kleine, rothaarige Frau strahlte vor Aufregung. »Frohe Neuigkeiten«, sagte Rathmore. »Man hat gerade Colin Norton gefasst. Er wurde unter Mordverdacht festgenommen.«
Adam warf Jillian eines seiner seltenen strahlenden Lächeln zu, und Jillian wurden die Beine ganz schwach vor Erleichterung.
»Danke«, sagte sie.
Adam drückte Clays Schulter und beugte sich dann nach unten, um Kassandra Barclay auf die Wange zu küssen. Dann griff er nach Jillians Hand und zog sie in seine Arme, um sie beruhigend an sich zu drücken.
»Danke, dass ihr uns Bescheid gegeben habt«, sagte er zu seinen Freunden. »Wie habt ihr denn davon erfahren?«
Clay kicherte. Es klang wie ein leises Donnergrollen in seiner Brust. »Es ist erstaunlich, was ein paar Münzen hier und da bewirken können. Einer von den Wärtern in Newgate hatte Dienst, als man Norton brachte. Er sah die Haftpapiere, und sobald sein Dienst beendet war, kam er zu mir.«
Auf Adams Gesicht breitete sich wieder ein Lächeln aus. »Das ruft geradezu nach einer Feier.« Er ging zur Tür und rief nach dem Butler, der durch den Korridor auf ihn zueilte. »Champagner, Reggie. Es sieht ganz danach aus, als ob unsere Lady vom Verdacht des Mordes befreit werden würde.«
»Das hört sich sehr gut an, Major.«
Adam drehte sich wieder zum Herzog um. »Ist man sich sicher, diesmal den Richtigen erwischt zu haben?«
»Ich weiß nur, dass jemand sich gemeldet hat, der hörte, wie Norton Drohungen gegen den Grafen ausstieß. Außerdem hat er offensichtlich kein Alibi für die Nacht, in der das Verbrechen begangen wurde.«
Adam drehte sich zu Jillian um. »Durch Nortons Festnahme und die Unterstützung durch den Herzog und die Herzogin sowie meine Hilfe sollten wir es eigentlich schaffen, deinen Namen reinzuwaschen.«
Die Erleichterung, die plötzlich in ihr aufstieg, war so groß, dass ihr Tränen in die Augen stiegen.
Adam zog sie wieder in seine Arme. »Schon gut, Liebes. Das Schlimmste ist jetzt vorbei. Alles wird gut
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