Heavy Metal (German Edition)
nickte.
„Scheinen alles ganz normale Klienten von ihm gewesen zu sein, er hat allen Häuser oder Wohnungen vermittelt. So, und jetzt muss ich wieder.“
Matthias Nießen erhob sich ruckartig von seinem Sitzmöbel, positionierte es mit einem kräftigen Schwung in dessen ursprüngliche Lage am Besprechungstisch zurück und schaute fragend in die Zweierrunde. „Oder war noch was?“
Kamphaus griente. „Nein, nichts - Abgesehen von der Tatsache, dass wir dich für diese heroische Tat gerne auf einen unseren nächsten Männerabende mit Steak und Billard einladen würden.“
„Klar, warum nicht?“, antwortete Nießen und war während er noch „Steak hat viel Proteine“ hinzufügte bereits aus dem Türrahmen verschwunden.
Nach zehn Sekunden des Schweigens, in denen Kamphaus der röchelnden Kaffeemaschine eine Tasse Aufgebrühten entnommen hatte, wandte er sich an seinen Kollegen Krämer.
„Und, was denkst du?“
Manni, stand mit dem Rücken zu ihm am Fenster und sah auf den Parkplatz hinaus.
„Ja, nun, Bernd. Das ist ja alles interessant soweit, aber was haben wir denn schon? Ich darf mal zusammenfassen: Ein Mädchen aus gutbürgerlichen Verhältnissen, das sich von einer Autobahnbrücke stürzt und dabei rein zufällig den BMW eines Immobilienhais erwischt, der anscheinend hin und wieder leicht krumme Geschäfte macht und sich eine Geliebte hält!“
Krämer wandte sich nun seinem Kollegen zu.
„Das Mädchen zerlegt es bei dieser Aktion komplett, der Mann überlebt nur knapp. Am nächsten Tag hält es die Frau des Maklers aus Kummer nicht mehr aus und versucht, sich selbst zu himmeln. Seine Tochter spinnt sich in ihrer Trauer Verschwörungstheorien zusammen. Alles tragisch, keine Frage, aber ...“
Kamphaus fuhr dazwischen.
„Nix aber! Du hast da was vergessen. Die Tochter gibt an, dass ihr Vater so was wie ihr bester Freund gewesen sei und hatte wegen des Polizei-Besuchs zunächst vermutet, dass ihm aufgrund irgendwelcher geschäftlicher Probleme etwas zugestoßen sein könnte ...“
Manni wurde plötzlich zweimal hintereinander von einem herzhaft Nießer geschüttelt, suchte danach fahrig nach einem Taschentuch und wurde zunehmend ärgerlich.
„Von mir aus kann die Göre glauben was sie will! Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die unsauberen Geschäfte des Herrn Serrig, die darüber hinaus bisher nur auf einer Vermutung und illegaler Ermittlungsweise basieren, selbst wenn wir also davon ausgehen, dass sie ausreichen würden, Serrig etwas antun zu wollen ...“
„Dann?“, Kamphaus fragte leicht gereizt aufgrund Manfred Krämers Tonfall.
„Dann, Bernd ...“ Manfred Krämer schneuzte sich lautstark in eine vom Frühstück übrig gebliebene Brötchentüte, „ ...dann würde nie jemand auf die Idee kommen, eine augenscheinlich unbeteiligte 17jährige von einer Brücke zu werfen, um mit viel Glück den darunter vorbeifahrenden Serrig zu erwischen! Es gibt weitaus sichere Methoden, und zusätzlich auch unauffälligere, jemanden fertig zu machen! Und nur weil die kleine Serrig das bestätigt hat, was Arnie auf diesem Computer-Teil ...“
„Festplatte!“, verbesserte Kamphaus lautstark.
„Von mir aus! Jedenfalls ist das alles doch kein Grund, da noch tagelang herum zu stochern! Langsam nervt mich diese Sache echt. Warten wir ab, ob Serrig wieder aufwacht, dann können wir ihn ja befragen und von mir aus noch überlegen, dem Wirtschaftsdezernat einen Tipp zu geben. Und ansonsten war es das doch nun langsam!“
Kamphaus nahm tief Luft, doch noch bevor er etwas erwidern konnte klingelte das Faxgerät. Er schluckte seinen Ärger hinunter und antwortete erst einmal gar nichts, sondern ging langsam auf die vergilbte Plastikbox zu, die ebenso langsam damit begann, ein Stückchen Papier auszuspucken. Der ersten sichtbaren Zeile konnte er entnehmen, dass das Fax gerade aus dem Bonner Institut für Rechtsmedizin auf den Weg gebracht worden war.
9. Kapitel
„Kommen wir zu Tagesordnungspunkt 17, der Danksagung an all unsere unermüdlichen Helfer bei der Renovierung unseres neuen Heims!“ Erik seufzte leise und fing sich dafür von Hans, der neben ihm saß, einen Ellbogenhieb in die Rippen ein.
„Haltung, Junge! Die sind ja gleich durch, dann beginnt der gesellige Teil“, flüsterte er. Erik rieb sich seine schmerzende Seite und grinste schief in Hans Richtung. Der zwinkerte ihm aufmunternd zu. So war es ihm in Eriks Alter auch ergangen – voller Ungeduld, Tatendrang und Bierdurst, die
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