Hebammen-Gesundheitswissen
beim Ausatmen zusammen, bis Sie spüren, dass sich die Brustmuskeln aktivieren. Lassen Sie beim Einatmen wieder locker.
Wiederholen Sie diese Übungen mindestens fünf- bis zehnmal oder auch öfter, wenn es Ihnen Spaß macht.
Stärkungsübungen für die Gebärmutterbänder
Diese Übung wird in Rückenlage mit aufgestellten Beinen oder auf einen Stuhl gelegten Unterschenkeln ausgeführt. Sie rollen Ihr Becken und die Wirbelsäule nach oben und heben sie dabei an, sodass Körper und Oberschenkel eine Linie bilden. Bleiben Sie für kurze Zeit in dieser Haltung, und versuchen Sie dabei, Gesicht, Arme und Hände möglichst entspannt zu halten. Rollen Sie dann ganz langsam Wirbel für Wirbel von oben nach unten ab, bis Sie wieder entspannt auf dem Boden liegen. Als leichte Steigerung dieser Übung können Sie, nachdem Sie Ihr Becken wieder nach oben in die Schräge gerollt haben, abwechselnd das linke und rechte Bein nach vorn ausstrecken und ein bis zwei Atemzüge lang halten.
Legen Sie sich auf die Seite und winkeln Sie die Knie ab. Der obere Arm liegt ausgestreckt auf Ihrem Körper. Der untere Arm ist so aufgestützt, dass er vom Ellbogen bis zur Hand flach auf dem Boden liegt. Nun heben Sie Ihr Becken an, indem Sie etwas nach vorn rollen, sich auf Unterschenkel und Unterarm abstützen und so hoch kommen, dass Körper und Oberschenkel eine Linie bilden. Wiederholen Sie die Übung noch zwei- bis dreimal, bevor Sie die Seite wechseln. Sie macht zusätzlich Ihre Taille wieder schmaler.
Hebammentipp
Fünf Tipps zum richtigen Üben
Die vorgeschlagenen Übungen helfen Ihrem Körper dabei, sich nach Schwangerschaft und Geburt allmählich wieder auf »normal« umzustellen.
Probieren Sie alle Übungen einmal aus.
Stellen Sie sich dann aus Ihren Favoriten ein kleines Programm zusammen. Das können Sie dann zwei-, dreimal die Woche absolvieren. Reservieren Sie sich dafür einen festen Zeitpunkt. Vielleicht übernimmt der Partner inzwischen das Baby?
Achten Sie bei allen Übungen auf Ihre Atmung. Ihr Atem soll ohne Anstrengung fließen. Wenn Sie die Luft anhalten müssen oder außer Puste geraten, sollten Sie einen Gang zurückschalten – Sie überanstrengen sich sonst.
Steigern Sie allmählich Frequenz und Dauer Ihrer Trainingseinheiten. Nach sechs Wochen – wenn die Bauchmuskelübungen dazukommen – können Sie schon 30 bis 45 Minuten üben.
Achten Sie auf Ihre Nackenmuskulatur: Fühlt sie sich verspannt an? Das ist ein Zeichen dafür, dass Sie Ihrem Körper zu viel abverlangen. Machen Sie eine kurze Pause und entspannen Sie den Nacken.
Beenden Sie Ihr Programm mit einer Entspannungsübung ( > ). Strecken Sie sich dazu lang auf dem Boden aus. Lassen Sie alle Muskeln locker. Das stärkt Sie für den ganzen Tag.
Komplikationen und Erkrankungen im Wochenbett
Es gibt Frauen, die nach der Geburt eines Babys wegen Dammschnitten oder -rissen mit Beschwerden kämpfen oder unter einer schmerzhaften Brustdrüsenschwellung (»Milcheinschuss«) leiden. Größere Komplikationen und Erkrankungen sind im Wochenbett glücklicherweise recht selten. Die am häufigsten auftretenden Krankheiten im Wochenbett sind in dieser Zeit mit 10 bis 15 Prozent depressive Störungen, mit 1 bis 2 Prozent Gebärmutter- und Harnwegsinfektionen und die mit einer Häufigkeit von etwa 1 Prozent vorkommenden Symphysenlockerungen. Auf alle weiteren Komplikationen, die deutlich im unteren Promillebereich liegen, also sehr selten sind, werden wir hier nicht eingehen.
Bei Fieber im Wochenbett –sofort zur Ärztin!
Wenn Sie innerhalb der ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt Ihres Babys Fieber bekommen, müssen Sie immer sofort Ihre Ärztin aufsuchen, damit geburtsbedingte Erkrankungen ausgeschlossen werden können. Wenn das Fieber in Zusammenhang mit Beschwerden der Brust steht ( > ), kann auch Ihre Hebamme die richtige Ansprechpartnerin sein. Falls aber Schmerzen im Bauch, stärkere Blutungen, übel riechender Wochenfluss oder ein allgemeines Krankheitsgefühl bei Ihnen auftreten, sind Ihr Gynäkologe oder am Wochenende Ihre Geburtsklinik die richtigen Betreuer.
Die Infektion der Gebärmutter
Bei dieser Infektion entzündet sich zunächst die Gebärmutterschleimhaut. Besonders gefährdet ist der Bereich der Plazentahaftstelle.
Unbehandelt kann sich die Entzündung auf den Gebärmuttermuskel ausdehnen. Wochenbettfieber als Folge einer Gebärmutterentzündung kommt heute in Deutschland extrem selten vor. Die Behandlung einer Gebärmutterentzündung
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