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Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen

Titel: Heilen und Kochen mit Hildegard von Bingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hirscher
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Mandelentzündung
    Anwendung: Etwa 5 bis 8 Esslöffel Kraut aufkochen, körperwarm auf den Hals legen und mit einem Leinentuch umwickeln. Bis zu 2 Stunden wirken lassen. Bei dieser Indikation unbedingt einen Arzt oder Heilpraktiker konsultieren.
    Wichtig! Eisenkraut fördert Gebärmutterkontraktionen und sollte während der Schwangerschaft vermieden werden.

Fenchel
    [Foeniculum vulgare]

    Fenchel gilt seit alters als Stärkungs- und Heilmittel. Zu Hildegards Zeit verbrauchten größere Haushalte bis zu vier Kilogramm Fenchelsamen im Monat.
    »Der Fenchel hat angenehme Wärme … Und wie auch immer er gegessen wird, macht er den Menschen fröhlich und vermittelt ihm angenehme Wärme … guten Schweiß und … gute Verdauung. Auch sein Same ist … nützlich für die Gesundheit des Menschen … Denn wer Fenchel oder seinen Samen täglich nüchtern isst, der vermindert den üblen Schleim oder die Fäulnisse in ihm, und er unterdrückt den üblen Geruch seines Atems, und der bringt seine Augen zu klarem Sehen.
    Die Heimat des Fenchels ist das Mittelmeergebiet, wo schon die Griechen ihn als Schlankheitsmittel gebrauchten. Die Römer kurierten damit unter anderem ihre Atemwegserkrankungen und Augenleiden. Gladiatoren sollen Fenchel vor dem Kampf als Stärkungsmittel gegessen haben. Danach wanden sie sich angeblich Fenchelkränze ums Haupt. Nicht zuletzt betrachtete man den Fenchel auch als Aphrodisiakum. Die Pflanze wächst heute auch in unseren Breitengraden in jedem sonnigen Garten. Sie wird etwa 60 bis 120 Zentimeter hoch, trägt feine, mehrfach gefiederte Blätter und schirmförmige Dolden aus kleinen, gelben Blüten. Fenchel schmeckt sehr stark nach Lakritze, er löst Krämpfe und Auswurf bei Bronchitis. Seine ätherischen Öle wirken außerdem entzündungshemmend und harntreibend. Stillende Mütter schätzen seine milchfördernde Wirkung.
    Verwendeter Pflanzenteil/Ernte Fenchelfrüchte (-samen), Fenchelknollen / Sommer
    Indikation 1 Verdauungsstörungen, Abmagerung, Magersucht, Verdauungsschwäche, Kraftlosigkeit, Hypotonie / Hypertonie (= zu niedriger oder zu hoher Blutdruck), Wetterfühligkeit
    Anwendung: Siehe Sivesan-Pulver →  Seite 34 f.
    Indikation 2 Erhaltung der Gesundheit, gegen Mundgeruch
    Anwendung: Jeweils vor dem Essen etwa ½ Teelöffel Fenchelkörner auf nüchternen Magen zerkauen.
    Indikation 3 Depressionen, Melancholie und Traurigkeit sowie als Augenmittel
    Anwendung: Fenchelknollen zerstoßen und mit dem Saft mehrmals täglich mindestens 4 Wochen lang Stirn, Schläfe, Brust und Magen einreiben. Bei Bindehautentzündung einen kleinen, mit frischem Fenchelsaft getränkten Wattebausch aufs Auge geben.
    Tipp! Fenchel ist kein Lagergemüse und hält sich im Kühlschrank höchstens 2 Tage.

Flohsamen
    [Plantago ovata/afra]

    Die Samen vom Flohsamen enthalten besonders reichlich Schleimstoffe, die, kombiniert mit Wasser, stark quellen. Hildegard empfiehlt den Flohsamen als Kraftquelle für Körper und Geist.
    »Das Flohkraut ist von kalter Natur, und in jener Kälte hat es eine angenehme Mischung, und wer es in Wein kocht und den Wein so warm trinkt, dem nimmt es starke Fieber … Und den bedrückten Geist eines Menschen macht es … froh, und es fördert und stärkt sein Gehirn … zur Gesundung. Aber auch wer Fieber im Magen hat, koche Flohkraut in Wein, und, nach Abgießen des Weins, gebe er das Flohkraut in ein Tuch und binde es so warm auf seinen Magen, und er wird die Fieber in seinem Magen vertreiben.«
    Flohsamen, Sandwegerich oder Strauchwegerich ist ein einjähriges, niedriges Kraut. Er wächst aufrecht in sonnigen Lagen und hat schmale, längliche Blätter. In seinen oberen Blattachseln stehen die Blütenzweige und bilden als Blütenstand eine Ähre. Der Flohsamen kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und aus Westasien. Heute wird er auf Kuba, in Indien, Israel, Japan, Pakistan, Spanien, Südbrasilien und Russland kultiviert. Aufgrund seiner Schleimstoffe setzt man ihn gerne bei Verstopfung ein oder Erkrankungen, bei denen weicher Stuhl erwünscht ist, wie beispielsweise Hämorrhoiden, Analfissuren.
    Verwendeter Pflanzenteil/Ernte Flohsamenfrüchte / nach Ausreifung der Samen, Flohsamenkraut / Juni bis August
    Indikation 1 Depressionen, Melancholie, Stimmungsschwankungen, Allergieneigung, Allergiefieber
    Anwendung: 1 bis 2 Teelöffel Flohsamen in 1 Glas Wein kochen, abseihen und noch warm trinken. Täglich 1 bis 2 Teelöffel Flohsamen pur essen. Nicht im Liegen einnehmen! Etwa eine gute

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