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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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gesenkt. Mein Herz raste und meine Füße wollten losrennen, aber dadurch wäre ich aufgefallen.
    Als Nächster kam ein gewöhnlicher Soldat in Baseeri-Blau heraus, gefolgt von einem Jungen im Grün der Heilergilde.
    Soek? Er war einer der Lehrlinge, mit dem Vinnot in dem Turmzimmer experimentiert hatte, wo auch Tali gewesen war. Er hatte mir bei der Flucht geholfen und sogar versucht, mich zu befreien, als die Greiferin mich gefangen nahm, aber seit jenem Tag hatten wir ihn nicht mehr gesehen.
    Es war derselbe Tag gewesen, an dem ich Tali verloren hatte.
    Soek starrte mich an, die Augen voller Angst, dann wandte er den Blick ab und spähte beunruhigt zu den Soldaten, die ihn begleiteten.
    Was machten sie mit ihm? Er musste ein Gefangener sein; Soek würde nie den Unsterblichen oder dem Herzog helfen. Aber warum hier und nicht bei der Gilde?
    Die Leute traten mit gesenkten Köpfen beiseite, um sie vorbeizulassen. Der Unsterbliche stolzierte mit demselben Hochmut, der mir in Baseer aufgefallen war, ganz so, als könne ihm nichts etwas anhaben.
    Einen Moment lang überlegte ich, ob Schmerz in der Rüstung des Mannes steckte. Falls ja, konnte ich ihm reichlich wehtun.
    »Augen runter«, flüsterte mir Danello ins Ohr. »Du starrst ihn an.«
    Tat ich das? Mit gerötetem Gesicht schaute ich weg, konnte jedoch nicht anders, als wieder hinzuspähen.
    Soek und die Soldaten gingen zur Herberge. Soek sah noch einmal hilflos zu mir, bevor er den anderen hineinfolgte. Ein flehentlicher Blick.
    Die Menschen setzten sich wieder in Bewegung, und ich vernahm einige laute Seufzer der Erleichterung. Wir rannten in das Kaffeehaus und schnappten uns einen Tisch im hinteren Bereich, von wo aus wir sowohl die Tür als auch das Esszimmer im Auge behalten konnten.
    »War das Soek?«, fragte Aylin mit leiser Stimme.
    Ich nickte. »Wir müssen ihn retten.«
    »Nein, müssen wir nicht«, widersprach Lanelle. »Wir müssen sofort verschwinden. Die Unsterblichen sind hier.«
    Ich beugte mich zu ihr. »Wir wussten, dass die Möglichkeit bestand, den Unsterblichen über den Weg zu laufen«, sagte ich, was eine halbe Lüge war. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass wir welche zu Gesicht bekämen, sobald der Herzog hier wäre, aber nicht so bald. Hatte er einige vorausgeschickt? »Es ist nur einer, und er scheint lediglich Wachdienst zu haben.«
    »Wer ist Soek?«, wollte Quenji wissen.
    »Ein Freund von uns. Er war ein Lehrling in der Gilde. Nya, er hat richtig verängstigt ausgesehen«, flüsterte Aylin mir zu.
    »Ja.«
    »Glaubst du, er ist der Einzige hier?«, fragte Lanelle.
    »Keine Ahnung. Die Gilde kommt einmal im Monat für Heilungen zu den Marschhöfen. Sie könnten deshalb hier sein.« Früher hatte ich Mama bei diesen Ausflügen begleitet. Für die Gelegenheit einer richtigen Heilung kamen die Leute aus dem gesamten Großraum Geveg herbei.
    Wir verstummten, als die Bedienung unseren Kaffee brachte.
    »Entschuldige«, sagte ich. »Hast du einen Heiler gesehen, der vor ein paar Minuten hier war?«
    Der Schankbursche zögerte, dann jedoch nickte er. »In der Herberge ist eine Gruppe der Gilde untergebracht. Ist schon ein paar Wochen hier, seit sich die Lage dort drüben verschlechtert hat.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung der Inseln.
    »Was geht denn dort drüben eigentlich vor sich? Mir ist aufgefallen, dass die Fähre nicht in Betrieb ist.«
    Er sah sich um und beugte sich näher. »Ich habe gehört, die ganze Stadt hat sich aufgelehnt, Baseeri und Geveger. Jede der Inseln von Geveg gehört einer anderen Gruppe. Dem Kommandanten, den Dockarbeitern, den Adeligen. Jeder, der bereit ist, sich ein Schwert zu greifen und eine Brücke zu bewachen, könnte sich eine Insel nehmen.«
    »Was ist mit dem Generalgouverneur?«, bohrte ich nach weiteren Auskünften. »Unternimmt er denn nichts, um dem Einhalt zu gebieten?«
    »Es heißt, er sei am ersten Tag gestorben. Das war es überhaupt erst, was die Aufstände ausgelöst hat.«
    Aber warum sollten Baseeri gegen den Generalgouverneur oder den Herzog rebellieren?
    »Sind hier viele Soldaten mit dieser blauen Rüstung?«, fragte ich. »Solche habe ich noch nie zuvor gesehen.«
    Der Schankbursche schluckte. »Nur dieser eine. Er kam mit den Heilern an. Das war die letzte Fähre von den Inseln. Danach haben noch etliche kleinere Boote angelegt, aber seit vergangener Woche gar keine mehr.«
    Danello schaute verwirrt drein. »Die Heiler bleiben einfach hier?«
    »Anscheinend.« Der Schankbursche

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