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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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zuckte mit den Schultern. »Sie verdienen hier gutes Geld, und es ist nicht sicher, auf die Inseln zurückzukehren.«
    Ich war schon vielen Leuten begegnet, die sich eine solche Lage zunutze machen und als Möglichkeit betrachten würden, schnelles Geld zu verdienen, aber Soek gehörte nicht dazu. Vielleicht zwangen ihn die Soldaten, es zu tun.
    »Gibt es denn einen Weg nach Geveg?«, erkundigte ich mich.
    »Nur, wenn ihr schwimmen wollt.« Ein anderer Gast rief, und der Schankbursche eilte davon.
    »Hast du sein Gesicht gesehen, als du ihn nach den Unsterblichen gefragt hast?« Aylin schauderte. »Ich glaube, jemanden zu finden, der bereit ist, uns hinüberzubringen, ist gerade schwieriger geworden.«
    Wir wären dumm gewesen, einfach blindlings nach Geveg zu gehen. Wir hatten keine Ahnung, wem welche Insel gehörte oder mit wem wir sprechen mussten, um die Bewohner der Stadt vor dem Herzog zu warnen.
    »Wir müssen mehr darüber in Erfahrung bringen, was da drüben los ist«, verkündete ich.
    Danello nickte. »Wie stellen wir das an?«
    »Soek?«, gab ich zurück. »Wir müssen ihn ohnehin retten.«
    Alle sahen einander an, als hofften sie, jemand hätte eine bessere Idee.
    Danello seufzte. »Ja, wir können ihn nicht hier lassen. Und wahrscheinlich weiß er besser als jeder andere hier, was vor sich geht.«
    »Wir werden auch ein Boot brauchen«, sagte ich. »Quenji, sieh zu, ob du das Pferd, den Wagen oder beides für eines eintauschen kannst, selbst wenn es nur für einen oder zwei Tage ist.«
    »Können wir nicht eines stehlen?«
    »Solange es kein Fischerboot ist. Ohne Boot kann ein Fischer seine Familie nicht ernähren.« Quenji verdrehte die Augen, nickte aber.
    »Wie reden wir mit Soek?«, fragte Danello. »Die bewachen ihn ziemlich gut.« Aylin schnaubte und süßte ihren Kaffee mit mehr Zucker. »Er ist ein Heiler. Wir verletzen jemanden.«
    »Hilfe, ich brauche Hilfe!« Danello trug mich in den Gemeinschaftsraum der Herberge. Blut lief mir über das Gesicht. Meine Kopfhaut brannte von dem Schnitt, den Aylin gemacht hatte, aber Köpfe bluten wie fließendes Wasser, und wir mussten ein beeindruckendes Schauspiel liefern.
    Leute japsten und deuteten auf mich. Eine Frau hinter dem Tresen wandte sich an einen Jungen, der Becher wusch.
    »Geh und hol den Heiler. Mach schnell.«
    Die Gäste räumten ein altes Sofa in der Nähe eines Fensters, und Danello legte mich hin. Dann lief er auf und ab und wischte sich über die Lippen und die Stirn, als fürchte er, ich könnte vor seiner Nase sterben.
    »Ich kann nicht helfen, wenn ihr mich nicht durchlasst«, sagte Soek, wobei er sich verärgert anhörte.
    Er drängte sich durch die Menge, scheuchte die Umstehenden mit einer scharfen Handbewegung zurück. Als er mich erblickte, hellte sich seine Miene auf, aber er überwand seine Überraschung schnell. »Was ist passiert?«
    »Sie ist gestürzt«, antwortete Danello und schwenkte die Hände, während er sprach. »Ich habe ihr ja gesagt, sie soll nicht auf dem Zaun laufen, aber sie hat es trotzdem getan, ist gefallen und hat sich den Kopf an ... ich weiß nicht, woran angeschlagen, jedenfalls war es hart. Es gab ein fürchterliches, knackendes Geräusch.«
    »Das ist übel.« Soek drehte sich zu der Menschenmenge um. »Hört auf, sie anzuglotzen. Geht und macht wieder, was ihr getan habt, bevor sie hergekommen ist.«
    Der Unsterbliche befand sich ebenfalls im Raum, blieb aber im Hintergrund und beobachtete die Menge. Den anderen Soldaten konnte ich nirgends entdecken.
    »Also, sehen wir uns das mal an.« Soek zog sich einen Stuhl herbei und setzte sich neben mich. Er legte eine Hand auf meine Wunde, die andere auf meine Stirn. Meine Kopfhaut kribbelte, und der zwischen meinen Haaren verborgene Schnitt schloss sich, aber Soek runzelte die Stirn.
    »Sie hat sich den Schädel aufgeschlagen«, sagte er. »Und eine Gehirnquetschung hat sie auch. Du kannst von Glück reden, dass du sie rechtzeitig hergebracht hast.« Er wandte sich dem Unsterblichen zu. »Dafür werde ich den Stein brauchen. Die Kugel wird nicht reichen.«
    Der Unsterbliche zögerte und sah seine Pynviumrüstung an, als wöge er ab, ob er sie verwenden sollte, statt zurück nach oben zu gehen. Entweder war sie voll, oder er durfte es nicht, denn schließlich seufzte er und steuerte auf die Treppe zu. »Ich bin gleich wieder da.«
    Soek nickte, dann drehte er sich zurück zu mir und fuhr sich mit einer Hand durch das rote Haar. »Bei den Heiligen, Nya, ihr

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