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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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ist formbarer«, meldete sich Tali zu Wort. Der Unsterbliche zuckte zusammen und sah sie an. Ich trat zwischen die beiden und versperrte ihm die Sicht.
    »Er mag noch ein Junge sein«, sagte ich, »aber er ist trotzdem ein Mörder.«
    »Und jetzt weiß jeder, wie man sie töten kann«, fügte Danello hinzu. »Sie werden nicht mehr in der Lage sein, Angst und Schrecken unter uns zu verbreiten. Stattdessen werden wir in der Lage sein, sie dazu zu bringen, uns zu fürchten.«
    Der Unsterbliche begann zu lachen. »Glaubt ihr wirklich, dass ihr gegen den Herzog eine Chance habt?«
    »Wir können jetzt gegen euch kämpfen. Wir können eure Armee schlagen.«
    »Begreift ihr es denn nicht? Es wird keine Armee kommen. Der Herzog segelt her und brennt jedes einzelne Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Eure kleinen Inseln? Eure jämmerlichen Soldaten an den Brücken und Docks, die ›uns fern halten‹? Ihr werdet zusammengetrieben. Er will euch hier haben, wo es einfacher ist, euch zu töten.«
    »Das ist eine Lüge.«
    Er grinste. »Was glaubt ihr wohl, warum wir hier waren, um euch Angst einzujagen und euch in euren Häusern zu halten? Ihr seid ein Haufen Fischer ohne Rüstungen und richtige Waffen. Wir könnten euch niederstrecken, ohne ins Schwitzen zu geraten, aber warum soll man gute Soldaten für Müll aufs Spiel setzen? Während ihr alle sterbt, werden wir am Gebäude der Gilde an Bord von Schiffen gehen und diesen Haufen Stein brennend zurücklassen.«

D REIZEHNTES K APITEL
    I ch wusste, dass durchaus die Möglichkeit bestand, dass der Herzog plante, die Stadt niederzubrennen, aber es so nüchtern ausgesprochen zu hören – so kalt –, ließ das Ungeheuerliche umso realer wirken.
    »Wenn Geveg stirbt, stirbst du mit uns«, sagte ich.
    Er zuckte mit den Schultern. »Nicht, wenn ich mich vorher absetze.«
    Und er glaubte auch, dass er dazu in der Lage sein würde. Vorher hatte er Angst gehabt, allerdings vor mir, nicht vor den anderen. Oder vielleicht war dies ein anderer Versuch, uns Angst einzujagen, Teil eines Plans, der ihm zur Flucht verhelfen sollte. Ich hatte schon Ähnliches gemacht.
    Aber es ergab auch zu viel Sinn, um eine bloße Lüge zu sein. Der Herzog verfügte über Unsterbliche und über tausende Soldaten. Und wir? Wir hatten eine Stadt, die in der Mitte geteilt war, in der Geveger auf der einen und Baseeri auf der andern Seite kämpften, während dazwischen die Plünderer ihr eigenes Süppchen kochten. Selbst, wenn wir irgendwie alle überzeugen könnten, gemeinsam zu kämpfen, und der Streitkraft des Herzogs zahlenmäßig überlegen wären, wozu war eine Armee gut, wenn sie draußen blieb und Feuer legte, uns im eigenen Saft schmorte, ohne die eigenen Leute in Gefahr zu bringen?
    Ich wandte mich wieder an die anderen. »Die Stadt sollte geräumt werden, so wie der Bauernhof.«
    »Ihr könnt nirgendwohin«, meldete sich der Unsterbliche zu Wort. »Der Herzog kontrolliert den Fluss, die Straßen nach Geveg und die Marschhöfe.«
    Der Herzog musste mittlerweile in der Nähe von Jeatars Hof sein. Wie lange würde er brauchen, um den zu zerstören und weiterzuziehen? Einen Tag? Er hatte seine Armee dabei, also musste er vorhaben, sie irgendwo einzusetzen, wenn auch vielleicht nicht gegen uns. Beabsichtigte er, die Flussortschaften zu übernehmen? Die Marschhöfe? Vielleicht sah der Plan vor, sie zu vernichten und weiterzumarschieren. Wenn dem so war, blieb uns womöglich nur noch eine Woche, bis er Geveg erreichte.
    »Bringt ihn bitte in Saamas Zimmer«, sagte ich. Wir mussten uns unterhalten, ohne dass er zuhörte und uns Lügen erzählte, um sich unsere Ängste zunutze zu machen.
    Die beiden stämmigen Burschen packten seinen Stuhl und schleiften ihn über den Boden in das andere Zimmer. Sie schlossen die Tür, blieben aber bei ihm.
    »Wir sollten uns sofort mit Ipstan treffen«, schlug ich vor. »Ich weiß zwar nicht, was wir tun können, aber er muss erfahren, dass all diese Angriffe Bestandteil einer Falle sind.«
    Saama nickte und steuerte auf die Tür zu. »Ich hole die Mädchen. Sie finden jemanden, der euch zu ihm bringt.«
    »Was ist mit Lanelle?«, fragte Danello.
    Ich stöhnte. »Sie wird warten müssen.«
    »Wir werden Heiler brauchen, wenn wir es mit dem Herzog aufnehmen.«
    »Wir bleiben nicht«, warf Aylin rasch ein. » Wir nehmen es mit niemandem auf.«
    »Aber sie ist hergekommen, um zu kämpfen.« Danello ging zu dem Sack und holte den Beutel mit den Juwelen heraus. Er nahm sich

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