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Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler

Titel: Heilerkrieg 03 - Krieg der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hardy
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Vyand und die Hand an seinem Rapier. »Wir können ihr nicht trauen«, warnte ich. »Wahrscheinlich liefert sie uns an ... Ach, ich weiß nicht, einen Spitzel des Herzogs aus.«
    »Nein, werde ich nicht.«
    »Warum bist du dann hier?«
    Sie strich ihr Haar glatt und sah Danello an. »Was hast du ihr ins Ohr geflüstert? Glaubt sie wirklich, alles dreht sich um sie?«
    »Für gewöhnlich ist es auch so.«
    Sie lachte. »Diesmal nicht, Nya. Ich bin hier, um Geschäfte zu tätigen, aus keinem anderen Grund. Ich hatte Waffen, Balju brauchte Waffen. Ich habe noch mehr, falls du oder dein gutaussehender Freund hier welche kaufen wollt.«
    Jeatar sah tatsächlich so aus, als dächte er darüber nach. »Was willst du ...«
    »Nein. Das ist Vyand .«
    »Entschuldige uns kurz.« Er zog mich zur Seite. »Du musst dich beruhigen.«
    »Und du musst dich daran erinnern, dass mich diese Frau entführt, Tali an die Unsterblichen verkauft und Danello und Aylin an einen Kerkermeister der Baseeri zur Hinrichtung ausgeliefert hat. Ich werde nicht mit ihr zusammenarbeiten.«
    »Das verlange ich gar nicht von dir. Aber wenn sie uns in einen Raum mit Balju bringen kann, wäre es dumm von uns, ihre Hilfe abzulehnen.«
    »Sie wird uns irgendwie übers Ohr hauen.«
    »Das bezweifle ich. Für sie springt nichts dabei heraus.«
    Vyand vertrauen. Nein, ihr nur glauben. Sie bei ihrem herzlosen Wort nehmen. Ich schaute zu ihr hinüber. Sie wartete, tadellos herausgeputzt wie immer. Nur die Heiligen wussten, wie es ihr gelang, immer so ordentlich zu wirken. Vielleicht wollte nicht einmal Schmutz etwas mit ihr zu tun haben.
    »Ich schätze, Danello kann sie erstechen, wenn es sein muss.«
    Danello nickte. »Ich bin bereit, es zu tun, auch wenn es nicht sein muss.«
    Jeatar bedachte uns beide mit einem strengen Blick. »Willst du auf der Jolle warten, Nya?«
    »Nein.«
    »Dann verhalte dich ruhig. Sag niemandem, wer du bist, und überlass mir das Reden.«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Wenn ich nichts sagen darf, wozu bin ich dann hier?«
    »Du wolltest nicht, dass ich dich zurücklasse.«
    Richtig.
    »Du kennst die Gegend, ich kenne sie nicht«, fuhr er fort. »Ich dachte, falls etwas schiefgeht, könntest du uns von hier weglotsen.«
    »Ich bin dein Schutz?«
    Er grinste. »Eher so etwas wie eine Gewähr.«
    »Beeilung, bitte«, rief Vyand. »Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.«
    Ich hob die Hände und gab mich geschlagen. »Na schön, ich halte die Klappe und bin einfach nur gefährlich.«
    »Danke.« Wir gingen zurück zu Vyand. »Wir nehmen dein Angebot an.«
    »Welches?«
    »Dass du uns Balju vorstellst«, sagte ich. Jeatar sah mich finster an.
    »Ich glaube zwar nicht, dass ich das wirklich angeboten habe, aber warum nicht? Euch beide zusammenzubringen dürfte lustig werden.«
    »Wo wohnt er?« Ich achtete nicht auf Jeatars tadelnden Blick.
    »Die Terrassen.«
    Mein Magen kribbelte. Dort war ich nicht mehr gewesen, seit uns die Baseeri-Soldaten hinausgeworfen hatten.
    Wir folgten Vyand zur Straße. Bedienstete eilten vorbei, die meisten trugen Körbe und Kisten. Die Kanäle mochten verstopft sein, doch die Straßen waren sauber gefegt, die Hecken gestutzt, die Bäume hübsch geformt. Schmiedeeiserne Zäune umgaben die Villen, und blühende Ranken verschiedener Arten sorgten für etwas Abgeschiedenheit.
    »Mann«, stieß Danello leise hervor. »Hier ist es genauso schön wie dort, wo die Villa des Untergrunds war.«
    Wir passierten die Abzweigung zu den Gärten und steuerten auf die Brücke zu. Auf beiden Seiten hielten Soldaten Wache. Ihre roten Uniformen leuchteten in der untergehenden Sonne. Sogar ihre Schwerter funkelten.
    »Hier lang«, sagte Vyand und bog in eine der längeren Alleen, die die Insel teilten. »Es ist da unten, am Ende der Straße.«
    Diese Villen wiesen keine Zäune auf. Stattdessen waren sie von hohen Steinmauern in verschiedenen Tönen von Weiß, Rosa und Gold umgeben. An den soliden schmiedeeisernen Toren prangten Familienwappen. Einige erkannte ich, wenngleich die Familien seit fünf Jahren nicht mehr hier lebten. Wussten die Baseeri überhaupt, was die Wappen bedeuteten? Vermutlich hielten sie sie für Zierwerk.
    Ich war nicht sicher, was mich wütender machen würde – wenn sie es nicht wüssten oder wenn es ihnen einerlei wäre.
    Gelbe Blütenblätter trieben im Wind und rieselten von den blühenden Bäumen auf den Gehweg. Sie sammelten sich im Gras wie helle, süß duftende Teppiche. Kinder lachten,

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