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Heiliger Zorn

Heiliger Zorn

Titel: Heiliger Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
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bei dem alles in Ordnung ist. Aber dieses blöde Gequassel, diese Aussetzer, uns zu Gebieten zu schicken, wo andere schon gearbeitet hatten, dass alles ist nach Iyamon passiert, ja.«
    »Gebiete, wo schon andere gearbeitet hatten?«
    »Ja, du weißt schon.« Ihr Spiegelbild im Fenster zeigte ihre aufflackernde Gereiztheit wie ein entzündetes Streichholz, und sie erlosch genauso schnell wieder. »Nein, stimmt, du kannst es gar nicht wissen, weil du bei so was nicht dabei warst.«
    »Bei was?«
    »Ach, ein paarmal, als wir Mimint-Aktivitäten orteten, war schon alles vorbei, als wir eintrafen. Sah aus, als hätten sie sich gegenseitig bekämpft.«
    Etwas aus meiner ersten Begegnung mit Kurumaya geriet plötzlich in den Brennpunkt. Sylvies Schmeicheleien und die leidenschaftslosen Antworten des Lagerkommandanten.
    »Oshima-san, als ich Sie das letzte Mal vorgezogen habe, ignorierten Sie Ihren Auftrag und verschwanden nach Norden. Woher weiß ich, dass Sie nicht wieder das Gleiche tun?«
    »Shig, Sie haben mich losgeschickt, damit ich mir Trümmer ansehe. Jemand war vor uns da gewesen. Da war nichts mehr zu holen. Das habe ich Ihnen doch schon erzählt.«
    »Als Sie schließlich wieder aufgetaucht sind, ja.«
    »Seien Sie doch vernünftig. Wie soll ich denn etwas deCommen, das schon verschrottet wurde? Wir haben uns abgesetzt, weil es nichts zu holen gab.«
    Ich runzelte die Stirn, als das neue Fragment an die richtige Stelle rückte. Glatt und mühelos, wie ein Granatensplitter. Sorge strahlte durch die Theorien, die ich konstruierte. Sie passte nicht zu allem anderen, von dem ich immer mehr überzeugt gewesen war.
    »Sylvie sagte etwas davon, als wir mit den Aufräumarbeiten begannen. Kurumaya hat dich beauftragt, und als du die zugewiesene Stelle erreicht hast, waren dort nur noch Trümmer.«
    »Ja, das war der eine Fall. Aber es war nicht der einzige. In der Ungeräumten Zone haben wir das ein paarmal erlebt.«
    »Ihr habt nie darüber gesprochen, als ich dabei war.«
    »Tja, so sind die DeComs nun mal.« Jad verzog säuerlich das Gesicht. »Für Menschen, in deren Köpfen jede Menge hochmoderner Technik steckt, sind wir ein verdammt abergläubischer Haufen. Es gilt als uncool, über solche Sachen zu sprechen. Bringt nur Unglück.«
    »Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass auch dieses Mimint-Selbstmordzeug aus der Zeit nach Iyamon stammt?«
    »Soweit ich mich erinnere, ja. Wirst du mir jetzt deine Theorie von der spezifischen Waffe erläutern?«
    Ich schüttelte den Kopf, während ich mit den neuen Daten jonglierte. »Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, sie wurde dazu konstruiert, diesen genetischen Harlan-Killer auszulösen. Ich glaube nicht, dass die Schwarze Brigade diese Waffe aufgegeben hat. Ich glaube nicht, dass sie getötet wurden, bevor sie sie aktivieren konnten. Ich glaube, sie haben dieses Ding als ursprünglichen Auslöser gebaut und ihn in New Hok versteckt, eine Persönlichkeitshülle mit der programmierten Absicht, die Waffe zu zünden. Sie glaubt, dass sie Quellcrist Falconer ist, weil das ihr Antrieb ist. Aber mehr als das ist es nicht – ein Antriebssystem. Wenn es darauf ankommt, einen genetischen Fluch in Menschen zu wecken, die noch nicht einmal geboren waren, als das Ganze geplant wurde, benimmt sie sich wie eine völlig andere Persönlichkeit, weil es letztlich nur das Ziel ist, was für sie zählt.«
    Jad zuckte die Achseln. »Klingt genauso wie jeder andere politische Führer, von dem ich jemals gehört habe. Der Mittel zum Zweck und so, du weißt schon. Warum sollte Quellcrist Falconer anders sein?«
    »Keine Ahnung.« Ich spürte einen seltsamen ungebetenen Widerstand gegen ihren Zynismus in mir. Ich blickte auf meine Hände. »Wenn man sich Quells Leben ansieht, entspricht das meiste von dem, was sie getan hat, ihrer Philosophie, musst du wissen. Selbst diese Kopie von ihr – oder was immer es ist –, nicht einmal sie kann ihre Handlungen mit dem in Einklang bringen, was sie zu sein glaubt. Sie reagiert verwirrt auf ihre eigene Motivation.«
    »Aha? Willkommen in der Scheiß-Menschheit.«
    In ihren Worten lag eine Verbitterung, die mich aufblicken ließ. Jad stand immer noch am Fenster und starrte ihr Spiegelbild an.
    »Du hättest nichts dagegen tun können«, sagte ich sanft.
    Sie sah mich nicht an, aber sie schaute auch nicht weg. »Vielleicht nicht. Aber ich weiß, was ich empfunden habe, und es war nicht genug. Dieser beschissene Sleeve hat mich verändert. Er hat mich

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