Heiliger Zorn
vorgebeugt, um nach mir zu greifen, und im schwachen Licht der gedimmten Illuminumlampe kann ich unter ihrem ausgestreckten Arm die leicht herabhängenden Hügel ihrer Brüste erkennen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich sie so sehe – die Schleicher sind nicht gerade verschämt, und nach einem Monat engen Zusammenlebens in der Ungeräumten Zone könnte ich die meisten von ihnen wahrscheinlich aus dem Gedächtnis nackt zeichnen – aber irgendetwas an Sylvies Gesicht und Haltung ist plötzlich zutiefst sexuell.
»Berühre mich.« Die Stimme, die nicht die ihre ist, klingt rau. Bei ihrem Klang stellen sich mir kribbelnd die Nackenhaare auf. »Sag mir, dass du real bist, verdammt.«
»Sylvie, du bist nicht…«
Ihre Hand bewegt sich von meinem Arm zu meinem Gesicht.
»Ich glaube, ich kenne dich«, sagt sie nachdenklich. »Man hat dich für die Schwarze Brigade ausgewählt. Genau. Das Tetsu-Batallion. Odisej? Ogawa?«
Ihr Japanisch ist altertümlich, seit Jahrhunderten überholt. Ich unterdrücke ein Schaudern und bleibe beim Amenglischen. »Sylvie, hör zu…«
»Silivi ist dein Name?« Zweifel verzieht ihr Gesicht. Sie wechselt die Sprache, um sich mir anzupassen. »Ich kann mich nicht erinnern, ich, es ist, ich kann…«
»Sylvie.«
»Ja. Silivi.«
»Nein«, erwidere ich mit Lippen, die sich taub anfühlen. »Dein Name ist Sylvie.«
»Nein.« Plötzlich klingt Panik aus ihrer Stimme. »Mein Name ist. Mein Name ist. Man nennt mich, man nennt mich, man…«
Ihre Stimme bricht ab, und ihr Blick zuckt zur Seite, weg von mir. Sie versucht aufzustehen und aus dem Schlafsack zu kommen. Ihr Ellbogen rutscht am glatten Stoff des Innenfutters ab, und sie stürzt mir entgegen. Ich strecke die Arme aus, und plötzlich liegt ihr warmer, muskulöser Oberkörper darin. Die Faust, die ich geschlossen gehalten habe, während sie gesprochen hat, öffnet sich unwillkürlich, und die kortikalen Stacks darin poltern zu Boden. Meine Hände liegen auf straffem Fleisch. Ihr Haar bewegt sich und streicht mir über den Nacken, und ich kann sie riechen, ihre Wärme und den Duft von Frauenschweiß aus ihrem Schlafsack. Irgendetwas regt sich erneut in meiner Magengrube, und vielleicht spürt sie es auch, denn sie haucht einen leisen, stöhnenden Laut in meine Habgrube. Tiefer unten bewegen sich ihre Beine ungeduldig in der Enge des Schlafsacks und öffnen sich für meine Hand, die über ihre Hüfte hinab zwischen ihre Schenkel gleitet. Ich streichle ihre Möse, bevor mir klar wird was ich da tue, und sie ist feucht.
»Ja«, bricht es aus ihr hervor. »Ja, da. Dort.«
Bei der nächsten Bewegung ihrer Beine hebt sich ihr ganzer Körper von der Hüfte aufwärts, und ihre Schenkel spreizen sich, so weit der Schlafsack es zulässt. Meine Finger gleiten in sie hinein, und sie gibt einen scharfen, zischenden Laut von sich, löst den Griff von meinem Nacken und starrt mich an, als hätte ich sie erdolcht. Ihre Finger krallen sich mir in Schulter und Oberarm. Ich reibe sie in langen, langsamen Kreisbewegungen und spüre, wie ihre Hüften mit schweren Stößen gegen das bedachtsame Tempo der Bewegung rebellieren. Ihr Atem kommt in immer kürzeren Stößen.
»Du bist echt«, keucht sie zwischendurch. »O ja, du bist echt.«
Und dann bewegen sich ihre Hände über mich, Finger fummeln an meinen Jackenverschluss, reiben meinen schnell steif werdenden Schwanz und packen mich am Unterkiefer. Sie scheint sich nicht entscheiden zu können, was sie mit dem Körper machen will, den sie berührt, und langsam, während sie unaufhaltsam dem Höhepunkt ihres Orgasmus entgegengleitet, sickert die Erkenntnis zu mir durch, dass sie die Behauptung überprüft, die jetzt immer schneller über ihre Lippen kommt du bist echt, du bist echt, du bist echt, Scheiße, du bist doch echt, du bist echt, du bist echt, oh, du bist echt, ja, du Ficker, ja, ja, du bist echt, Scheiße, du bist echt…
Ihre Stimme bleibt ihr zusammen mit dem Atem im Hak stecken, und die Bewegung ihrer Hüften beim Höhepunkt lässt sie beinahe vornüberkippen. Sie schlingt sich um mich wie die langen, tödlichen Belatang-Bänder vor dem Hirata-Riff, die Schenkel fest um meine Hand geschlossen, den Körper dicht an meine Brust und Schultern gepresst. Irgendetwas sagt mir, dass sie über diese Schulter in die Schatten am anderen Ende der Ballonkammer starrt.
»Mein Name ist Nadia Makita«, sagt sie leise.
Und wieder fühlt es sich an, als ob Strom durch meine Knochen flösse. Wie der
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