Heiliger Zorn
als sie, die Arme um den Körper geschlungen, vor mir stand. Sie war ebenfalls nackt, ihre Brüste waren im V ihrer Arme hochgedrückt wie ein Geschenk, dass sie mir überreichen wollte. Die Hüften leicht zum Schritt geneigt, ein geschwungener Schenkel halb hinter dem anderen. Das Haar wirr und verschlungen um ihr schlafverkrustetes Gesicht. Im Licht Hoteis hatte ihre helle Haut die Farbe von Kupfer und Feuerschein. Sie lächelte unsicher.
»Ich wach dauernd wieder auf. Hab das Gefühl, dass mein Kopf Überstunden macht.« Sie machte eine Kopfbewegung zur Coladose in meiner Hand. »Das wird nicht gerade helfen.«
»Mir ist nicht nach Schlafen.« Meine Stimme klang etwas heiser.
»Nein.« Ihr Lächeln wurde von plötzlichem Ernst überdeckt. »Mir ist auch nicht nach Schlafen. Mir ist danach, das zu tun, was du neulich wolltest.«
Sie öffnete die Arme, sodass ihre Brüste frei herabhingen. Ein wenig unsicher hob sie die Arme, schob ihr Haar zurück und legte die Hände an den Hinterkopf. Sie bewegte die Beine, sodass ihre Schenkel leicht aneinander rieben. Aus dem Dreieck ihrer erhobenen Ellbogen beobachtete sie mich aufmerksam.
»Gefalle ich dir so?«
»Du.« Ihre Körperhaltung ließ ihre Brüste deutlicher hervortreten. Ich spürte, wie das Blut in meinen Schwanz strömte. Ich räusperte mich. »Du gefällst mir sehr, so.«
»Gut.«
Und sie stand reglos da und beobachtete mich. Ich ließ die Coladose auf den Karton fallen, aus dem ich sie geholt hatte, und trat einen Schritt auf sie zu. Ihre Arme öffneten sich und legten sich um meine Schultern, umfassten fest meinen Rücken. Ich nahm ihre weiche, schwere Brust in eine Hand, griff mit der anderen dorthin, wo sich ihre Schenkel trafen, nach der Feuchtigkeit, an die ich mich erinnerte…
»Nein, warte.« Sie schob die Hand unten beiseite. »Nicht dort, noch nicht.«
Es war ein winziger Misston, eine kleine Enttäuschung der Erwartungen, die zwei Tage zuvor in der Ballonkammer geweckt worden waren. Ich schüttelte es ab und legte beide Hände um ihre Brust, drückte die Brustwarze nach oben und saugte sie zwischen die Lippen. Sie griff nach unten und umfasste meine Erektion, streichelte sie gemächlich mit einer Berührung, die immer kurz vorm Loslassen schien. Ich runzelte die Stirn, als ich mich an einen härteren, sichereren Griff erinnerte, und schloss ihre Hand mit meinen Fingern fester zusammen. Sie lachte leise.
»Oh, tut mir Leid.«
Leicht stolpernd schob ich sie zur Tischkante zurück, löste mich aus ihrem Griff und kniete mich vor ihr auf den Boden. Sie murmelte etwas, tief in der Kehle, spreizte die Beine ein wenig, und stützte sich mit den Händen auf die Tischplatte.
»Ich will deinen Mund an mir«, sagte sie mit belegter Stimme.
Ich fuhr ihr mit gespreizten Fingern über die Schenkel und drückte die Daumenballen an die Seiten ihrer Möse. Ein Schauder durchlief sie, und ihre Schamlippen teilten sich. Ich beugte den Kopf nach vorne und glitt mit der Zunge in sie hinein. Sie gab einen kurzen erstickten Laut von sich, der mich grinsen ließ. Irgendwie spürte sie es und schlug mir mit der flachen Hand auf den Nacken.
»Mistkerl. Hör ja nicht auf, du Mistkerl.«
Ich drückte ihre Beine weiter auseinander und machte mich mit mehr Ernst ans Werk. Ihre Finger kehrten zurück, um sich mir an Schultern und Nacken zu pressen, und sie rutschte ruhelos auf der Tischkante hin und her, ihre Hüften bewegten sich vor und zurück, um den Bewegungen meiner Zunge zu folgen. Ihre Finger gruben sich in meine Haare. Ich brachte ein weiteres Grinsen gegen den Druck heraus, den sie ausübte, aber inzwischen war sie zu weit weg, um irgendetwas Zusammenhängendes zu sagen. Sie murmelte, ich wusste nicht, ob zu mir oder zu sich selbst. Zu Beginn waren es nur wiederholte Laute der Zustimmung, aber als sie sich dem Höhepunkt näherte, kam etwas anderes zum Vorschein. Völlig befangen in meiner Tätigkeit brauchte ich eine Weile, bis ich erkannte, was es war. In den Wellen des Orgasmus sang Sylvie Oshima in Maschinensprache.
Sie kam mit heftigem Zittern zum Höhepunkt. Ihre Hände drückten meinen Kopf fest zwischen ihre Schenkel. Ich griff nach hinten und löste behutsam ihren Griff. Meinen Körper dicht an ihrem richtete ich mich auf und lächelte sie an.
Und fand mich Auge in Auge mit einer anderen Frau wieder.
Es war unmöglich, zu sagen, was sich verändert hatte, aber die Envoy-Wahrnehmung erfasste es, und das sichere Wissen fühlte sich an, als
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