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Heimkehr

Heimkehr

Titel: Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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men. Das hat er nicht m e hr gemacht, se i t er zwei Jahre alt war.
    Jathan lachte jedoch nur ü b er Petrus' Warnungen. »Ich bin ein anderer Mann als die s er sanftmütige Adlige, der Ja ma illiastadt verlassen m u sste. Die Kobolde deiner dummen Mutter m a chen m ir kei n e Sorgen.« Als ich scharf erwiderte, dass ich auch eine andere Frau wäre als die, die er auf si c h allein gestellt in der Wildnis zurückgelassen habe, e r w i derte er s t eif, das sähe er nur zu gut. Er hoffe nur, meinte er, dass die Rückk e hr in die Zivilisation meinen Anstand wieder herst e llen würde. Dann zwang er Petrus, sie zu den Ru in en zu führen.
    Kein Schatz, wie groß er a u ch sein m o chte, könnte m i ch dazu bringen, dorth i n zurüc k zukehren. Nicht einmal, wenn Diamanten auf dem Boden ausgestreut wären und Perlenketten von der Decke bau m elt e n. Ich habe die Gefahren nicht b l oß fantasiert, und ich hasse Jathan dafür, dass er ihnen Petrus wieder aussetzt.
    Ich werde den Tag m it Marthi verbring e n. Ihr Ehemann ist unversehrt zurückgekehrt, aber nur, um sie für die Schatzsuche erneut zu verlass e n. Im Gegensatz zu m ir ist sie aber hocherfreut über seine Pläne und glaubt, dass sie wieder in die höfische Ge s ellschaft zurückkehren und wohlhabend werden können. Es fällt mir schwer, diesem Unsinn zuzuhören. »Mein Baby wird in Sas geweihter Stadt aufwachsen«, behauptet s i e. Die Frau ist dürr wie ein Strick, und ihr Bauch sieht aus wie ein Knoten, der hineingeschlungen wurde.
     
     
Tag acht oder neun des Goldmondes
    Im vierzehnten Jahr des Satrapen Esclepius
     
     
    Welch ein lächerlic h es Dat u m für uns. Hier gibt es keinen gold e nen Ernte m ond, und der Sat r ap bedeutet m ir ebenfalls nichts mehr.
    Gestern hat Petrus den Männern das Tur m fenster gezeigt, ist dann jedoch weggelaufen, als sie hineingestiegen sind. Sein Vater sc h rie ihm wütend nach. Mein Sohn kam blass und am ga n zen Körper zitternd zu m ir zurück. Er sagt, dass die Gesänge aus dem Turm so laut geworden seien, dass er kaum einen klaren Gedanken fassen könne, wenn er in seiner Nähe sei. Und manchmal habe er in den schwarzen Steinkorridoren merkwürdige Gestalten gesehen. Sie tauchten blitzartig auf, wie das flackernde Licht, s a gt er.
    Ich gebot ihm zu schweigen, weil seine Worte Marthi aufregten. Trotz Jathans Plänen treffe ich Vorkehrungen für den Winter. Ich habe das Dach unserer beiden Hängehütten m it einer zweiten Sch i cht gedeckt. Dafür benutzte ich breite Blätter, die ich m it Lianen befestigte. Ich glaube, unsere Schutzhütten, vor allem die kleineren Hängehütten und die Brücken, die sie m it der Großen Plattform verbinden, benötigen Verst ä rkung gegen den Winter und den Regen. Marthi war keine große Hilfe. Ihre Schwangerschaft macht sie ungelenk und teilnah m slos, a b er das eigentlich Ent m utigende ist, dass sie an unsere baldige Rückkehr nach Jamaillia glaubt. Die me isten Frauen warten jetzt nur noch darau f , dass der Tag der Abreise endlich anbricht.
    Einige der Schatzjäger s i nd gestern Nacht zurückgekehrt. Sie haben von dieser gewaltigen versunkenen Stadt berichtet. Sie ist ganz anders als Ja ma illiastadt und vernetzt wie ein Labyrin t h. Vielleicht lagen einige Bereiche schon immer unter der Erde, denn in den tiefstgelegenen Räumen gibt es weder Fenster noch Türen. Die oberen Stockwerke der Geb ä ude beherbergten offenbar die Wohnräume, während die unteren für Geschäfte, Warenhäuser und Mä rkte genutzt wurden. Zum Fluss h i n ist bereits ein groß e r Teil d e r Stadt zusammengebrochen. In einigen Räumen sind die Wände feucht, und der Verfall hat die Möbel zerfressen. And e re Räume jedo c h haben der Zeit widerstanden, und in ih nen sind Teppiche, Wandbehänge und Gewänder gut e r halten. Die Rückkehrer brachten Geschirr und Stühle m it, Teppiche und Juwelen, Statuen und Werkzeuge. Einer trug einen U m hang, der wie fließendes Wasser schimm e rte und sich weich und gesch m eidig um ihn legte. Die Männer haben sogar eine A m phore m it Wein entdeckt, die noch versiegelt in einem der Warenhäuser stand. Der Wein ist goldfarben und so stark, dass sie beinahe sofort betrunken waren. Sie kehrten lachend und m it nach Alkohol stinkendem Atem zurück. Sie forderten uns auf, ihnen in die Stadt zu folgen und ge me insam mit ihnen den Wohlstand zu feiern, der uns i n den Schoß gefallen w a r. Das wilde Funkeln in ihren Augen gefiel m ir gar nicht.
     Andere dagegen k

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