Heimlich verliebt in einen Millionaer
ehrgeizigen Medizinerin schlägt nämlich ein romantisches Herz.â
Miranda war nahe daran, in Tränen auszubrechen. âDu musst das nicht alles für mich tunâ, beteuerte sie.
âWas habe ich schon getan?â, fragte er und sah sie mit einem seltsamen Blick an.
âWas sonst niemand für mich getan hätte. Du überwältigst mich.â
âIch ⦠dich?â, spottete er. âWer ist mir denn im Auto auf den Schoà gesprungen? Wenn das nicht überwältigend war! Hier ⦠trink aus und dann ab ins Bett. Um Punkt acht Uhr bringt uns ein Taxi zum Flughafen. Montagnachmittag sind wir wieder in London. Ich warte noch Zaras Rückkehr ab und fliege dann wieder nach Hause. Dad und ich haben einen wichtigen Termin in Peking. Geschäftlich, versteht sich.â
âDas alles kommt mir wie ein Märchen vor.â Miranda dachte nicht mehr an den Champagner. Vor ihrem geistigen Auge stieg schon die Silhouette von Venedig auf.
âBisher hat dein Leben ja auch wenig Märchenhaftes gehabtâ, meinte Corin. âDas holen wir jetzt nach. SchlieÃlich gehören wir zusammen. Wir sind zwar nicht blutsverwandt, aber es besteht doch eine enge Verbindung zwischen uns.â
Ein Schatten glitt über Mirandas Gesicht. âIch würde Zara gern die Wahrheit sagenâ, gestand sie. âWir sind Freundinnen geworden. Sie soll wissen, wer ich wirklich bin.â
Corin runzelte die Stirn. âDas könnte ein Fehler sein ⦠zumindest jetzt. Ich weiÃ, was in dir vorgeht. Ich habe sonst auch keine Geheimnisse vor meiner Schwester. Ich liebe sie, und nach dem Tod unserer Mutter sind wir noch enger zusammengerückt. AuÃer unseren GroÃeltern, die wir kaum sehen durften, hatten wir ja niemanden. Reich zu sein und ein angenehmes Leben zu führen ist keine Garantie für Glück. Lass uns den richtigen Zeitpunkt abwarten, Miranda. Er kommt bestimmt.â
âWenn du es für richtig hältst.â
âVertrau mirâ, bat er. âIch möchte dich nur vor einer sehr üblen Erfahrung bewahren.â
Miranda senkte traurig den Kopf. Sie wusste, dass Corin an ihre Mutter dachte. âDu verachtest Leila, nicht wahr?â
Er zuckte gleichgültig die Schultern. âSie ist eine zerstörerische Frau, aber Dad sieht das nicht. Sie kreist nur um sich selbst. Bei allem Mut und aller Klugheit wärst du ihr nicht gewachsen. Du hast eine völlig andere Lebenseinstellung als deine Mutter. Du möchtest geben, und sie will nur nehmen.â
âDich auch?â Miranda erschrak, als ihr der Sinn dieser Frage bewusst wurde. Wie konnte sie ein so heikles und gefühlsbetontes Thema zur Sprache bringen? War das ihre weibliche Intuition?
Corin umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. âEinem anderen würde ich diese Bemerkung nicht verzeihenâ, sagte er ernst.
âEs tut mir leid.â Miranda begriff sich selbst nicht mehr. âDoch wie du Leila schilderst ⦠als wäre sie ein gieriges Raubtier.â
âSie macht meinen Vater glücklich. Zara und ich wünschten, sie wäre uns nie begegnet, aber sie ist nun einmal da. Dad ist ein gerissener und einflussreicher Geschäftsmann, doch bei Leila vergisst er sich. Sie beherrscht ihn vollkommen.â
âUnd ich bin das Kind dieser Frauâ, seufzte Miranda.
âDu bist du â, verbesserte Corin sie nachdrücklich. âAlle deine bewundernswerten Eigenschaften haben einen anderen Ursprung als Leila.â
âDas hoffe ich sehr. Meine GroÃeltern waren gute Menschen, und nur sie haben mich geprägt. Andererseits haben sie auch bei Leila ihr Bestes versucht. Vielleicht verdanke ich einiges meinem Vater ⦠wer immer er gewesen ist. Das Leben ist voller Rätsel, nicht wahr? Ich glaube, die meisten werden nie gelöst.â
âSchon möglich.â Corin sah nachdenklich vor sich hin. âVielleicht ahnte dein Vater nichts von Leilas Schwangerschaft.â
âWoher bekam sie dann das Geld, um zu verschwinden? Meine GroÃeltern hatten keins, und eine Bank hat sie sicher nicht ausgeraubt. Irgendjemand muss ihr geholfen haben.â
âJemand, dem die Situation unerträglich wurdeâ, stimmte Corin zu. âEs steckt viel Leid in dieser Geschichte, Miranda, aber wir wollen nicht mehr darüber sprechen. Du hast heute Geburtstag.â
âOb Leila sich daran erinnert?â, fragte sie
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