Heimlich verliebt in einen Millionaer
leise.
âFalls ja, wird es sie kaum belastenâ, meinte er sarkastisch. âUnd jetzt denk nicht mehr an sie. Es soll ein langes, fröhliches Wochenende werden. Versprichst du mir das?â
Miranda nickte. âJa, das tue ich.â
âDann trink aus, und lass uns schlafen gehen.â
Zusammen? Könnte es doch sein!
4. KAPITEL
Der nächste Tag wurde zu einem der schönsten in Mirandas Leben. Man sollte sich das Wort fantastisch für solche Gelegenheiten aufheben, dachte sie immer wieder. Ein Minibus brachte sie vom Marco Polo Aeroporto zu einem Wassertaxi, das Corin nur für sie beide bestellt haben musste, denn sie waren die einzigen Fahrgäste.
Das Wasser hatte eine einzigartige blaugrüne Farbe. Es glitzerte nicht so wie das zu Hause, dafür lag über dem Canal Grande ein besonderer Glanz, als wäre er mit einer dünnen Ãlschicht bedeckt, in der sich alles wunderbar deutlich spiegelte. Und sie war hier, in dieser einmaligen Märchenstadt. Wer wollte da nicht an Wunder glauben?
âNun?â, fragte Corin, der ihr die Begeisterung ansah. Sie hatte ihn vom ersten Augenblick an fasziniert â nicht nur wegen ihres aparten Aussehens, sondern auch wegen ihres Verhaltens, ihrer Ausdrucksweise und ihrer ausgeprägten Willenskraft. Zara und er hatten Venedig schon öfter besucht â es war die Lieblingsstadt ihrer Mutter gewesen â, aber an Mirandas Seite erlebte er alles wie zum ersten Mal.
âEs ist schöner ⦠viel schöner, als ich erwartet hatteâ, antwortete sie mit leuchtenden Augen. âDieses einzigartige Licht â¦â
Corin nickte. âDer goldene Glanz von Venedig.â
âDie Farbe des Wassers lässt sich gar nicht beschreiben.â
âSie ist anders als bei uns.â Unwillkürlich dachte er an Mirandas zarte Haut, die ihn an weiÃen Alabaster erinnerte. âHast du dich mit Sonnencreme eingerieben?â
Miranda schüttelte den Kopf. In London brauchte man keine, deshalb hatte sie es vergessen.
âUnd das passiert einer angehenden Ãrztin! Die Sonne brennt jetzt schon, und es wird im Lauf des Tages noch heiÃer werden. Lass uns zum Hotel zurückgehen. Keine Sorge, wir versäumen nichts. Zuerst machen wir eine Gondelfahrt ⦠da kommen wir durch Kanäle, die für Motorboote zu schmal und zu flach sind. Auf die Weise lernt man die Stadt am besten kennen. Es gibt unglaublich viel zu sehen, und wir haben nur wenig Zeit. Vielleicht reicht sie für einen Abstecher nach Murano â¦â
â⦠wo das weltberühmte Glas hergestellt wird. Ich weiÃ.â Die Eltern einer Freundin hatten Miranda von einer Europareise ein wunderschönes Halsband und dazu passende Ohrgehänge aus Murano-Glas mitgebracht.
âJahrhundertelang waren die Glasbläser von Murano die Einzigen, die Spiegel herstellen konntenâ, erzählte Corin. âSie hielten die Technik lange geheim.â
Miranda lachte. âDas überrascht mich nicht. Sie ernteten dadurch ebenso viel Geld wie Ruhm.â
âSo ist es. Es gibt auf der Insel übrigens ein sehr schönes Museum ⦠das Museo dellâ Arte Vetraria. Es enthält wertvolle Glasarbeiten ⦠von der frühesten Zeit bis zur Gegenwart.â
âGab es nicht einen James-Bond-Film, in dem ein Schrank mit kostbarem Murano- Glas umkippte?â Miranda versuchte, sich zu erinnern. Hatte damals schon der blendend aussehende Roger Moore die Titelrolle gespielt?
âDas würde mich nicht wundernâ, meinte Corin. âIn Daniel Craigs erstem James-Bond-Film versank sogar ein ganzer palazzo im Canal Grande. Wenn du willst, miete ich uns ein vaporetto , mit dem wir den Kanal entlangfahren und die Paläste bewundern können.â
âDas wäre herrlich. Allerdings quält mich der Gedanke, wie viel Geld du für all das ausgeben musst.â In Ihrer Vorstellung war es schon jetzt ein Vermögen.
âZerbrich dir darüber nicht den Kopfâ, meinte Corin. âEs hat seine Vorteile, mit einem Rylance zu reisen.â
Miranda betrachtete ihn genauer. Er war noch nicht lange im Freien, aber sie hätte schwören können, dass sein Gesicht schon tiefer gebräunt war. âIst es nicht seltsam?â, fragte sie nachdenklich. âDu und Zara ⦠Ihr seid im Luxus aufgewachsen und wart doch nicht glücklich.â
Corin lächelte. âDa spricht wieder unser kluges
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