Heimlich
vor Lachen, dann fuhr er hoch und kotzte auf den Boden, den Kopf zwischen den Knien. Seine Hände hingen schlaff an der Seite. Er hatte seinen Gin-Becher umgeworfen und suchte ihn, indem seine betrunkene Hand die ganze Matratze abklopfte. Er fand den Becher in einem Häufchen Erbrochenem auf dem Boden, hob ihn auf und hielt ihn Dudley unter die Nase.
»Füll nach, Lieutenant. Pillenmaat Engels, Nr. 4168395, verlangt einen verdammten Doppelten!«
Dudley gehorchte ihm gerne und füllte den Becher zur Hälfte nach. Engels riß ihn an sich, verschüttete den Gin, fiel zurück auf die Matratze und stammelte »jede Menge Mösen, jede Menge Mösen«. Dann wurde er bewußtlos.
Schweißgebadet und in Panik wachte Eddie Engels etwa sechs Stunden später wieder auf. Seine Augen fieberten, und seine Stimme zitterte heiser.
Während Engels weg war, hatte Dudley uns den Plan erläutert: Guter Onkel - böser Onkel, mit Abstrichen. Er hatte eine Liste von bekannten Buchmachern, Homosexuellen und Hehlern dabei, die ihm die Kripo in Hollywood gegeben hatte. Er schätzte, Engels würde einige von ihnen kennen. Indem wir ihn nach den Namen befragten, würde Engels nicht mehr grübeln, warum wir ihn wirklich festgenommen hätten. Es hörte sich wie ein guter, wenn auch zeitraubender Plan an. Ich hatte mich während des Nachmittags ausgeruht und war fit. Aber ich wollte, daß es bald vorbei war: Ich wollte bei Lorna sein.
Als Engels wach wurde, kam gerade Mike Breuning mit zwei großen Papiertüten herein, die voller Hamburger, Pommes frites und Kaffee in Pappbechern waren. Wir schlugen zu und ignorierten unseren Gefangenen auf der Matratze.
»Ich muß mal ins Bad«, sagte er schwach. Niemand antwortete. Er versuchte es wieder. »Ich muß mal ins Bad.« Wir ignorierten ihn wieder. »Ich sagte, ich muß mal ins Bad!« Dieses Mal hob er seine Stimme in Panik.
»Dann geh doch ins Bad, um Himmels willen!«, bellte Dudley.
Engels erhob sich von seiner Schlafstatt und wankte auf das schmutzige Klo. Wir konnten hören, wie er in die Schüssel kotzte, dann urinierte und spülte er. Kurz darauf kam er wieder, sein Pyjama-Oberteil, auf das er erbrochen hatte, hatte er abgelegt. Sein schlanker, muskulöser Oberkörper sah gewaschen aus. Er stand in der Nachmittagshitze des stinkigen kleinen Zimmers und zitterte.
»Ich bin bereit, Ihre Fragen zu beantworten«, sagte er. »Bitte lassen Sie mich Ihre Fragen beantworten, damit ich endlich heimgehen kann.«
»Halt’s Maul, Engels«, sagte Dudley. »Wir kommen schon noch zu dir, wenn wir verdammte Lust dazu haben.«
»Sachte, Lieutenant«, sagte ich. »Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Engels, wir sind gleich bei Ihnen. Möchten Sie einen Hamburger?« Engels verneinte und starrte uns an.
Wir aßen zu Ende. Dick Carlisle sagte, er würde spazieren gehen und verließ das Zimmer. Mike, Dudley und ich arrangierten drei Stühle um die Matratze. Engels hatte sich an die Wand gelehnt. Er saß da wie ein Indianer, die Hände unter die Knie geklemmt, um sein Zittern unter Kontrolle zu bekommen. Wir nahmen ihm gegenüber Platz und starrten ihn einen langen Augenblick an, bevor Dudley sprach: »Ihr Name?«
Unser Gefangener räusperte sich: »Edward Engels.«
»Ihre Anschrift?«
»1911, Horn, West-Hollywood.«
»Ihr Alter?«
»32.«
»Ihr Beruf?«
Engels zögerte. »Immobilien«, sagte er.
»Was zum Teufel heißt Immobilien?«, bellte Dudley. Engels grabschte nach Wörtern. »Also was ist, Mann!« schrie Dudley.
»Sachte, Lieutenant«, sagte ich. »Mr. Engels, würden Sie uns Ihre Tätigkeit auf diesem Gebiet etwas näher beschreiben?«
»Ich... ich ... äh, vermittle Immobilienkäufe.«
»Was besagt das?«, fragte ich.
»Das besagt, daß ich Käufer mit Immobilienmaklern zusammenbringe.«
»Aha. Nun, könnten Sie -«
Dudley fuhr mir ins Wort. »Scheißdreck, Inspektor. Dieser Kerl ist ein bekannter Spieler. Ich habe Aussagen von Buchmachern aus ganz Hollywood. Ich habe sogar Zeugen, die behaupten, er wäre selbst Buchmacher.«
»Das ist nicht wahr«, rief Engels. »Ich setz auf Pferde, aber ich hab’ mit Buchmachern nichts am Hut oder bin selbst Buchmacher, und ich bin ganz sauber! Ich habe kein Register!«
»Zur Hölle mit Ihnen, Engels! Ich weiß es besser!«
Ich hob meine Hände und rief um Ruhe. »Genug jetzt! Aufhören, Sie beide! Nun, Mr. Engels, auf Pferde zu setzen, ist nicht illegal. Lieutenant Smith hat sich nur so aufgeregt, weil er in letzter Zeit etwas Pech hatte. Würden
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