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Heimlich

Heimlich

Titel: Heimlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Schweiß. Dudley preßte die Zähne zusammen und grub seine Hand mit voller Kraft hinein. »Nein?« kreischte er, seine Stimme schnappte beinahe über. Er ließ los, und Engels fiel heulend auf die Knie.
    »Ja«, sabbelte er.
    »Gut, mein Junge. Jetzt beantworte mir noch ein paar Fragen. Zahlst du Einkommensteuer?«
    »Nein.«
    »Ahhh ja. Machst du Pferdewetten?«
    »Ja.« Engels grabschte nach seiner Schulter. Sie war dunkelrot, gewaltig angeschwollen und voll tiefer Druckmale.
    »Auf die Beine, mein Junge«, sagte Dudley. Engels schaffte es, sich gerade aufzurichten, und Dudley versetzte ihm einen Rundumschlag in seine Weichteile. Engels’ Schrei erstarb, er fiel auf den Boden und hielt sich den Bauch. »Noch ein paar Fragen, mein Junge. Janet erzählte mir, du hättest sie geschlagen. Ist das wahr?«
    »Nein!« Engels kämpfte sich zur Wand und hielt die Arme schützend über seinen Kopf. »Nein! Nein! Nein! Nein!« kreischte er, mit jeder Wiederholung seines Schreis krümmte er sich mehr und mehr zusammen.
    Dudley lächelte bedrohlich. »Nein?«
    »Ja«, sagte Engels leise.
    »Ahhh, großartig. Hast du sie oft geschlagen, mein Junge?«
    »Ja.«
    »Und andere Frauen?«
    »Ja.«
    »Warum? Du dreckiger Schleimscheißer!«
    »Ich... ich... ich weiß nicht!«
    »Du... weißt... nicht.« Dudley ließ die Worte auf seiner Zunge zergehen wie ein Feinschmecker, der einen neuen Wein probiert. »Erzähl mir von dem Muskelbubi, mein Junge.«
    Ich sah mich im Zimmer um. Dick Carlisle schlürfte neben der Badezimmertüre ein Bier, Mike Breuning schrieb eifrig auf seinem Stenoblock, und Dudley Smith arbeitete sich langsam zu dem ausgebreiteten Klumpen hin, der Eddie Engels war. Er ließ sich neben ihm nieder und sagte sanft: »Glaubst du an Gott, mein Junge?«
    Engels nickte. »Ja.«
    »Glaubst du dann nicht, daß Gott will, daß du dich von deiner Schuld befreist, wie ein guter Gläubiger?«
    »Doch...«, sagte Engels, seine Stimme war überraschend ruhig.
    »Gut, mein Junge. Erzähl mir von dem Muskelbubi.«
    »Er hieß Jerry. Ich traf ihn in ›Larrys Log Cabin‹. Er war high. Er brauchte Hilfe und ich half ihm.«
    »Hat er auch gerne Frauen geschlagen?«
    »Nein!«
    »Habt ihr beiden euch einsame junge Frauen geschnappt, um sie zu schlagen, und seid dann nach Hause gegangen und habt schmutzige Sodomie miteinander getrieben?«
    »Nein! Bitte, o Gott, nein, bitte, o Gott!« winselte Eddie.
    Dudley packte seine Arme und riß ihn hoch. Engels ergab sich und starrte ihn widerstandslos an, als Dudleys rechte Hand auf seinen Solarplexus donnerte. Er erbrach sich. Rosarot Erbrochenes, das nach Gin stank, ergoß sich über Dudleys Hemd. Dudley verzerrte sein Gesicht, sein ganzer Körper wand sich, aber er stand nur da und starrte hinunter auf den Frauenmörder, den er so haßte.
    Es herrschte völlige Stille im Raum. Niemand rührte sich. Engels blieb vollkommen reglos auf dem Boden liegen, er hielt seine Arme vor seine zerschlagenen Geschlechtsteile. Hinter ihm stand ein Holzstuhl mit hoher Lehne. Dudley hob Engels hinein. Er zog einen weiteren Stuhl für sich heran und rückte mit ihm so nahe heran, daß seine Knie Eddies fast berührten.
    »Nun, Eddie, wissen wir ja, daß du gerne Frauen schlägst, stimmts?«
    »J... j... ja.«
    »Ein hübscher Bursche wie du hat keine Schwierigkeiten, junge Damen zu finden, stimmt das? Du hast gesagt, du würdest in Cocktail-Bars gehen. Ist das richtig?«
    »Ja.«
    »Und da liest du junge Damen auf?«
    »Ah... ich ... ja.«
    »Mit welcher Absicht?«
    »Was? Um zu ficken. Um mit ihnen zu schlafen. Ich bin kein Schwuler!«
    »Sachte, mein Junge. Wir wissen, daß du Knaben magst.«
    Dudley schlug ihn.
    »Nein, nein, nein, nein!« fuhr er fort.
    Dudley schlug ihn wieder, dieses Mal noch härter. Blut floß aus seiner Nase und tropfte in seinen Mund. Er leckte es von den Lippen und fing an zu weinen. Dudley seufzte und gab Eddie ein Taschentuch. »Vielleicht bist du nicht schwul, mein Junge. Vielleicht magst du Mösen. Schließlich hat der Inspektor gesagt, er hätte dich schon in dieser Kneipe, wie hieß sie nochmal, gesehen. Der ›Silver Star‹? Das ist keine Homo-Kneipe.«
    Engels begann den Kopf zu schütteln, wobei er Dudley mit Blut und Schweiß besprühte. »Ich bin nicht schwul. Ich hab’ mehr Mösen gehabt als jeder Bulle in L.A.«
    »Erzähl mir mehr darüber, Eddie«, sagte Dudley, zündete ihm eine Zigarette an und steckte sie ihm zwischen die Lippen.
    Der fesche Weiberheld wurde

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