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Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)

Titel: Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Merrill
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machen können. Allerdings hatte sie sich vorgenommen, ihm eine gute Ehegattin zu sein und ihm zu gefallen. Er wird sich bestimmt freuen, wenn er heimkommt und sieht, dass Haughleigh Grange allmählich wieder vorzeigbar ist, dachte sie. Er musste sich einfach freuen.
    „Und“, fügte St. John mit einem schelmischen Lächeln hinzu, während er auf sie zuschritt und ihr Kinn anhob, damit sie ihm in die Augen sah, „Sie haben eine schwarze Nase. Sie sehen reizend damit aus, obwohl Sie im Moment nicht gerade wie eine Duchess anmuten.“ Er reichte ihr ein Taschentuch, welches sie dankbar annahm. „Miranda, meine Liebe, Sie sollten nicht so viel Zeit im Haus verbringen und arbeiten. Das ist nicht gut für Ihre Gesundheit. Ich weiß etwas viel Besseres.“
    „Und was könnte das sein?“
    „Ein Ausritt mit Ihrem Schwager. Ich möchte Ihnen die Ländereien zeigen. Ich wette, Sie haben keine Vorstellung, wie ungeheuer groß Ihr Anwesen ist.“
    Zumindest wusste sie, wie weitläufig der haughleighsche Park war, hatte sie ihn doch am Abend ihrer Ankunft zu Fuß durchschritten, um zum Herrenhaus zu gelangen. Eine Kutschfahrt wäre ihr allerdings um einiges lieber.
    „Sie sollten ein paar Stunden im Sattel sitzen, und zwar auf der besten Stute, die mein Bruder im Stall hat. Nach einem Galopp über die Felder werden Sie bestimmt einen gesunden Teint haben.“
    Miranda senkte den Blick. Mein Teint dürfte eher grau sein, nachdem ich auf einem Pferd geritten bin. Obendrein im Galopp . Seit mehr als zwölf Jahren hatte sie nicht mehr im Sattel gesessen. Damals war ein Stallbursche so hilfreich gewesen, ihr Pony am Seil zu führen.
    St. John schien sich mehr und mehr für seinen Vorschlag zu erwärmen, denn seine Augen leuchteten. „Um ehrlich zu sein, würde ich gern das neueste Rennpferd meines Bruders ausprobieren, und Sie könnten sich eine Stute aussuchen, die von ihrem Temperament her am besten zu Ihnen passt.“
    „St. John“, erwiderte sie verlegen, „ich habe nicht damit gerechnet, dass ich hier ausreiten würde. Aus diesem Grund habe ich mein Reitkostüm gar nicht erst mitgebracht.“
    Nachdenklich legte er die Stirn in Falten, bis ihm eine Lösung in den Sinn kam. Er lächelte. „Ihr Mädchen findet bestimmt etwas Geeignetes im Schrank meiner Mutter. Klingeln Sie am besten gleich nach ihr, dann werden wir ja sehen.“
    „Aber St. John, ich …“ Plötzlich kam ihr eine hervorragende Ausrede in den Sinn. „Ich habe Angst vor Pferden.“ Sie hatte nicht einmal sehr geflunkert.
    „Angst?“ Er sah sie mitleidsvoll an. „Dabei haben Sie einen Mann geheiratet, der ein Pferdenarr ist. Ich fürchte, Sie müssen an sich arbeiten und diese Angst überwinden, ehe mein Bruder aus London zurückkehrt, Miranda. Wenn er erfährt, dass Sie die Tiere meiden, wird er außer sich sein.“ Er lächelte wieder. „Doch verzagen Sie nicht, meine liebe Schwägerin, ich bin schließlich hier, um Ihnen zu helfen. Ich werde Sie im Reiten unterrichten. Ein paar wenige ruhige Ausflüge auf dem Rücken eines sanften Tieres werden genügen, um Ihnen Sicherheit zu geben. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, über Zäune zu springen …“ Er hielt inne, als sie zusammenzuckte. „Nun, unter Umständen werden Sie nie in die Verlegenheit kommen, über Zäune springen zu müssen. Also gibt es keinen Grund, sich Sorgen zu machen.“
    Polly hatte es verstanden, das Reitkostüm der verstorbenen Dowager Duchess zügig abzuändern und aufzubügeln, und so stand Miranda bereits nach einer Stunde wieder vor St. John in der Eingangshalle. Der Rock wie auch die Ärmel waren ein wenig zu kurz, doch selbst wenn es ihm aufgefallen war, hatte er höflich darauf verzichtet, sie darauf aufmerksam zu machen.
    Im Stall angelangt, half er ihr in den Sattel einer sehr zahmen und ruhigen Stute, bevor er selbst sich auf einen wunderschönen schwarzen Hengst schwang.
    Man saß höher auf Pferden, als sie es in Erinnerung hatte, und nur zaghaft spornte sie das Tier zu gemächlichem Schritt an.
    „Sehen Sie? Es ist gar nicht so schwer“, ermutigte St. John seine Begleiterin.
    „Nein“, erwiderte sie tapfer.
    Während sie auf einen Eichenhain zuritten, setzte er sie über die Anwohner in Kenntnis, wer in welchem Haus wohnte, welcher Beschäftigung die Leute nachgingen oder was an Erwähnenswertem in den vergangenen Jahren in der Gegend geschehen war. Und während er sprach, ging er wie selbstverständlich in leichten Trab über, worauf ihr nichts anderes

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