Heimliche Hochzeit um Mitternacht (German Edition)
mich schmunzeln und bemerken, dass ich dir verfallen bin, bedenkt man, wie kurz wir uns kennen.“
„Habe ich dich denn verzaubert?“
„Von Kopf bis Fuß. Ich kann an nichts anderes mehr denken als an dich, wie du in meinen Armen liegst und dich an mich schmiegst. Ich stehe dir zu Diensten Miranda, ob du es willst oder nicht. Ich hoffe, der Vikar und seine Frau werden dort sein, um Zeugen meiner Ergebenheit zu sein. Es wird sie nicht wenig enttäuschen zu sehen, wie glücklich ich mit dir bin.“
Sie lächelte. „Müssen wir lang auf dem Ball ausharren?“
Er hob die Brauen. „Wärst du lieber zu Hause geblieben?“
„Mit dir allein, ja.“
„Oh, Miranda, du bist auf die Welt gekommen, um mich von meinen Pflichten abzulenken. Die Höflichkeit gebietet, dass wir wenigstens kurz in Erscheinung treten. Wir werden bis Mitternacht bleiben und dann still verschwinden, bevor alle in den Speisesaal gehen. Ich werde dem Gastgeber mitteilen, dass ich es nicht ertragen kann, dich mit irgendwem zu teilen, da wir frisch verheiratet sind und ich verrückt nach dir bin.“
„Verrückt nach mir?“
„Unbedingt.“
Sie lächelte wieder. „Und ich werde der Gastgeberin mitteilen, dass ich keine unterhaltsame Gesellschaft sein kann, weil es mich schmerzt, dich auch nur für einen Augenblick nicht an meiner Seite zu haben.“
Er schmunzelte und warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Dann sollten wir uns bei der nächstbesten Gelegenheit davonstehlen und vor unserem Entschwinden für einen Skandal sorgen, der sich gewaschen hat. Vielleicht werde ich dich nachher auf der Tanzfläche einfach küssen.“
„Vielleicht küsse ich dich zurück. Das wird Mr. Winslow und seine Frau ungemein schockieren.“
Marcus lachte und warf Miranda eine Kusshand zu, derweil die Kutsche die Auffahrt von Richmond Hall hinauffuhr. Er eskortierte sie in den Ballsaal, ließ sich feierlich ankündigen und stellte Miranda den Gastgebern Lord und Lady Harrow vor, die ihn seit seiner Kindheit kannten.
Der rotwangige ältere Gentleman lächelte sie an und fragte nur: „Wo haben Sie eine solch reizende junge Frau gefunden, Haughleigh? Bestimmt nicht auf dem Kontinent!“
„Ein Sturm hat sie zu mir geweht, und es war ein ordentlicher Sturm vor ein paar Wochen. Ich wusste vom ersten Augenblick an, dass sie die Richtige für mich ist.“ Marcus strahlte vor Stolz, und Miranda lächelte ihn glücklich an.
Er tanzte den ersten Tanz mit ihr und verließ sie mit einem charmanten Handkuss, bevor eine Schar junger Verehrer ihre Nähe suchte, um sich in ihre Tanzkarte einzutragen, wie er es vorausgesagt hatte.
Wider Erwarten fand Miranda auch ohne Marcus an ihrer Seite großes Vergnügen an dem Fest. Immer wieder trafen sich ihre Blicke, während sie mit anderen Gentlemen über die Tanzfläche wirbelte. Dann lächelte er ihr freudig zu, da sie sich trotz anfänglicher Bedenken so gut amüsierte.
Während eines ausgelassenen Volkstanzes ergriff plötzlich ein junger Mann ihre Hand und machte Anstalten, sie zum Rand des Parketts zu ziehen. „St. John!“, sagte sie überrascht und blickte in seine lachenden blauen Augen.
Beinahe wäre sie gestolpert, doch sie fing sich wieder und entzog sich ihm. Natürlich lag es auf der Hand, dass sie ihn irgendwann wiedersehen würde. Er war aus Haughleigh Grange verschwunden, und so hatte sie gehofft, er wäre abgereist. Dabei hatte er lediglich vermieden, bei seinem Bruder aufzutauchen. Weshalb also sollte er nicht auf einem Ball erscheinen, den alte Freunde gaben? Ob Marcus ihn bereits gesehen hat?, fragte sie sich insgeheim.
Zum Glück war, kaum dass die Musik verklang, bereits der Anwärter auf den nächsten Tanz zur Stelle, sodass sie nicht gezwungen war, mit St. John zu sprechen. Dem Gentleman, der sie mit großen Augen um die Ehre bat, mit ihm zu tanzen, sagte sie bald, sie sei erschöpft und wolle sich für einen Augenblick nach draußen begegnen.
Da sie Marcus seit dem Tanz mit St. John nicht mehr gesehen hatte, hoffte sie, ihn auf der Terrasse anzutreffen; dort angelangt, konnte sie ihn zu ihrem Verdruss jedoch nicht finden.
Stattdessen trat St. John aus einer dunklen Ecke hervor und verneigte sich kurz. „Suchst du einen Ort der Ruhe oder suchst du mich, Miranda?“
„St. John …“
„Was dachtest du? Dass ich lange fortbliebe, ohne zu vollenden, was wir begonnen haben?“
„Es gibt nichts zwischen uns, das vollendet werden müsste. Ich dachte, dass ich Ihnen meinen Standpunkt in aller
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