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Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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sie Botengänge, hörte sie auf die beiden, sorgte sich um sie und . . .
    Um dieser Gedankenflut Einhalt zu gebieten, begann Nellie zu essen. Sie verzehrte alles, was sie in der Küche finden konnte: Fünf Scheiben kalten Braten, eine halbe Pastete, ein Einmachglas voll Pfirsiche, einen Viertellaib Brot; und als sie in der Küche nichts mehr zu essen fand, ging sie in die Speisekammer. Dort erinnerte sie sich wieder daran, wie Jace sie in seinen Armen gehalten und geküßt hatte.
    »Es ist mir egal, ob er mich nur des Geldes meines Vaters wegen haben möchte«, flüsterte sie, und dann, damit sie nicht losheulen mußte, öffnete sie ein Glas Erdbeermarmelade und begann, diese mit den Fingern zu essen.
    In dem Augenblick, als Nellie in der Speisekammer die Marmelade aufzuessen begann, traf die erste Einladung für Terel ein. Und als Terel aus ihrem Mittagsschlaf erwachte, lagen bereits fünf Einladungskarten für sie in der Halle.
    »Wie kann das sein?« flüsterte Terel, als Nellie ihr die Einladungen aufs Zimmer brachte.
    »Das kommt von den Wünschen«, erwiderte Nellie lächelnd, froh darüber, Terel so glücklich zu erleben. »Du hast es dir gewünscht, und deshalb hast du sie auch bekommen.«
    Terel drückte die Karten ein paar Sekunden lang an ihre Brust und dann sperrte sie ihre Augen ganz weit auf. »Was soll ich nur anziehen? Oh, Nellie, du wirst zu meiner Schneiderin gehen und ihr auftragen müssen, daß sie mit Schnittmusterbögen und Stoffproben hierherkommen soll.«
    »Das kann ich nicht. Ich muß das Dinner vorbereiten. Ich werde Anna schicken; oder vielleicht kannst du auch selbst zu ihr gehen.«
    »Das ist unmöglich! Eine von diesen Einladungen ist für heute nachmittag zum Tee. Und Anna kannst du nicht schicken. Sie hat noch nie etwas richtig ausrichten können. Du wirst selbst zu ihr gehen müssen. Wenn Vater doch endlich ein Telephon im Haus installieren ließe!«
    »Terel, ich habe keine Zeit dafür . . .«
    Terel drehte sich ihr zu und sagte heftig: »Ich dachte, du wolltest, daß ich beliebt wäre in Chandler! Ich dachte, es wäre dein aufrichtiger Wunsch gewesen, daß ich das beliebteste Mädchen in dieser Stadt sei!«
    »Ja, aber . . .«
    Terel legte den Arm um Nellie. »Bitte, hilf mir. Wenn ich bei der Einladung viele Leute kennenlerne, finde ich vielleicht auch einen Mann darunter, den ich heiraten möchte. Und dann werde ich dir nicht mehr zur Last fallen. Vielleicht wohne ich im nächsten Jahr um diese Zeit gar nicht mehr hier, und du wirst dich nicht mehr um mich kümmern müssen. Dann hast du so viel freie Zeit, wie du nur willst, weil du lediglich noch Vater versorgen mußt.«
    Nellie mochte nicht daran denken, daß sie nur noch mit ihrem Vater in diesem Haus wohnte. Die Aussicht, daß sie keine Ersatzmutter für Terel mehr sein sollte, stimmte sie traurig.
    »Ich werde gehen«, sagte Nellie, »und du ziehst dich inzwischen an.«
    Stunden vergingen, bis Nellie wieder in der Küche sein konnte.
    Ihr Vater würde bald heimkommen, und das Dinner war noch nicht fertig. Sie hatte die Schneiderin dazu bewegen können, mit ihren Stoffproben Terel aufzusuchen, und dann Terel beim Anziehen und Frisieren geholfen, ehe Howard Bailey Terel mit seiner Kutsche abholte. Nun suchte sie in fliegender Hast, das Dinner vorzubereiten.
    »Was geht hier vor?« fragte Charles Grayson, der in die Küche hereingestürmt war. »Anna erzählte mir eben, Terel habe heute ein Vermögen für neue Kleider ausgegeben.«
    Nellie schwor sich im stillen, sich Anna nach dem Essen vorzuknöpfen. »Terel wurde heute nachmittag mit Einladungen überhäuft, und sie meinte, daß sie neue Kleider brauchte, wenn sie diesen Einladungen Folge leisten soll.«
    »Terel meint immer, daß sie neue Kleider braucht.« Charles blickte auf den Küchentisch und bemerkte dort Gemüse, das zwar geschnitten, aber noch nicht gekocht war. »Ist Terel der Grund, warum wir heute nicht pünktlich essen können?«
    »Ich habe ihr geholfen, ja.«
    »Du hast mit Terel gespielt und deine Arbeit vernachlässigt?«
    Nellie spannte die Finger so fest um den Nudelwalker, daß ihre Knöchel weiß wurden.
    »Ich werde das Essen um sechs auf den Tisch bringen.«
    »Gut«, sagte Charles und schien dann nach einem anderen Gesprächsstoff zu suchen. »Anna sagte, du hättest Terel gewünscht, daß sie so viele Einladungen wie möglich erhält.«
    »Das war doch nur so ein Spaß.«
    »Nun, wenn deine Wünsche in Erfüllung gehen, dann wünsche mir doch, daß

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