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Heinermaedsche

Heinermaedsche

Titel: Heinermaedsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann-Sophie Aigner
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›Hausfrauensachen‹ erledigte. »Das kannst du doch viel besser als ich. Dafür hast du ein Händchen«, sagte er stets, wenn sie eine vernünftige Art des Zeitvertreibs gefunden hatte. Er kniff ihr dabei immer in die rechte Wange. Widerspruch war zwecklos. Er hatte eben stets das letzte Wort. Im Laufe der Jahre gab es hin und wieder Situationen, in denen sie über Trennung nachdachte. Sein ewiges Gefrotzel über ihre Figur – und noch schlimmer, ihr Alter. Sie wurde älter, na und? Jeder wurde älter, da konnte man eben nichts machen. Sie hörte bei solchen Kommentaren nicht mehr hin und freute sich vielmehr über ihr sorgenfreies Leben. Es ging ihr doch gut – oder nicht?
    Und jetzt sollte alles vorbei sein? So plötzlich? Das konnte sie nicht zulassen. Und schon gar nicht, wenn Hermann das einfach so entschied.
    Was, wenn sie heute Abend gar nicht mehr in die Villa reinkäme? Wie lange dauerte es wohl, bis Schlösser ausgetauscht waren?
    Langsam bekam es Eva mit der Angst zu tun. Sie hatte genau elf Euro in der Tasche. Davon würde sie ihr Getränk bezahlen, und dann?
    Sicher war nur, dass sie sich auf keinen Fall von der Angst, die sie langsam, aber sicher durchströmte, dominieren lassen wollte. Rache war etwas Wunderbares.
    Eva fürchtete sich zum ersten Mal, seit sie verheiratet war, davor, nach Hause zu kommen. Standen ihre Koffer längst gepackt im Salon? Sie wusste es nicht. »Ursula, es ist nicht so, dass ich mich nicht gewehrt hätte, ich bin nur nicht bereit, meinen Mann zu töten.«
    »Ich verstehe deine Skrupel, aber sieh uns doch mal an. Es geht uns allen besser. Marianne kann endlich befreit essen, was sie will, und ist sogar bei vielen Männern gerade wegen ihrer Rundungen beliebt. Ich für meinen Teil bin ebenfalls sehr glücklich, seit ich die Anteile meines Mannes an der Firma für gutes Geld verkauft habe. Gerlinde kann sich endlich um sich selbst kümmern und muss Uwe nicht mehr von hinten bis vorne bedienen. Wir sind alle befreit. Nur du bist voller Hemmungen.«
    »Ich empfinde eben noch etwas für Hermann.«
    »Was du empfindest, meine Liebe, ist höchstens Angst vor dem Ungewissen. Du bist zu weich. »Von wegen, zu weich. Was ist mit Hermanns Geliebten, die ich aus dem Weg geräumt habe. Schon vergessen?«
    »Natürlich nicht, meine Löwin. Aber so wirst du dein Problem nie in den Griff bekommen. Es wird ständig neue Audreys, Chantalles, Janines und wie sie alle heißen geben.«
    »Du hast recht, das habe ich mittlerweile auch eingesehen. Ich weiß nur nicht, ob ich den letzten Schritt tatsächlich gehen möchte und Hermann töten will.«
    »Und was willst du dann machen?«
    »Ich werde nach Hause fahren und noch mal mit Hermann reden. Vielleicht haben wir trotz allem noch eine Chance. Adele hat mittlerweile ein Weingut im Ahrtal. Sie ist einverstanden, dass wir sie besuchen kommen. Dort sind wir ungestört und können uns über unsere Situation klar werden.«
    »Wenn du meinst. So, nun komm. Trink aus und dann fahr ich dich nach Hause. du hast ja noch einiges vor dir.«
    Als Eva die Villa betrat, saß Hermann mit einem Glas Whiskey und einer Zigarre im Ohrensessel. »Eva, hör zu, ich habe vorhin einiges gesagt, was ich nicht so gemeint hab.«
    »Du warst sehr verletzend.«
    »Ich weiß, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Kommst du zu mir?« Hermann strich über den freien Platz neben sich.
    Eva war überglücklich. Für einen Moment schien ihre Welt wieder in Ordnung zu sein. Freudig ging sie einige Schritte auf ihn zu, zögerte dann jedoch und überlegte wie sie sein Verhalten einschätzen sollte. Wollte er sich tatsächlich entschuldigen?
    Kaum saß sie neben ihm, veränderte sich sein Gesichtsausdruck und er verfiel in Schweigen. So verhielt er sich oftmals, wenn er Eva strafen wollte. Das machte sie ganz nervös.
    »Hermann?«
    Schweigen.
    »Hermann, du wolltest doch mit mir sprechen?«
    Schweigen.
    »Dein Schweigen bringt doch nichts. Bitte sieh mich an und sag etwas«, flehte Eva. »Na gut, wenn du nicht anfangen willst, dann hör mir wenigstens zu. Was ich dir jetzt erzähle, wird nicht leicht zu verdauen sein.«
    Perplex richtete Hermann seinen Blick auf seine Frau. »Dann fang bitte an, ich bin gespannt.«
    Eva berichtete Hermann von ihrem ›haarigen‹ Fund. »Ich war so schockiert, dass ich dir Schlafmittel ins Essen gemischt habe, um mir dein Handy unbemerkt ›leihen‹ zu können.«
    »Ich kann nicht fassen, was du mir da erzählst! Ich weiß nicht, ob ich dir je

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