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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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könnte es zu spät sein. Er musste jetzt etwas tun, trotz der frischen Nähte, der vielen Prellungen und aller anderen Wehwehchen. Sein Werk war fast vollendet. Er musste nur einen Schutzschild mehr anbringen, dann konnte er aus dem Nieselregen heraus und in sein Bett zurück. Bis dahin atmete er nur ganz flach durch den Mund und sprach in einem gleichmäßigen, ununterbrochenen Tempo, als er den Zauber freisetzte. » Dor. Ebrenn. Dowr.«
    Die Macht erfasste ihn mit zerreißender Gewalt, zerrte an bereits lädierten Nerven und traf ihn mit der Wucht eines Peitschenschlags, der ihm den Atem raubte und die Tränen in die Augen trieb. Magische Energie hatte schon immer diese Auswirkung auf ihn gehabt. Sie war wie ein gewaltiger Vulkanausbruch von Macht, der ihm die pure Lebenskraft zu entziehen schien. Er hatte gelernt, sie unter Kontrolle zu bringen – kein Douglas würde ein Gefangener seines Magiererbes sein –, aber jedes Aufrufen der Macht in ihm brachte eine vorübergehende irrationale Furcht mit sich, dass dies der Zauber war, der ihn ein für alle Mal in Flammen aufgehen lassen würde.
    »Tanyow. Menhir. Junya.« Er schloss die Augen und konzentrierte sich allein auf diese Worte. Auf die dringende Notwendigkeit, die ihn dazu trieb, den Abwehrzauber um das Haus herum zu vollenden.
    Wer auch immer das Tagebuch in seinen Besitz bringen wollte, wusste sehr gut, was es war. Dass es einen Einblick in das Leben und in die Arbeit seines Vaters bot, in den geheimen Zirkel von Magiern, die sich wie bösartige Ableger an den Familiensitz in Belfoyle geklammert hatten. Was wiederum nur bedeuten konnte, dass er es mit Anderen zu tun hatte. Und Aidan wusste, dass es mehr als verschlossene Türen und entsicherte Pistolen erforderte, sich gegen die Magie seiner eigenen Art zu schützen.
    Magische Energie flammte in einer Kette grüner und gelber Lichter auf, bevor sie sich dann in der frühen Abenddämmerung verlor. Und Aidan, durchnässt vom Regen und am ganzen Körper zitternd, sackte an der Hausmauer in sich zusammen. Die Überreste seiner Macht krochen einen glühenden Zentimeter um den anderen durch seine Adern zu seinem Herz zurück. Er erhob das Gesicht zum Himmel, in der Hoffnung, das fiebrige Brennen abzukühlen, aber die Hitze lag zu tief in ihm. Nur Zeit und Ruhe würden den brodelnden Feuersturm in ihm beruhigen.
    »Du solltest es besser wissen, als in deinem Zustand mit Magie herumzuspielen«, schimpfte eine vertraute Stimme, und ein Arm legte sich um Aidans Schultern und richtete ihn auf.
    »Es geht mir gut, Jack«, behauptete Aidan zähneklappernd.
    Sein Cousin zog eine Augenbraue hoch. »Na, dann kann es dir im Bett ja nur noch besser gehen, nicht?«
    Aidan biss die Zähne zusammen vor den Höllenqualen, die er ausstand, als Jack ihm die Stufen hinauf und in das Haus half. »Du behandelst mich wie ein Kind.«
    »Du benimmst dich ja auch wie ein Kind.«
    Aidans schroffes Lachen erstickte den Strom von Flüchen, der ihm folgte. »Das war immer mein Spruch, Jack.«
    Sein Cousin warf ihm einen spöttischen Blick zu. »Und was sagt uns das über diese Situation?«
    Aidan, der dem nichts entgegenzusetzen hatte, hielt es für ratsamer zu schweigen.
    Die Art, wie Jack die Arme vor der Brust verschränkte und ihn betrachtete wie ein großer Bruder, der allen Grund zum Schelten hatte, machte Aidan noch nervöser. Denn das passte nicht. Überhaupt nicht. Nicht nur, weil sein nichtsnutziger Cousin drei volle Wochen jünger war als er, sondern auch, weil unerwünschte Ratschläge zu geben seine Aufgabe war. Sie zu ignorieren war Jacks. Alles andere war unnatürlich.
    »Und?«, knurrte Aidan. »Sag, was du zu sagen hast, und lass es gut sein. Oder wolltest du vielleicht einfach nur dein Missfallen zum Ausdruck bringen?«
    Jack verzog beleidigt das Gesicht. »Du willst, dass ich es sage? Fein! Dann werde ich es dir kurz und bündig machen. Kann es sein, dass du erreichen willst, gelyncht zu werden? Was, wenn ein Nachbar dich da draußen Zaubersprüche sprechen sah?«
    »Ist das alles?« Aidan legte sich zurück und zog die Decken noch fester um sich, um sich aufzuwärmen. »Niemand hat mich gesehen, Jack. Du könntest mir schon ein bisschen mehr Vernunft zutrauen.«
    »Das würde ich, wenn ich nicht glaubte, dass sie dir ganz und gar von diesen Strolchen ausgeprügelt wurde. Das an sich schon hätte dich warnen müssen, wie gefährlich es ist, deine Macht zur Schau zu stellen.«
    Er war krank, erschöpft, und seine Wunde

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