Heiss Glüht Mein Hass
seine Tochter verstümmelt und getötet hat, noch nicht gefasst haben.«
Der Zorn überraschte ihn selbst. »Sag mir nicht, dass
er
dir den blauen Fleck am Arm verpasst hat.«
»Lass es gut sein. Er wusste nicht wohin mit seiner Trauer und seiner Wut.«
»Das gibt ihm noch lange nicht das Recht, dich anzufassen.« Reed ballte die Fäuste.
»Nein, da hast du recht.« Sie setzte sich wieder in Bewegung. »Aber wenigstens hat er sich gekümmert.«
»Und dein Vater hätte das nicht. Es tut mir leid, Mia.«
Ihre Hand blieb auf dem Griff der Autotür liegen. »Tja nun.« Sie schnupperte an ihrem Ärmel. »Ich rieche wie ein kalter Kamin. Ich fahre zu Laurens Haus, um noch schnell zu duschen. Meinst du, sie hat etwas dagegen, wenn ich Percy mitbringe? Er hatte sozusagen eine harte Woche.«
Das Thema Bobby Mitchell war beendet. Für den Moment wenigstens. »Nein. Sie hat bestimmt nichts dagegen.«
»Schön. Dann treffen wir uns um acht bei Spinnelli.«
Er sah ihr stirnrunzelnd nach, als sie davonfuhr. Sie hatte sich von ihm zurückgezogen, und er mochte sich nicht eingestehen, dass es wehtat. Aber so war es. Das, nahm er an, war die Kehrseite einer Beziehung ohne Verpflichtungen. Er konnte gehen, wann immer er wollte. Sie allerdings auch.
Aber so wollte er es haben. So wollte sie es, wie sie behauptet hatte. Er fragte sich plötzlich, ob sie beide überhaupt wussten, was sie da taten.
Freitag, 1. Dezember, 7.10 Uhr
»Da«, sagte Mia, während sie Katzenstreu in eine Kunststoffschale füllte. »Sag ja nicht, ich würde mich nicht um dich kümmern.« Sie öffnete eine Dose Katzenfutter und gab es in einen Napf, auf dem › CAT ‹ stand und den sie auf dem Heimweg bei Wal-Mart erstanden hatte. Sie stellte den Napf auf den Boden, setzte sich und sah zu, wie Percy sich darüber hermachte.
»Ich bin eine Idiotin«, murmelte sie. Was hatte sie Reed bloß in der vergangenen Nacht alles erzählt! Aber in seinen Armen war es ihr nur natürlich vorgekommen, er war ein guter Zuhörer und … Verdammt. Seit wann benahm sie sich wie die Klischeefrau, die nach bombastischem Sex unbedingt tiefgründige Gespräche führen musste? Sie verdrehte die Augen und spürte, wie sie rot wurde.
»Ich bin eine Vollidiotin.« Sie hatte sich einem Mann geöffnet, der ehrlich genug gewesen war, um klarzustellen, dass er nur den bombastischen Sex wollte. Heute Morgen in Burnettes Wohnzimmer hatte Reed zu viel gesehen und verstanden. Und er hatte Mitleid gehabt.
Der Gedanke war demütigend und bitter. Sie wollte gleichberechtigt sein. Sex. Keine Verpflichtungen. Mitleid machte daraus etwas vollkommen anderes. Etwas Unerträgliches.
Sie sah sich in Laurens Küche um. Sie gehörte nicht hierher. Er hatte es geschafft, sie so weit zu manipulieren, dass sie sich auf dieses vorübergehende Wohnarrangement eingelassen hatte, und das zeigte, dass sie sich keinesfalls auf gleicher Ebene befanden. Sie sollte einfach ihre Tasche packen und verschwinden. Sie betrachtete die Katze. Vielleicht würde Dana ihr ein Zuhause geben. Das schuldete sie ihr für all das Gerede über Hamburger und sich nehmen, was man wollte.
Sie stand auf. O ja, Dana würde die verdammte Katze nehmen. Und morgen würde sie sich eine neue Bleibe suchen. Lauren ihr Haus zurückgeben. Und was Solliday betraf … sie musste aufrichtig sein. Kein Grund, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Sie wollte immer noch bombastischen Sex. Also musste sie sich zunächst wieder auf die gleiche Ebene bringen. Kein Bettgeflüster mehr. Kein Mitleid mehr.
Freitag, 1. Dezember, 8.10 Uhr
»Tja, wenigstens haben wir nun die Verbindung«, sagte Spinnelli grimmig.
»Bis Mittag sollten wir eine Liste von Namen haben«, meldete sich Mia vom anderen Ende des Tischs zu Wort. »Das Sozialamt geht alle Akten aus der Zeit durch, als die älteren Doughertys Pflegeeltern waren.«
»Wir hatten uns bisher nur Penny Hills Akten von den letzten zwei Jahren mitgenommen«, fügte Reed hinzu und versuchte, die Tatsache zu überspielen, dass sie bisher noch keinen einzigen Blick darauf geworfen hatten. »Wenn wir erst einmal Namen haben, können wir sie ins Bild einpassen.«
Spinnelli trat an die Tafel. »Okay, dann haben wir also jetzt ein paar Eisen im Feuer. Ich will wissen, wer dieser Kerl wirklich ist und wo er lebt.« Während er sprach, machte er sich Notizen an der Tafel. »Ich will Beweise, die auf seine Täterschaft bei den ersten beiden Bränden hindeuten, und ich will Beweise, die über den
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