Heiss Glüht Mein Hass
höllisch ärgerte. »›Uns‹ gibt es, solange wir beide Lust haben, das fortzuführen. Lass uns an die Arbeit gehen. Beacon Inn, bitte.«
Mit zusammengepresstem Kiefer fuhr er los. Er kam bis zur ersten Ampel, als ihr Handy klingelte.
»Mitchell hier … ja, stellen Sie ihn durch. Mr. Secrest, was kann ich für Sie tun?« Plötzlich richtete sie sich kerzengerade auf. »Wann? … Haben Sie irgendetwas angefasst? … Danke. Wir sind gleich da.«
Reed zog auf die linke Spur, um zu wenden. »Was ist?«
»Jeff DeMartino ist tot.«
Freitag, 1. Dezember, 8.55 Uhr
»Er hat auf den Weckruf nicht reagiert, also hat der Wachmann die Schwester gerufen«, sagte Secrest. »Die Schwester hat mich angerufen und ich Sie.« Der Junge lag auf dem Rücken und starrte mit leblosen Augen an die Decke. Seine Haut war wächsern. Die CSU machte bereits Fotos.
»Wann hat ihn jemand zuletzt lebend gesehen?«, fragte Mia.
»Die Wachen überprüfen die Räume in der Nacht alle dreißig Minuten. Er lag in seinem Bett.« Secrest wirkte frustriert. »Das letzte Mal, als ihn jemand auf den Füßen stehend und atmend gesehen hat, muss in etwa gegen halb zehn gewesen sein. Da geht seine Gruppe duschen.«
»Entschuldigen Sie mich.« Sam Barrington betrat den kleinen Raum, der ohnehin schon überfüllt war.
»Oha, diesmal kommt der Boss persönlich«, murmelte Mia, und Reed brachte sie mit einem »Sch« zum Schweigen.
»Niemand hat ihn angefasst, Sam«, sagte Reed.
»Wo ist die Schwester? Ich will seine Kartei am besten schon gestern.«
Secrest hielt sie ihm hin. »Sie hat sie herausgesucht, nachdem sie mich angerufen hat.«
»Wo ist sie?«, wiederholte Sam, während er sich die Handschuhe überstreifte. »Ich brauche sie hier.«
Secrest bedachte Barrington mit einem grantigen Blick und reichte Mia die Akte. »Sie ist in der Krankenstation. Ich rufe sie an.«
Sam ging neben dem Toten in die Hocke. »Spinnelli hat mich herzitiert. Das Opfer ist mindestens zehn Stunden tot. Keine sichtbaren Wunden, kein Trauma, nur …«
Reed stellte sich links neben Sam, Mia rechts. »Nur was?«, fragte sie.
»Das.« Sam hielt die Hand des Jungen hoch. »Da ist ein Schnitt am Daumen. Frisch.«
»Vor-Todeseintritt-frisch oder danach?«, wollte sie wissen.
»Vor. Aber kurz davor.« Sam musterte die Leiche. »Lassen Sie mich die Akte sehen.« Mia reichte sie ihm, und Sam überflog sie. »Er war gesund. Kein Herzproblem, kein Asthma.«
»Nur ein kleiner Schnitt«, überlegte Mia. »Wo ist das Blut aus dem Schnitt?«
»Hier ist ein Fleck auf der Decke«, sagte der CSU -Techniker.
»In der Mitte des Betts«, sagte sie. »Als hätte er hier gesessen und den Daumen abgewischt. Sieht irgendjemand ein Messer?«
Der CSU -Mann schüttelte den Kopf. »Könnte unter ihm liegen.«
»Sind Sie fertig mit den Fotos?«, fragte Sam. »Gut, sehen wir nach. Vorsichtig.« Sam und Reed hoben den Körper an, und Mia sah darunter.
»Da ist es«, sagte sie. »Klappmesser, die Klinge ist draußen.« Es lag flach auf dem Bett.
»Nicht anfassen«, fauchte Sam, als sie mit einer behandschuhten Hand danach greifen wollte. »Wenn es das ist, was ich denke,
wollen
Sie das Ding nicht anfassen.«
Mia zog die Brauen hoch. »Gift?«
»Ja.« Sam bückte sich und leuchtete mit der Taschenlampe über den nackten Rücken des Jungen. »Nach den Totenflecken und den Druckstellen würde ich sagen, er lag auf dem Griff, als er starb.«
»Er ist draufgefallen«, sagte sie nachdenklich. »Aber woher kriegt Jeff ein Messer?«
»Woher konnte Manny Streichhölzer bekommen«, konterte Reed.
»Sieht ganz so aus, als habe Manny doch die Wahrheit gesagt. Hast du dir die Streichhölzer angesehen?«
Reed schüttelte den Kopf. »Nein. Würde ich aber jetzt gern.«
Sam sah von Mia zu Reed. »Sie denken, dass sie präpariert sind?«
»Ja.« Reed wandte sich zu Secrest um, der sie vom Türrahmen aus beobachtete. »Haben Sie die Streichhölzer noch?«
Secrest nickte. »In meinem Büro. Ich hole sie.«
Mia hielt die Hand hoch. »Einen Moment noch bitte. Mr. Secrest, welche Jungen gehören noch zu Jeffs Gruppe? Die, die zur gleichen Zeit geduscht haben?«
»Jeff, Manny, Regis Hunt und Thaddeus Lewin. Die Jungs haben Thad ›Schwuchtel‹ genannt.« Der Ausdruck von Unbehagen huschte über Secrests Gesicht. »Er ist Thanksgiving ins Krankenhaus gekommen.«
»Weswegen?«, wollte Mia wissen.
»Er klagte über Bauchschmerzen«, sagte die Schwester. »Aber es hat einen … Übergriff
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