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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Jungen zusammen unterzubringen«, fuhr Mia fort, »vor allem, da einer von beiden bereits eine Jugendstrafe abgesessen hatte, also schickte man den Fall an das Jugendamt von Chicago, wo weit mehr Familien zur Verfügung standen. Penny Hill war die zuständige Sachbearbeiterin. Sie wählte Laura Dougherty aus, die schon einen guten Ruf hatte, was den Umgang mit schwierigen Kindern betraf. Und sie willigte ein, beide aufzunehmen.«
    »Was hat Laura Dougherty getan, dass Kates sie dreimal umzubringen versucht hat?«
    »Das herauszufinden hat einiges an Arbeit erfordert«, sagte Mia. »Die Leiterin des Amts wusste es nicht, und Penny Hill hat es nicht in ihrer Akte vermerkt. Ich bin aber noch einmal hingefahren, um mit Mrs. Blennard, ihrer alten Freundin, zu reden. Sie erinnerte sich an Shane. Er war ein hübscher Junge, blond, blauäugig. Irgendwann überlegte Laura wohl, die beiden zu adoptieren, aber dann fing Shane an, einen der kleineren Jungen zu belästigen. Der war gerade fünf.« Sie seufzte resigniert. »Er hat ihn angefasst.«
    »Der Missbrauchte wird zum Täter«, sagte Miles und hielt die Hand hoch, als Reed die Stirn runzelte. »Das kommt vor, Reed. Wie Sie es auch erklären möchten, es kommt vor.«
    »Nun, bei Shane ist es jedenfalls vorgekommen«, warf Mia ein, bevor die beiden sich zu streiten begannen. »Als Laura Penny Hill zum Gespräch bat, bestritt Shane alles und gab die Schuld dem Jüngeren, aber Mrs. Dougherty glaubte ihm nicht.«
    »Wer hat also letztlich die Jungen hinausgeworfen?«, fragte Westphalen.
    »Mrs. Blennard meinte, Andrew hätte Laura angefleht, sie nicht wegzuschicken, und sie ließ sich erweichen. Penny brachte sie zu einem Psychotherapeuten, aber dann tat Shane es wieder, und dieses Mal erwischte Laura ihn in flagranti. Die Jungen mussten gehen.«
    »Und wohin kamen sie dann?«, fragte Spinnelli.
    »Natürlich wurde es immer schwerer, sie zusammen unterzubringen, aber Penny Hill versuchte es. Schließlich fand sie eine Familie auf dem Land, wirklich sehr bäuerlich. Sie dachte, es würde den Jungen guttun – viel frische Luft, Arbeit und so weiter.« Mia zuckte die Achseln. »Und Kühe. Die Farm gehörte Bill und Bitsey Young. Sie hatten selbst zwei Söhne im Highschool-Alter, also etwas älter als die beiden Kates-Brüder.«
    »Und ab hier wird es ziemlich schwierig«, sagte Reed. »Wir haben viele Fragen beantwortet, aber durch unsere Nachforschungen steht das Sozialamt nun vor einem echten Problem. Alle diese Informationen stammen aus Andrews Akten. Shanes sind nicht aufzufinden.«
    Spinnelli riss die Augen auf. »Sie haben die Akten verloren?«
    »So sieht es aus«, sagte Mia. »Die Jungen kamen vor ungefähr zehn Jahren zu den Youngs, aber im folgenden Jahr wurden keinerlei Einträge in Andrews Akte gemacht. Weder von Penny Hill noch sonst jemandem. Sie sind sozusagen im Stich gelassen worden.«
    »Wieder von einer Frau«, fügte Reed hinzu.
    »Hat Penny Hill sie etwa vergessen?« Westphalen zog eine graue Braue hoch. »Das klingt nicht nach einer Frau, die als überaus engagiert und gewissenhaft beschrieben wird.«
    »Nein, das ist richtig.« Mia sah ihn stirnrunzelnd an. »Pennys Tochter erzählte, ihre Mutter habe sich immer Sorgen gemacht, dass ihr etwas entging, dass einem der Kinder etwas zustoßen könnte. Mag sein, dass das grundlose Ängste waren. Jedenfalls stammt der nächste Eintrag erst wieder aus dem Jahr darauf, als Andrew in eine andere Pflegefamilie transferiert wurde. Er wird darin als stilles, zurückgezogenes Kind beschrieben. Gut in der Schule.« Sie zog eine Braue hoch. »Besonders gut in Mathe. Aber über Shane tauchte nichts mehr in den Akten des Sozialamts auf.«
    »Wir wissen nicht, was in dem Haus der Youngs passiert ist.« Reed holte ein Foto aus seinem Ordner. »Aber wir wissen, dass das Haus schließlich so aussah.«
    »Bis auf die Grundmauern abgebrannt«, murmelte Westphalen. »Wann passierte das?«
    »Nachdem die Jungen beinahe ein Jahr dort waren«, antwortete Mia.
    Murphy beugte sich über den Tisch und nahm das Foto zur Hand. »Wie haben Sie das gefunden?«
    »Das habe ich bei den Versicherungsunterlagen entdeckt.« Reed zuckte die Achseln. »Ich hatte so eine Ahnung.«
    Mia schüttelte den Kopf. »Mehr als nur eine Ahnung. Shane Kates’ Sterbeurkunde befand sich in der Datenbank des County. Todesursache Lungenversagen.«
    »Durch den Brand«, sagte Aidan.
    Mia nickte. »Genau. Reed überprüfte das Sterbedatum in seiner

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