Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
schon wieder. »Na, das ging ja schnell.«
    »Die Umzugsleute sind noch nicht gekommen, aber sie wohnt trotzdem nicht mehr hier. Also machen Sie sich keine Sorgen.«
    Aber er machte sich jede Menge Sorgen. Er wollte Mitchell. Er musste in ihre Wohnung gelangen, bevor sie ihre Sachen abholen ließ. Irgendwo würde gewiss ein Hinweis zu finden sein, wohin sie ziehen wollte. Er überlegte, ob er die Alte auf der Stelle erschießen sollte, aber die neue Pistole war laut. Tyler hatte eine ganz stattliche Sammlung gehabt, und am liebsten hätte er alle mitgenommen, aber es war besser, mit leichtem Gepäck unterwegs zu sein, so dass er nur zwei eingesteckt hatte. Eine .38 und eine .44, die beide so viel Krach machten, dass sofort eine Menge Leute herbeigestürmt wären. Also musste er es auf die bewährte Art tun. Er holte seine Rohrzange unter der Jacke hervor und zog sie der alten Frau über den Schädel. Sie sackte zusammen, und ihr Blut sickerte in den Teppich. Schnell fesselte und knebelte er sie und steckte sie in den Schrank.
    Es dauerte nicht lange, bis er Mitchells Wohnung gefunden hatte. Die Frau hatte einen Raumausstatter nötig. Methodisch durchwühlte er Schränke und Regale. Im Kühlschrank lagen Fertiggerichte, im Küchenschrank Pop-Tarts. Offenbar hatte sie einen Ernährungsberater noch dringender nötig.
    Ihr Schlafzimmer war ein einziges Chaos aus Decken und abgelegten Kleidungsstücken. Interessanterweise stand auf dem Nachttisch eine Schachtel Kondome. Geöffnet. Im Kleiderschrank herrschte ein solches Durcheinander, dass man unmöglich sagen konnte, ob sie etwas mitgenommen hatte oder nicht. Frustriert kehrte er ins Wohnzimmer zurück und entdeckte einen Stapel Post auf einem kleinen Tischchen. Hastig ging er die Briefe durch. Das Einzige, was als persönlich bezeichnet werden konnte, war eine Postkarte mit einem Krebs auf der Vorderseite. »Liebe Mia, schade, dass du nicht bei uns bist. Du fehlst mir. Alles Liebe, Dana.« Dana? Eine Freundin, bei der Mitchell vielleicht wohnen könnte?
    Er öffnete die Schublade im Tischchen und zog mit einem Grinsen ein Fotoalbum hervor. Volltreffer. Er schlug es auf und seufzte. Mitchell war in Bezug auf Erinnerungen nicht ordentlicher als bei allem anderen. Keines der Bilder steckte in der Klarsichthülle. Sie lagen einfach darin, als hätte sie sie dort reingesteckt mit der Absicht, irgendwann einmal Ordnung ins Album zu bringen. Wie hatte sie es bloß geschafft, in ihrem Beruf so weit zu kommen?
    Ganz oben auf dem Stapel lag eine Todesanzeige, die aus einer Zeitung herausgerissen worden war. Er musste beinahe gegen den Drang ankämpfen, die Kanten gerade zu schneiden, als er zu lesen begann. Ihr Vater war vor vier Wochen gestorben. Interessant. Die Mutter hatte ihn überlebt. Noch interessanter. Mitchell würde gewiss zu Hilfe eilen, sobald ihre Mutter in Gefahr war.
    Er ging die Fotos durch. Viele Schulbilder. Ein Hochzeitsfoto. Mitchell in Rosa neben einer großen Rothaarigen in weißer Spitze. Auf der Rückseite stand: »Mia und Dana.« Bingo. Aber Dana wer? Und wo sollte er sie finden? Frage und du bekommst Antwort. Unter dem Hochzeitsfoto lag eine Einladung.
Dana Danielle Dupinsky und Ethan Walton Buchanan laden ein …
    Die Karte war noch mit allem versehen. Mia war Brautjungfer gewesen, sie hatte kein U.A.w.g. zurückschicken müssen. Er steckte die Karte und die Todesanzeige ein. Dana Dupinsky wohnte eine gute halbe Stunde Fahrt von hier. Er sollte sich besser beeilen.

Samstag, 2. Dezember, 18.45 Uhr
    »Ich warte«, sagte Spinnelli am Kopf des Tischs. Sie hatten sich erneut versammelt, Reed und Mia, Murphy und Aidan und auch Miles Westphalen. »Was haben wir?«
    Der Tisch war wieder übersät, diesmal jedoch mit Papieren. Nach über sieben Stunden Telefonaten, Faxen und E-Mails hatten sie ein großes Stück von Andrew Kates’ Vergangenheit rekonstruieren können. Reed war voller Energie. Sie kamen ihm immer näher.
    »Wir wissen jetzt, wo Andrew Kates gewesen ist«, begann er, »wohin er vermutlich will und, am wichtigsten, warum zehn seine magische Zahl ist.«
    Mia schob ihre Notizen zusammen. »Andrew und Shane Kates sind von Gloria Kates geboren worden. Aidan hat Andrew im Jugendstrafsystem von Michigan gefunden und von den Behörden Kopien der Geburtsurkunden bekommen. Andrew ist vier Jahre älter und war wegen Autodiebstahls in Jugendhaft. Damals war er gerade zwölf. Niemand kann sich dort an ihn erinnern, aber es ist ja auch schon zehn Jahre

Weitere Kostenlose Bücher