Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
Zeitspanne
mein
Partner. Irgendein Depp hätte Sie heute Morgen angreifen, Ihre Waffe stehlen oder Ihnen sonst irgendetwas antun können. Ich muss wissen, dass Sie nicht einfach herumstehen und ins Leere starren, wenn ich Sie gerade brauche, daher wiederhole ich meine Frage: Warum haben Sie heute Morgen auf die Glastür gestarrt?«
    Etwas, das er gesagt hatte, schien sie an einem wunden Punkt getroffen zu haben, denn ihre Augen wurden vollkommen kalt. »Falls Sie sich Sorgen machen, dass ich Ihnen keine Rückendeckung geben kann, dann können Sie Ihre Sorgen jetzt vergessen, Lieutenant. Was heute Morgen war, hatte nur mit persönlichen Dingen zu tun. Und ich habe stets Arbeit und Privatleben säuberlich trennen können. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Sie hatte ihn während der kleinen Rede die ganze Zeit angesehen und hielt auch jetzt noch seinen Blick fest, als wolle sie ihn herausfordern, ihr zu widersprechen. »Ich kenne Sie nicht, Detective, daher bedeutet mir Ihr Wort herzlich wenig.« Er hielt die Hand hoch, als sie den Mund öffnete, um etwas zu sagen, was zweifellos nicht druckreif gewesen wäre. »Aber Marc Spinnelli kenne ich, und er scheint großes Vertrauen in Sie zu setzen. Gut, vergessen wir diesen Morgen. Aber wenn es wieder geschieht, frage ich Spinnelli nach jemand anderem. Darauf gebe
ich
Ihnen mein Wort.«
    Sie blinzelte ein paarmal und biss so fest die Zähne zusammen, dass er beinahe glaubte, es knirschen und knacken zu hören. »Zum Leichenschauhaus, Lieutenant. Wenn Sie so gut wären.«
    Reed legte den Gang ein. »Zum Leichenschauhaus.«

Montag, 27. November, 10.05 Uhr
    Mia war schon aus Sollidays SUV gestiegen, bevor er noch vollständig angehalten hatte.
Droht mir, zu meinem Chef zu gehen, der Vollidiot.
Als wäre er noch nie in Gedanken verloren gewesen!
Was ist schon dabei?
Dieser Mann fing an, ihr ernsthaft auf die Nerven zu gehen.
Von wegen.
Und ob etwas dabei war! Er hatte recht. Jeder Depp hätte sie überraschen, ihr die Waffe wegnehmen können. Sie verlangsamte ihr Tempo. Sie hatte nicht aufgepasst. Wieder einmal nicht.
    Er holte sie am Fahrstuhl ein, und sie drückte schweigend den Knopf. Ohne ein Wort folgte Solliday ihr hinein und stellte sich nah genug neben sie, dass sie seine Körperwärme spüren konnte. Er stand da wie ein Granitbrocken, die Arme vor der Brust gekreuzt, und sie kam sich plötzlich vor wie das achtjährige Kind, das sie einmal gewesen war, und am liebsten hätte sie sich in eine Ecke geduckt. Stattdessen fixierte sie die Anzeige, während der Fahrstuhl aufwärtsfuhr.
    »Ich hoffe, Sie haben mit Ihrem kleinen Stunt das gewünschte Ziel erreicht«, sagte er, und sie war so überrascht, dass sie zu ihm aufsah. Er starrte finster stur geradeaus.
    »Wie beliebt?«
    »Aus dem Auto zu springen, bevor ich angehalten habe. Ich weiß, dass Sie sauer auf mich waren, aber für Sie ist der Wagen ziemlich hoch, und Sie hätten sich locker ein Bein brechen können.«
    Mia lachte ungläubig. »Sie sind nicht mein Vater, Lieutenant Solliday.«
    »Und dafür sollten Sie dankbar sein.« Die Türen glitten auseinander, und er wartete, dass sie hinaustrat. »Ich hätte meine Tochter für eine solche Aktion zu einer Woche Hausarrest verdonnert. Zu zweien, wenn sie mir anschließend so pampig gekommen wäre.«
    Komm mir ja nicht so pampig, Mädchen.
Mia konnte ihr Schaudern kaum unterdrücken. Als sie klein gewesen war, hatte diesem Satz meist ein Schlag auf ihren Kopf gefolgt, nach dem sie Sterne sah. Später reichten die Worte aus, um sie sofort den Rückzug antreten zu lassen, woraufhin ihr Vater sie stets ausgelacht hatte. Sie hasste sein Lachen. Sie hasste ihn.
Ich hasse meinen eigenen Vater.
    Aber nicht ihr Vater stand nun neben ihr. Es war Reed Solliday, und er hielt ihr die Tür auf, die ins Leichenschauhaus führte. »Ich weiß nicht, inwieweit es Sie belastet«, sagte er, »aber das Opfer ist in einem wirklich schlechten Zustand. Bis zur Unkenntlichkeit verkohlt.«
    Es belastete sie sehr, aber sie hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als es ihm gegenüber einzugestehen. »Wahrscheinlich habe ich schon Schlimmeres gesehen.«
    »Wahrscheinlich«, murmelte er und hielt vor dem Fenster zum Identifizierungsraum an. »Barrington hat einiges zu tun. Wir müssen ein bisschen warten.«
    Mias Magen zog sich zusammen, was jedoch nichts mit der Gestalt zu tun hatte, die unter dem weißen Tuch auf dem Tisch lag. Aidan Reagan stand neben dem Gerichtsmediziner und betrachtete

Weitere Kostenlose Bücher