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Heiss Glüht Mein Hass

Heiss Glüht Mein Hass

Titel: Heiss Glüht Mein Hass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Röntgenbilder.
    Er würde sie jeden Moment sehen, sie konnte also nicht mehr entkommen. Und garantiert würde Abes Bruder genauso wütend sein, wie seine Frau es gewesen war. Aidan drehte sich um, begegnete ihrem Blick durch das Fenster und zog augenblicklich die Brauen zusammen. Er nickte, als Barrington etwas sagte, unterbrach aber den Blickkontakt nicht. Schließlich kam er aus dem Raum und blieb stehen.
    Solliday setzte sich in Bewegung, um den Raum zu betreten, hielt aber wieder an, als er spürte, dass die Atmosphäre plötzlich spannungsgeladen war. Neugierig blickte er von Aidan zu Mia und wieder zurück und zog seine verdammten schwarzen Brauen hoch. Meine Güte, plötzlich sah er aus wie Satan persönlich!
    »Könnten Sie uns eine Minute geben, Solliday?«
    Er nickte, wenn er auch noch immer neugierig zu sein schien. »Ich warte da drin.«
    Sie wandte sich Aidan Reagan zu. »Kristen hat mich heute Morgen schon einen Kopf kürzer gemacht«, sagte sie, bevor er noch den Mund öffnen konnte, »aber ich gehe heute Abend zu Abe ins Krankenhaus, wenn du also auch hinkommst, um mich da zur Schnecke zu machen, bist du herzlich eingeladen.«
    Aidan musterte schweigend ihr Gesicht, genau wie Kristen es getan hatte. »Okay. Dann mache ich das.«
    Seine Stimme war Enttäuschung pur. Sie hasste es, wenn Leute von ihr enttäuscht waren. Und sie hasste es, dass sie es hasste. »Ich muss da jetzt rein.«
    »Mia, einen Moment.« Er streckte die Hand aus, ließ sie aber wieder fallen. »Wir haben uns alle Sorgen gemacht.«
    »Ja, weiß ich. Hör zu, Aidan, ich habe wirklich Mist gebaut. Irgendwie werde ich es wiedergutmachen.« Sie wollte an ihm vorbeigehen, aber Aidan hielt sie am Arm fest, und sie sog vor Schmerz scharf die Luft ein.
    Sofort ließ er sie los. »Es tut noch weh.«
    »Ich überlebe es«, sagte sie knapp. »Ich bin in weit besserem Zustand als Abe.« Solliday sprach bereits mit dem Gerichtsmediziner. »Ich muss jetzt wirklich da rein, Aidan.«
    Aidan folgte ihrem Blick durch das Fenster. »Wer ist der Kerl?«
    »Solliday. Vom OFI und mein allerbester Kumpel, bis Abe zurückkommt oder wir diesen Mordfall aufklären – was immer als Erstes eintrifft. Sollidays Brand hat eine Leiche mit einem Einschussloch im Schädel hervorgezaubert.«
    Aidan verzog das Gesicht. »Ja, ich habe schon einen Blick drauf werfen dürfen. Viel Spaß.«
    »Oh, heißen Dank.« Sie schob sich an ihm vorbei in den Saal und versuchte, den Geruch zu ignorieren, der ihr entgegenschlug. Heute war es schlimmer als sonst. Chemikalien in Kombination mit verbranntem Fleisch waren nicht appetitanregend. Gerichtsmediziner Barrington schob Röntgenbilder auf die Lichttafel, und Mia zwang den Widerwillen nieder und konzentrierte sich.
    Die Bilder zeigten ein sauberes, kreisrundes Loch an der Schädelbasis.
    »Keine Austrittswunde«, sagte Barrington gerade. »Die Kugel ist noch da drin, aber für den Zustand kann ich keine Garantie geben. Detective Mitchell. Schön, Sie wieder bei uns zu haben.«
    »Danke.« Sie blickte auf das Bild. »Die Kugel stammt aus einer .22er?«
    »Würde ich vermuten.« Barrington zog das Bild ab. »Kein Kohlenmonoxid in den Lungen. Sie war tot, bevor es gebrannt hat.«
    »Es war wie eine Exekution«, bemerkte Solliday, und Barrington nickte.
    »Ich habe in einem Oberschenkelknochen drei Brüche festgestellt. Zwei waren neu, einer verheilt, der Knochen anständig gerichtet, muss schon ein, zwei Jahre her sein. Jedenfalls hatte sie anscheinend Zugang zu einer guten ärztlichen Versorgung. Damals zumindest.«
    »Ihr Vater ist ein Cop«, sagte Mia.
    Er zuckte mit keiner Wimper. Keine noch so kleine Gefühlsregung. »Finden Sie heraus, wer ihr Zahnarzt war. Dann kann ich sie offiziell identifizieren. Bis dahin ist sie nur eine weitere Jane Doe.« Der Gerichtsmediziner trat an den Tisch und zog das Tuch zurück. Mia sah einen Sekundenbruchteil hin. Mehr ging nicht, sofern sie das Wenige, das sie zum Frühstück gegessen hatte, im Magen behalten wollte. Es war schlimm. Schlimmer als sie erwartet hatte. Vielleicht sogar schlimmer als alles, was sie zuvor gesehen hatte.
    Sie warf Solliday einen Seitenblick zu und sah, dass er sich versteifte und etwas blasser wurde. Er hatte diese Tote schon gesehen, wahrscheinlich schon viele andere, die ähnlich schlimm aussahen. Aber es war kein Ekel, den sie auf seinem Gesicht erkannte. Nur Schmerz.
Er hat eine Tochter,
dachte sie. Jung genug, dass man ihr noch Hausarrest aufbrummen konnte.

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