Heiss Glüht Mein Hass
Hilfe zu bitten?«, fragte sie barsch.
»Sind Sie immer so extrem sensibel, was die Unzulänglichkeiten anderer angeht?«, schoss er zurück. Ihr Kinn hob sich, und ihre Augen verengten sich.
»Nein. Deswegen übernimmt Abe meistens das Reden. Aber Abe ist nicht hier, also müssen Sie wohl mit mir vorliebnehmen.« Sie richtete sich auf und trat einen Schritt zurück. »So, fertig, faule Socke. Also, gehen Sie schon rein und sehen Sie sich das Opfer ohne mich an, da mir leider das passende Schuhwerk fehlt.«
Ihr Sarkasmus ließ seinen Ärger verpuffen. »Hören Sie, ich …« Was?
Du was, Solliday?
»Danke.« Er nahm seine Ausrüstung und bewegte sich auf das Haus zu. »Können Sie jemanden dazu abstellen, die Schaulustigen zurückzuhalten? Und könnten Sie auch die Gerichtsmedizin informieren?«
»Mach ich.«
Mia sah ihm nach, als er mit Taschenlampe und Utensilientasche Hills Haus betrat. Toll gemacht. Wieder war sie ihm, ohne es zu beabsichtigen, auf die Zehen getreten. Oder in diesem Fall auf die Finger.
Mann, Mia, mach dich an die Arbeit.
Sie nahm Mr. Wright beiseite. »Detective Mia Mitchell. Kannten Sie Mrs. Hill?«
Er sah sie niedergeschmettert an. »Das heißt, sie ist tot, ja? Penny ist tot?«
»Ich fürchte ja. Können Sie mir sagen, was genau Sie gesehen haben?«
Er nickte. »Ich hatte schon geschlafen, aber das Reifenquietschen hat mich geweckt. Ich rannte zum Fenster und sah Pennys Wagen auf der Straße verschwinden. Und dann … explodierte ihr Haus.«
»Haben Sie die Person am Steuer erkennen können?«
Er schüttelte den Kopf. »Es war dunkel, und alles ging so schnell … nein, tut mir leid.«
Mia auch. »Hat sie ihren Wagen immer auf der Auffahrt geparkt?«
»Erst seit kurzem. Ihre Tochter musste aus ihrem Haus in eine Wohnung umziehen, daher hat Penny die Möbel in der Garage gelagert.«
»Kennen Sie die Tochter?«
»Ich habe vielleicht ein-, zweimal mit Margaret gesprochen. Ungefähr vor einem Monat. Früher hat sie in Milwaukee gelebt, aber wo sie jetzt wohnt, weiß ich nicht. Penny hat noch einen Sohn – Mark. In Cincinnati.«
»Wo hat Mrs. Hill gearbeitet?«
»Sie war Sozialarbeiterin.«
Alle Alarmglocken schrillten in Mias Kopf los. Sozialarbeiter gaben wunderbare Hassobjekte ab. »Vielen Dank.« Sie drückte ihm ihre Karte in die kalte Hand. »Wenn Ihnen noch etwas einfällt, rufen Sie mich bitte an.«
Sie fragte sich durch die Menge, aber wie es schien, hatte nur Mr. Wright etwas gesehen, das ihnen weiterhelfen konnte. Schließlich ging sie wieder zum Löschfahrzeug zurück, wo soeben der Schlauch aufgerollt wurde. David Hunter lehnte mit dem Rücken am Wagen und hatte die Augen geschlossen.
»Hey – wie geht’s dir?«, murmelte sie, und müde sah er sie an.
»Wie erträgst du so etwas bloß?«, fragte er statt einer Antwort.
»So, wie du es auch ertragen wirst. An manchen Tagen kommt es schlimm. Aber an den meisten wirst du dich nicht mit so etwas auseinandersetzen müssen. Muss ich zum Glück auch nicht.« Sie lehnte sich mit einer Schulter ebenfalls an den Löschwagen und sah zu ihm auf. Er war ein paar Zentimeter größer als Solliday, aber nicht annähernd so breit gebaut. Und David war glattrasiert und hatte nichts von dem teuflischen Aussehen, das Solliday kultivierte. »Verkaufst du deine Werkstatt, wenn du dein Praktikanten-Jahr hinter dir hast?«
»Nein. Ich habe jemanden eingestellt, der sie weiterführt. An meinen freien Tagen bastle ich nach wie vor an Motoren. Tut mir gut.« Er zog eine Braue hoch. »Was macht der Alfa? Frisches Tuning gefällig?«
»Nein, er strahlt noch vom letzten Mal, als er bei dir war. Du siehst also zu, dass du gut zu tun hast.«
Er begegnete ihrem Blick direkt. »Das schien mir das Klügste.«
David Hunter hatte unter schwerem Liebeskummer gelitten. Vor Jahren schon hatte er sich unsterblich in Mias Freundin Dana verliebt, aber dieser war es nicht einmal aufgefallen. Dann war Dana Ethan Buchanan begegnet, und jeder, der sie zusammen erlebte, musste erkennen, dass sie wie füreinander gemacht waren. Mia freute sich sehr für ihre Freundin, aber den Schmerz in David Hunters Augen zu sehen, versetzte ihr jedes Mal einen Stich. »Niemand weiß es, David, und wenn es an mir liegt, wird es auch nie jemand erfahren.«
Er lächelte ironisch. »Tja, das sollte mich etwas trösten.« Er richtete sich auf. »Also, Mia, was geht hier vor? Wirklich, meine ich?«
»Wissen wir noch nicht. Hör mal, hast du andere Brände
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