Heiss Glüht Mein Hass
ihrem Wunsch nachkommen, fuhr sie ein wenig heran und betrachtete den äußeren Rand der Autoreihe und die Zuschauer, die sich dort gesammelt hatten. Reed hielt den Atem an. »Nur noch ein Stückchen.«
»Holly ist auf Sendung«, sagte Mitchell. »Ihre Leute konzentrieren sich auf sie. Jetzt wird Duane etwas mutiger. Komm, Junge. Schaff deinen Hintern näher ran.« Und Duane tat es, rückte heran und hielt schließlich an. Er war noch zu weit entfernt, als dass man das Nummernschild hätte lesen können, aber es war nun deutlicher zu sehen.
»Nur noch ein Stückchen«, murmelte sie, aber die Kamera schien nicht mehr zu wollen, und schließlich wandte sie sich abrupt ab und filmte die Kamera-Crew, die die Ausrüstung einzupacken begann. Dann flimmerte der Bildschirm, und das Filmchen war zu Ende.
»Tja, besser wird’s wohl nicht werden«, sagte Reed. »Zeigen wir das den Computerjungs. Vielleicht haben wir Glück.«
Mitchell schob ihren Stuhl zurück. »Die Abteilung sitzt im fünften Stock. Wenn du es ihnen bringst, ziehe ich mich in der Zwischenzeit um. Wag es ja nicht, Spaß zu haben, bis ich auch oben bin.«
Er sah ihr nach, als sie das Büro verließ. Sie hatte sich ihm verschlossen, genauso wie sie es getan hatte, als er ihr Gesicht berührt hatte. Er sollte die Sache vergessen. Aber er war sich nicht sicher, ob er das konnte.
Mittwoch, 29. November, 13.05 Uhr
Mia starrte aus dem Fenster des SUV , als Solliday langsam an dem Lehrerparkplatz vorüberfuhr. »Da ist er, der blaue Hyundai. Registriert auf Brooke Adler, Englischlehrerin.« »Eure Computerjungs haben es echt drauf, Videoausschnitte zu vergrößern.«
»Moderne Technologie ist eine gute Sache«, stimmte sie zu, als er auf den Besucherparkplatz einbog. »Adler hat eine weiße Weste. Sie kommt mir nicht wie eine Brandstifterin vor.«
»Sehe ich auch so. Aber sie weiß etwas. Oder glaubt es zumindest.«
»Ja. Hätte sie das Feuer gelegt, hätte sie wohl zufrieden gewirkt. Aber so sah sie nur nach großen Schuldgefühlen aus.«
»Und die Tatsache, dass sie mit jugendlichen Straftätern zusammenarbeitet, passt auch nicht schlechter ins Bild als jede andere Spur, der wir momentan nachgehen könnten.«
»Unser Brandstifter ist kein Anfänger. Das hast du selbst gesagt. Könnte es sich wirklich um einen Jugendlichen handeln?«
»Ich sagte, seine Technik ist recht ausgefeilt. Ein Kind ist es sicher nicht. Aber ein Jugendlicher passt durchaus ins Profil.« Er neigte den Kopf. »Was ist los, Mia?«
Sie begegnete seinem Blick. »Penny Hill ist bei lebendigem Leib verbrannt, und das hatte er so beabsichtigt.«
»Und du willst nicht glauben, dass ein Jugendlicher zu so etwas fähig ist«, sagte er ruhig. »Obwohl ein Teil von dir es besser weiß.«
Sie nickte. »Das hast du recht gut zusammengefasst.«
Er hob mitfühlend die Schultern. »Vielleicht liegen wir auch vollkommen daneben.«
»Hoffentlich nicht. Das ist die erste echte Spur, die wir haben.« Sie stieg aus. »Komm.«
Sie trat durch die Tür, die er ihr aufhielt. An jemanden wie Reed Solliday konnte man sich gewöhnen. Türen, Stühle, Kaffee. Wenn er so weitermachte, war sie bald vollkommen verwöhnt.
Eine Frau saß hinter einer Glasscheibe. Ihr Schildchen zeichnete sie als Marcy aus. »Kann ich Ihnen helfen?«
»Detective Mitchell, und das ist Lieutenant Solliday. Wir haben uns schon am Tor ausgewiesen. Wir würden gern mit Miss Adler sprechen.«
»Sie unterrichtet im Moment. Kann ich ihr vielleicht eine Nachricht überbringen?«
Mia lächelte unverbindlich. »Können Sie nicht. Sagen Sie ihr bitte, dass wir jetzt mit ihr sprechen wollen.«
Ein Mann tauchte zu ihrer Linken auf. »Ich bin Dr. Bixby, Leiter des Hope Center. Kann ich Ihnen helfen?«
Mia misstraute ihm sofort. »Ja, wenn Sie uns mit Miss Adler sprechen lassen. Jetzt.«
»Marcy, sorgen Sie dafür, dass Miss Adler vertreten wird. Kommen Sie mit.« Er führte sie in einen kleinen, spartanisch eingerichteten Raum. »Sie können hier warten, das ist etwas gemütlicher als im Eingangsbereich. Als Miss Adlers Vorgesetzter muss ich fragen: Steckt sie in Schwierigkeiten?«
Mia hielt an ihrem Lächeln fest. »Wir wollen nur mit ihr reden.«
Unsicher schloss der Mann die Tür und ließ sie mit dem alten Tisch und den zwei zerschrammten Stühlen zurück. Das einzige Fenster war vergittert. Es war, was es zu sein schien: Ein Gefängnis für straffällig gewordene Kinder. »Ich frage mich immer, ob Räume wie dieser verwanzt
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