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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Tess’ Gesundheit nicht schaden.
    „Okay“, lenkte sie lächelnd ein.
    Tess und Hal sahen sie daraufhin so verblüfft an, dass Lily sich unwillkürlich fragte, was die beiden eigentlich von ihr dachten. Sie mussten sie wohl für eine absolute Fanatikerin in Sachen gesunde Ernährung halten.
    „Viel Spaß“, sagte sie zu Tess. „Geh aber nur bis zum Nachbargrundstück, nicht weiter.“
    Fröhlich dankte sie ihrem Großvater für das Geld und stürmte aus dem Zimmer.
    „Ich brauche ein Kleid“, überlegte Lily laut. Da sie nach Montana gekommen war, um sich um ihren Vater zu kümmern, hatte sie vor allem Zweckmäßiges eingepackt: Jeans, T-Shirts, Shorts und ein paar Nachthemden.
    Sie wurde rot, da ihr auffiel, wie begeistert sie sich angehört haben musste. Wie Aschenputtel, die zum Ball ausgeführt wurde.
    „Rot steht dir gut“, meinte Hal erfreut. „In der Stadt gibt es eine kleine Boutique, die vor allem von Touristen besucht wird, aber da wirst du bestimmt etwas Hübsches finden.“
    Plötzlich meldete sich ihr gesunder Menschenverstand zu Wort, wenn auch nicht ganz so laut wie sonst üblich. „Ich lasse dich nicht einfach alleine. Du wurdest gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen.“
    „Ich falle schon nicht tot um, Lily“, beteuerte er. „Außerdem könnte ich ein wenig Ruhe gut vertragen. Ich bin daran gewöhnt, allein hier zu leben.“ Er hielt inne und fügte ironisch hinzu: „Und nicht zu vergessen: Auf die Weise kannst du mir zum Abendessen nicht wieder irgendetwas Ekliges auf den Tisch stellen. Rosenkohl zum Beispiel. Oder irgendwas aus pürierten Sojabohnen.“
    Unwillkürlich musste Lily lachen. Es fühlte sich gut und eigenartig neu an – wie eine vergessene Fähigkeit, die sie soeben wiederentdeckt hatte.
    „Ich werde nicht lange weg sein“, warnte sie ihn. „Kümmer dich also nicht um irgendwelche vierbeinigen Patienten, und komm auch nicht auf die Idee, den Kühlschrank nach Hotdogs oder Toastwaffeln zu durchsuchen, während ich unterwegs bin. In einem der Kühlschrankmagnete könnte eine Webcam versteckt sein.“
    „Das würde ich dir sogar zutrauen“, scherzte er.
    Sie ging zu ihm und gab ihm spontan einen Kuss auf die Wange.
    Fünf Minuten später hatte sie frischen Lipgloss aufgetragen und sich gekämmt und fuhr mit ihrem Mietwagen in Richtung Main Street.
    Die von Hal erwähnte Boutique war winzig, und die Auswahl war erbärmlich, wenn man sie mit den Geschäften in Chicago verglich. Dennoch entdeckte sie ein rotes Kleid mit weißen Punkten, probierte es an und war davon angetan, was ihr der Spiegel zeigte. Sie kaufte das Kleid, dazu eine Stola aus dünner weißer Spitze sowie Riemchensandalen.
    Als Nächstes fuhr sie zum Supermarkt; der Tante-Emma-Laden in der Stadt hatte schon vor Jahren zugemacht. Doch ihre Suche nach Tofu blieb ergebnislos. Eigentlich wollte sie Hal beweisen, wie köstlich ein Tofugericht sein konnte. Doch offenbar gab es in Stillwater Springs keine entsprechende Nachfrage nach fleischloser Küche.
    Stattdessen nahm sie für Tess’ und Hals Abendessen ein paar Bio-Hähnchenbrustfilets mit und bog um das nächste Regal, um zur Kasse zu gehen. Fast wäre sie mit Tylers Einkaufswagen zusammengestoßen.
    Seit wann ging er vormittags im Supermarkt einkaufen?
    Verdammt! Selbst um diese Uhrzeit sah er fantastisch aus. Er trug ein weißes T-Shirt und eine abgewetzte Jeans, eine Strähne seines pechschwarzen Haars hing ihm frech in die Stirn.
    Er ließ seinen Blick gemächlich über Lily wandern, und prompt verkrampften sich ihre Zehen. Sie ertappte sich sogar bei dem Gedanken, dass sie in Jeans und Tanktop nicht sexy genug aussah.
    Die Realität setzte so ernüchternd ein, als hätte ihr jemand einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet.
    In wenigen Stunden würde sie mit diesem Mann allein sein.
    Und dann drohte ihr die gefürchtete spontane Selbstentzündung – sofern die sich nicht schon hier mitten im
Wal-Mart
vor Gott und aller Welt ereignete.
    Ihr Hals glühte, und die Hitze kroch langsam hinauf zu ihren Wangen.
    Sie hatte sich mit Burke solche Mühe gegeben, vor allem im Bett. Sie konnte nicht sagen, wie oft sie zum Höhepunkt gekommen war, nur weil sie sich vorstellte, Tyler Creed würde sie streicheln und küssen. Ob sie auch seinen Namen gerufen hatte, wusste sie nicht, aber es war fast anzunehmen.
    Der Gedanke erfüllte sie mit Scham – und mit einer intensiven sinnlichen Hitze.
    Sie hatte nie mit Tyler geschlafen; ihre Beziehung war

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