Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiß wie der Wuestenwind

Heiß wie der Wuestenwind

Titel: Heiß wie der Wuestenwind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
Vom Netzwerk:
weiß. Er ist gerade mit Gazi in seinem Büro."
    „Macht sich Gazi große Sorgen wegen ihm?"
    „Er sagt nicht viel darüber. Er liest alles, was über ihn ge schrieben wird, aber wenn ich versuche, mit ihm darüber zu reden ..." Sie brach ab. '
    „Redet er mit Jaf darüber?"
    „Nicht, wenn ich dabei bin. Ich weiß nicht, worüber sie jetzt gerade reden. Wie du selbst gesehen hast, war Jaf eine ganze Weile nicht mehr hier."
    „Oh, er sagt, das läge daran, dass ich hier bin", erklärte Lisbet.
    „Tatsächlich? Ich muss zugeben, dass es mich schon gewundert hat, wo er bleibt. Ich dachte, er würde sofort kommen, sobald er von deiner Ankunft erfährt."
    „Ich habe dir ja gleich gesagt, dass das ganz sicher nicht der Fall sein würde.
    „Manchmal frage ich mich, ob das alles so gekommen wäre, wenn du Jaf geheiratet hättest", meinte Anna kopfschüttelnd. „Es hat alles erst angefangen, nachdem ihr Schluss gemacht habt und Jaf hierher zurückgekehrt ist. Manchmal wünschte ich ..."
    Lisbet hob die Hand. „Da gibt es nichts zu wünschen. Ich möchte nicht der einzige moralische Halt von jemandem sein. Und wenn du erlebt hättest, was ich letzte Nacht erlebt habe ..."
    „Wie war das Abendessen?"
    „Wundervoll. Aber die anschließenden Stunden am Spieltisch haben mir endgültig die Augen geöffnet. Wir waren im ,Shalimar Gardens'."
    Das „Shalimar Gardens" war ein äußerst luxuriöses Spielkasino, das erst vor kurzem im Erdgeschoss des Hotels „Sheikh Daud" für die reichen Touristen eröffnet worden war. Im ganzen Land gab es insgesamt nur zwei solche Kasinos.
    „Oh, nein!" sagte Anna seufzend. „Oh, Lisbet, bitte erwähn das jetzt nicht, wenn Gazi dabei ist. Was ist passiert?"
    „Er hat gespielt, Champagnerkorken knallen lassen, Trinkgelder verteilt, und die ganze Zeit verloren."
    „Wie viel?"
    „Ich habe keine Ahnung. Ein Vermögen. Jaf war plötzlich ein anderer Mensch. Eine Karikatur. Es war schrecklich."
    „Pst!" zischte Anna. „Sie kommen."
    Lisbet wandte sich um. Die beiden Brüder traten gerade aus dem Haus. Beide waren nur mit Shorts und Polohemden bekleidet, und man sah ihre muskulösen sonnengebräunten Arme und Beine.
    Jafar lachte gerade über etwas, das Gazi gesagt hatte. Er hatte den Kopf zurückgeworfen, und sein dichtes schwarzes Haar glänzte in der Sonne.
    „Wow! Sehen sie nicht fantastisch aus?" sagte Lisbet leise.
    „Und wie!" stimmte Anna zu.
    Gazi trat zu seiner Frau und küsste sie zärtlich. Lisbet biss sich auf die Unterlippe und wandte rasch den Blick ab.
    Jafar nahm sich eine Tasse und schenkte sich Kaffee ein. Dann sah er in Lisbets Richtung. Ihre Blicke trafen sich. Ihr Herz fing an zu pochen, als er auf sie zuging. Aber er zog sich nur einen Stuhl heraus und setzte sich.
    „Und hast du Roger alles über dein Rendezvous mit deinem Ex-Lover erzählt?" fragte er.
    Anna schaute erstaunt zu ihr hinüber, aber Lisbets warnender Blick hielt sie zurück. Hoffentlich hatte Jafar nichts davon gemerkt.
    „Ich bin gerade erst aufgestanden", erwiderte sie.
    Jafar lachte. „Na dann, warum lässt du dir nicht bis heute Abend Zeit mit dem Geständnis? Ich möchte dir unser schönes Land zeigen."

6. KAPITEL
    Es war wirklich ein schönes Land. Zuerst fuhren Jafar und Lisbet zum Bostan al Saadat - dem Garten der Freude. Er war ein riesiges, von hohen Mauern umgebenes Terrain voller Springbrunnen und künstlicher Wasserläufe, in dem es die schönsten Bäume, Blüten und Vögel gab.
    „Oh, hier waren wirklich Fachleute in Sachen Entspannung am Werk, nicht wahr?" sagte Lisbet bewundernd.
    „Dieser Park wurde vor über sechzig Jahren von König Daud gegründet, als er seine erste Frau, eine ausländische Schönheit, geheiratet hatte", erzählte Jafar, während sie hinter einem künstlichen Wasserfall vorbeiwanderten. „Es hat zwanzig Jahre gedauert bis zu seiner Vollendung."
    Danach besichtigten sie die große Moschee aus dem fünfzehnten Jahrhundert und das Grabmal der Königin Halimah im Zentrum der Stadt, von dem es hieß, es sei eines der schönsten erhalten gebliebenen Beispiele klassischer islamischer Architektur.
    Lisbet hatte noch nie etwas so Wunderschönes von so nahem gesehen. Immer wieder riss sie staunend die Augen auf.
    Ob er sich wohl daran erinnerte, wie oft er ihr all die architektonischen Wunder beschrieben hatte, die er ihr eines Tages zeigen wollte? Sie jedenfalls würde es niemals vergessen. Meistens hatten sie sich kurz davor geliebt und hielten sich noch in den

Weitere Kostenlose Bücher