Heiß wie der Wuestenwind
Mann verliebten sich sofort ineinander.
Sie bestellte eine Reihe von Seidenstoffen, die in den Palast gebracht werden sollten. Der junge Mann erschien pünktlich im Harem.
So begann die Affäre der beiden, die natürlich mit einem hohen Risiko verbunden war, denn wenn der König herausgefunden hätte, was vor sich ging, hätte er sie wahrscheinlich beide töten lassen. Sie konnten jedoch nicht voneinander lassen, und eines Tages drangen entsprechende Gerüchte bis zum Ohr des Königs. Dieser jedoch liebte seine Kumar al Nahar so sehr, dass er es vorzog, ihr zu vertrauen anstatt dem Gerede der Leute. Ja, er gab ihr sogar ein größeres Haus und noch mehr Bedienstete.
Doch die Gerüchte ebbten nicht ab, im Gegenteil. In der ganzen Stadt redete man schon über den jungen Seidenhändler. Eines Tages stürmten erboste Bürger das Geschäft seines Onkels, weil sie fürchteten, dass sie früher oder später alle unter dem Zorn des Königs zu leiden haben würden. Der junge Mann musste sofort fliehen, er konnte nicht einmal von seiner Geliebten Abschied nehmen.
Kumar al Nahar erhielt eine hastig hingekritzelte Nachricht von ihrem Geliebten, in der er ihr für immer Lebewohl sagte. Ihr Kummer war grenzenlos. Als der König sich zu seinem nächsten Besuch ankündigte, war ihr Herz schwer wie Blei.
Sie setzte sich zu ihm, ließ ihm Essen servieren und ihre Musikanten aufspielen und tat alles, um sich ihre Trauer nicht anmerken zu lassen.
Schließlich überreichte der König Kumar al Nahar dieses Schmuckstück. Als sie es in seiner vollkommenen Schönheit betrachtete, da musste sie an die Vollkommenheit ihrer Liebe denken, die sie doch für immer verloren hatte, und fiel in Ohnmacht. Der König war bestürzt.
Als sie wieder zu sich kam, konnte sie nicht mehr aufhören zu weinen. Sie begann, sich die Haare auszureißen und den Himmel anzuflehen und verlor schließlich erneut das Bewusstsein. Als man versuchte, sie wieder zu beleben, stellte sich heraus, dass sie tot war.
Ein Freund ihres Geliebten schickte diesem die Nachricht von ihrem Tod, doch der Bote kehrte zurück und sagte, der junge Mann sei ebenfalls gestorben, am selben Tag wie seine Geliebte."
Jafar hatte aufgehört zu sprechen, und einen Moment lang war es sehr still.
„Solche Schönheit sollte man mit dem Rest der Welt teilen. Ich würde mich freuen, wenn du dieses Schmuckstück - oder eines von den anderen - beim Empfang des Sultans tragen würdest", sagte Jafar so gelassen, als böte er Lisbet etwas zu trinken an.
Die Außenszenen waren endlich im Kasten, und das Filmteam konnte in die neu errichteten Filmstudios am Rande der Hauptstadt Barakat al Barakat umziehen. Jafar und Lisbet verbrachten nun die meiste Zeit in Gazis und Annas Haus, weil es vom Studio aus besser zu erreichen war.
Die beiden Brüder standen sich sehr nah, wie Lisbet feststellte, obwohl Jafar in letzter Zeit ziemlich viel Ärger machte. Doch Gazi sprach mit ihm, als sei nichts geschehen, fragte ihn um Rat und hörte ihm zu, ebenso wie umgekehrt.
Ihre Schwester Nadia hatte vor kurzem eine schwere Zeit durchgemacht, und Gazi und Jafar hatten ihr beigestanden. Jetzt lebte sie mit ihrem Baby, Safiyah, in Gazis Haus und wartete darauf, dass ihr Geliebter zurückkehrte, um sie zu holen.
Ramiz Bahrami war Nadias erste Liebe gewesen, so viel wusste Lisbet bereits, aber ihr Vater hatte sie in die Ehe mit einem anderen Mann gezwungen. Nach drei entsetzlichen Jahren waren Nadia und Ramiz einander zufällig wieder begegnet, und es war gekommen, wie es kommen musste.
Das allein war schon kompliziert und schwierig genug gewesen. Aber dann war Ramiz auch noch verschwunden und hatte sie mit ihrem misstrauischen, brutalen Mann allein gelassen, und das obwohl sie mittlerweile schwanger war. Nadia war mit ihrem Kind nur mit knapper Not dem Zorn ihres betrogenen Mannes entronnen.
All das hatte Lisbet vor Monaten erfahren, Jafar hatte es ihr in London erzählt. Es erstaunte sie, dass Nadia selbst jetzt noch treu zu ihrem Geliebten hielt und auf ihn wartete.
„Hat sie denn gar nichts gelernt?" fragte Lisbet trocken und dachte dabei an ihre eigenen bitteren Erfahrungen.
„Sie vertraut ihm, weil sie ihn liebt", antwortete Jafar. „Vielleicht könntest du in der Hinsicht von ihr lernen."
Lisbet erwiderte nichts. Es wäre ohnehin sinnlos gewesen.
„Werdet ihr beiden diesmal doch heiraten?" fragte Anna Lisbet eines Tages.
Lisbet presste die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. „Jaf liebt
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