Heiss wie die Naechte Granadas
dass er so reagierte. Sie machte ihn verrückt. Sobald er in ihrer Nähe war, verließ ihn seine Selbstbeherrschung. Solche Temperamentsausbrüche und Stimmungsschwankungen kannte er sonst nicht von sich. Das war alles nur ihre Schuld!
Stolz und Wut brachten Liza dazu, Nick anzusehen. „Ich war sechzehn, jung und dumm“, fauchte sie. Eine Sekundelang glaubte sie, er sei bei ihrem scharfen Ton zusammengezuckt. Aber nein, doch nicht der überlegene Nick Menendez! „Inzwischen bin ich erwachsen geworden. Und reifer. Was man von dir wohl nicht behaupten kann. Du bist noch der gleiche anmaßende arrogante Kerl wie früher. Je nachdem, wie es dir in den Kram passt, behandelst du Frauen gönnerhaft oder respektlos.“ Und damit schwang sie wütend die Beine aus dem Bett.
Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen! Er bekam sie bei der Hüfte zu fassen und zog sie auf das Bett zurück. „Verdammt, Liza! Und hör auf, um dich zu schlagen!“ Sie lag auf ihm, und er zog ihren Kopf herab, um sie zu küssen. Er würde sie nicht eher freigeben, bis sie sich beruhigt hatte.
„Du kannst mich beschimpfen, wie du willst, Liza“, murmelte er, als sie atemlos von dem Kuss Luft holte, „aber du irrst dich. Ich bin weder respektlos noch herablassend zu Frauen.“ Natürlich hatte er längst gemerkt, dass der ausgiebige Kuss neues Verlangen in Liza geweckt hatte. „Im Gegenteil, ich mag es, wenn Frauen sich auf mich herablassen. Soll ich dir zeigen, wie?“
Liza schnappte nach Luft, als er ihr half, sich rittlings auf ihn zu setzen. Sie meinte vor Sinnlichkeit vergehen zu müssen und stöhnte lustvoll auf, als sie ihn tief in sich spürte. Wut, verletzter Stolz, die restliche Welt … nichts davon existierte mehr, nur noch Nick. Der Mann, der ihr ganzes Sein erfüllte.
Sehr viel später lachte Nick leise auf. „Ich sage es nur ungern, meine Schöne, aber es ist fast Mittag.“ Er stand aus dem Bett auf und zog sich den Bademantel über.
„Ach du meine Güte!“ Vor Schreck stand Liza der Mund offen, was Nick sofort ausnutzte. Die Zärtlichkeit in seinem Kuss erstaunte sie und ließ ihr Herz überfließen.
Wenn er sich nicht bald von ihr löste, würde er der Versuchungnicht widerstehen können! Also richtete er sich lieber auf. „Kein Grund zur Eile, Liza. Lunch wird um eins serviert. Wir treffen uns unten.“ Er sah die hochroten Wangen. „Und für Verlegenheit besteht ebenso wenig Grund. Du bist ein willkommener Gast in diesem Haus. Ich versichere dir, du wirst deinen Aufenthalt hier genießen.“
Seine Worte wärmten ihr das Herz. Liza beruhigte sich ein wenig, und sie verzog ihre Lippen zu einem Lächeln. „Dafür solltest du besser sorgen. Sonst verlange ich noch eine Rückerstattung.“
„Rückerstattung? Nein.“ Seine dunklen Augen begannen zu funkeln. „Eine Wiederholung, darauf hast du jederzeit Anspruch.“ Und damit ließ er sie allein.
Eine halbe Stunde später betrachtete Liza sich im Spiegel. Doch, so konnte sie sich sehen lassen. Sie trug eine blütenweiße Bluse zu einer dunkelblauen Hose, das Haar hatte sie mit einem weißen Seidenschal zusammengebunden, ihr Make-up bestand nur aus einer getönten Tagescreme und zartrosa Lippenstift. Für den Lunch war sie zu früh, doch sie konnte es nicht abwarten, Nick zu sehen. Fast hätte sie sich gekniffen, um zu beweisen, dass sie nicht träumte. Niculoso Menendez war ihr Liebhaber! Am liebsten würde sie es laut herausschreien, damit jeder es erfuhr.
Was sie natürlich nicht tat. Stattdessen ging sie den langen Korridor entlang zur Küche. Bei Anna Menendez war der Lunch immer eine sehr zwanglose Angelegenheit gewesen. Sicher hatte sich daran nichts geändert.
Fünf Minuten später jedoch führte Manuel Liza ins Esszimmer, wo bereits mehrere Leute anwesend waren.
Nervös blieb Liza in der Tür stehen. Nick war nirgends zu sehen. Stattdessen sah sie die anderen Gäste, und zwar alle äußerst elegant gekleidet, die Herren in Anzügen, die Damen in teuren Designerkleidern. Nick hätte sie vorwarnen sollen, dass der Lunch heute eine formelle Angelegenheit war!
Sie erblickte Señora Menendez, atmete noch einmal tief durch und steuerte auf sie zu. Schließlich war Liza auf ihre Einladung hier, also würde sie die Gastgeberin begrüßen. Eine Freundin der Familie, wie Nick gesagt hatte. Niemand wusste, was zwischen Liza und Nick geschehen war, sie würde sich ganz normal benehmen.
Liza hatte Nicks Mutter immer gemocht. Anna Menendez war eine zierliche
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