Heiss wie die Naechte Granadas
wieder zu, ohne den Blick von der schlafenden Liza zu wenden.
Er hatte Carl angerufen und ihn wissen lassen, dass Brown wieder nach Lanzarote zurückkehren würde. Verschwiegen hatte er ihm allerdings, dass Brown und Liza sich dann dort treffen würden. Er hatte also Informationen zurückgehalten, etwas, das er noch nie getan hatte. Auf Carls Frage nach Liza hatte Nick ihm erklärt, er habe sie nach Spanien mitgenommen, um sie unter seiner persönlichen Beobachtung zu halten. Zudem sei er immer mehr von ihrer Unschuld überzeugt. Carl klang nicht sehr glücklich, und Nick hatte seine ganze Überzeugungskraft einsetzen müssen, um seinen Freund zu beruhigen und ihm die Zusicherung abzuringen, im Moment nichts wegen Liza zu unternehmen.
Nach dem Anruf war Nick eine volle Stunde lang im Raum auf und ab marschiert, um der Versuchung der Verbindungstür zu widerstehen. Selbst wenn Liza unschuldig war – eine Affäre mit ihr würde garantiert Probleme bringen, schließlich waren ihre Mütter befreundet. Und man beschmutzt nun mal nicht das eigene Nest, erinnerte er sich streng.
Doch dieses Mal schien seine berüchtigte Selbstbeherrschung zu versagen. Normalerweise hatte er keine besonderen Schwierigkeiten, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, doch diese Frau hatte ihn so verhext, dass sie ihn schwach machte.
Sein Blick glitt über die sanften Rundungen, die sich unter der Bettdecke abzeichneten. Entschlossen stopfte er die Hände in die Taschen.
Vorhin war er mit dem festen Entschluss durch die Verbindungstür gekommen, sich zu Liza ins Bett zu legen. Doch als er das tiefe Stirnrunzeln auf dem schlafenden schönen Gesicht sah, hatte er Liza sanft geküsst, in der Hoffnung, sie würde wach werden. Aber sie hatte nur einen Seufzer ausgestoßen, ihre Stirn hatte sich geglättet, und sie war zurück in einen ruhigen Schlaf gesunken.
Und er war zufrieden, sie in Ruhe schlafen zu lassen. Er drehte sich um und verließ das Zimmer.
6. KAPITEL
Liza zog sich zitternd die Decke über die Schulter. Blasse Sonnenstrahlen fielen durchs Fenster, als sie halb die Augen öffnete. Es dauerte einen Moment, bis sie sich erinnerte, wo sie war. Natürlich – auf dem spanischen Festland war es im Winter lange nicht so warm wie auf Lanzarote.
Oh Himmel! Nick!
Liza stöhnte auf. Hatte sie im Flugzeug wirklich mit Nick geschlafen? Allein der Gedanke daran ließ ihre Temperatur steigen. Kalt war ihr jetzt nicht mehr, vor allem, wenn sie sich in Erinnerung rief, wie hemmungslos sie sich ihm hingegeben hatte. Und sie bereute es auch nicht. Es ist nur eine Urlaubsaffäre, vergiss das nicht!
Vielleicht war es nicht einmal das. Gestern Abend hatte Nick ihr Nein auffallend bereitwillig akzeptiert. Und jetzt, da sie hier im Bett lag und die Erinnerung an die Leidenschaft und die sinnlichen Freuden zurückkam, fragte sie sich ernsthaft, warum sie so darauf beharrt hatte, unter dem Dach seiner Mutter nicht in einem Zimmer mit ihm zu schlafen.
Sie war eine erwachsene Frau und hatte jedes Recht der Welt, ihre eigene Sexualität zu erforschen. Und, Grundgütiger, nichts wünschte sie sich sehnlicher! Es wäre albern, es abzustreiten. Sie streckte die Arme über den Kopf und rekelte sich genüsslich, begeistert von der sinnlichen Frau,die Nick in ihr geweckt hatte.
„Das ist ein Bild, das ich mir gefallen lasse.“
Liza erstarrte, so wie sie war, nur ihre Augen richteten sich auf den großen Mann, der, ein Tablett in der Hand, den Raum betrat. Nick. In hilfloser Faszination beobachtete sie, wie er auf das Bett zukam. Er trug einen knielangen weißen Bademantel. Offensichtlich hatte er gerade geduscht, das nasse Haar war aus der Stirn zurückgekämmt.
„Ich wünschte, ich hätte eine Kamera“, murmelte er und musterte sie eindringlich.
Erst jetzt wurde Liza bewusst, dass sich das Badelaken während der Nacht gelöst hatte und heruntergerutscht war. Das Blut schoss ihr in die Wangen, und hastig zog sie sich die Decke über den bloßen Oberkörper. Was sagte man zu einem Mann, mit dem man sich in einem Flugzeug vergnügt hatte? Mit solchen Angelegenheiten kannte sie sich wirklich nicht aus!
„Du würdest ein wunderbares Titelbild abgeben.“
Seine Worte bestätigten nur den unguten Verdacht, den sie hegte. Lediglich eines interessierte ihn an ihr, und er hatte mit erstaunlicher Mühelosigkeit bekommen, was er wollte. Dabei traf niemand anderen die Schuld als sie selbst. Sie hatte sich naiverweise eingebildet, sie könnte das Spiel
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