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Heiss wie die Naechte Granadas

Heiss wie die Naechte Granadas

Titel: Heiss wie die Naechte Granadas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird
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amüsieren.“ Früher hätten seine Worte sie wahrscheinlich eingeschüchtert, jetzt war sie einfach nur wütend.
    „Das sieht man.“ Er verzog abfällig die Lippen. „An dem letzten Burschen hast du regelrecht geklebt. Aber das sollte mich wohl nicht überraschen, oder? Schließlich teiltest du ja auch eine Suite mit Henry Brown, als ich dich traf.“
    Die Musik hatte kurz vorher ausgesetzt, und bei Nicks Worten verstummten alle Gespräche um sie herum.
    Mit bebenden Lippen wirbelte Liza herum und schob sich an den zusammenstehenden Grüppchen und Paaren vorbei. Tränen brannten hinter ihren Lidern. Was demütigende Situationen anging, so war das hier eine aus dem Lehrbuch. Sie musste unbedingt hier raus. Und zwar sofort …
    „Liza, warte …“ Eine Hand legte sich von hinten auf ihre Schulter. „Es tut mir leid …“
    Wieso rannte sie eigentlich fort? Plötzlich war sie unglaublich wütend. Nick war es doch, der sich unmöglich benahm, nicht sie! „Wozu?“, fauchte sie ihn bitter an. „Damit du mich noch mehr vor aller Augen herunterputzen kannst? Du bist ein doppelzüngiger Mistkerl, der sich nimmt, was er will und wann er will, und alle anderen können zusehen, wo sie bleiben!“
    Nicks Gesicht lief dunkelrot an. „Bist du jetzt fertig?“, presste er hervor. „Willst du mich unbedingt vor der ganzen Familie blamieren?“
    Mit ihrem letzten Rest an Energie setzte sie ein verführerisches Lächeln auf und spielte den Vamp, für den er sie offensichtlich hielt. Sie klimperte übertrieben mit den Wimpern und strich sich lasziv über die Hüfte. „Was für den einen gut genug ist, passt auch dem anderen, mein Hübscher. Aber keine Sorge, morgen früh bin ich weg.“
    Ihre provozierende Antwort nahm ihm erst einmal den Wind aus den Segeln. Schneid hatte sie, das musste er ihr zugestehen. Noch nie war ihm eine so aufreibende Frau untergekommen! Und plötzlich erkannte er trotz seiner Wut, dass sie ihm soeben die perfekte Lösung für sein Problem geliefert hatte.
    „Darauf kannst du wetten.“ Da sie beide für heute wohl genügend Aufsehen erregt hatten, beugte er sich vor und flüsterte an ihrem Ohr, dass nur sie es hören konnte: „Ich selbst werde dafür sorgen, dass du das Anwesen verlässt.“ Er besaß eine Skihütte in den Bergen hinter Malaga. Dort würde Liza in Sicherheit sein. „Ich helfe dir sogar beim Packen. Aber erst tanzt du mit mir, und für den Rest des Abends wirst du dich wie eine Lady benehmen, verstanden?“
    Sie hob ihr Kinn. „Natürlich.“ Er hätte nicht deutlicher machen können, was er von ihr dachte. Auch wenn sie diejenige war, die abreisen wollte … sie hätte nie erwartet, dass Nick es gar nicht abwarten konnte, sie loszuwerden. Er mochte seiner Lust erlegen sein, aber er hatte auch sehr schnell genug von ihr gehabt.
    Der gemeinsame Tanz war ein Spießrutenlauf, den Liza irgendwie durchstand. Nick hielt sie eng an sich gepresst,sodass ihr seine körperliche Erregung unmöglich entgehen konnte. Verwirrt hob sie den Blick.
    „Wir haben wohl genug getanzt.“ Nick gab sie frei. Dieser Ausdruck auf ihrem Gesicht … sie sah unendlich jung und verletzlich aus. „Es wird Zeit, dass wir unsere gesellschaftlichen Pflichten wahrnehmen und uns unter die Leute mischen.“
    Liza erwiderte nichts, sondern ließ sich von ihm durch die Menge führen. Bei den verschiedenen Grüppchen hielt er an, stellte Liza mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit als Freundin der Familie vor und machte charmant Konversation, bevor er sie weiterzog. Vielleicht hätte Liza erleichtert sein sollen, stattdessen goss sein Verhalten nur Öl auf das Feuer ihrer Empörung und gerade, als sie meinte, es nicht länger ertragen zu können, standen sie plötzlich vor Anna Menendez.
    „Eine wirklich wunderbare Feier“, bemerkte Liza höflich.
    „Freut mich, dass du dich amüsierst“, meinte Anna herzlich. „Aber lass dich nicht von meinem Sohn mit Beschlag belegen. Heute Abend sind einige sehr attraktive Junggesellen anwesend. Und morgen sollst du mir dann alles berichten.“
    „Ich fürchte, du wirst enttäuscht werden, Mamma.“ Nein, es tat Nick überhaupt nicht leid. Seine Mutter musste Liza nicht noch zum Flirten ermuntern! „Liza fährt morgen früh schon wieder ab. Da ist eine Konferenz, die sie nicht ausfallen lassen kann. Nicht wahr, Liza?“
    Liza atmete einmal tief durch. In Nicks Augen war nichts mehr von der Leidenschaft zu erkennen, die sie miteinander geteilt hatten. Er konnte sie also

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