Heiß wie die Naechte Siziliens
Sie musste an Donna denken!
„Was …“ Ihre Stimme erstarb, doch Alissa gab sich einen Ruck und schob ihr Kinn kampfbereit vor. „Wenn ich mich damit einverstanden erklären würde, das … Bett mit dir zu teilen, dann gibst du mir das Geld sofort und ohne weitere Diskussion?“, vergewisserte sie sich noch einmal.
Sein Lächeln war grimmig und glich eher dem Zähnefletschen einer Raubkatze, doch davon wollte Alissa sich nicht einschüchtern lassen. „Du wirst weit mehr tun, als nur mein Bett zu teilen. Was ich will, ist absolute Befriedigung meiner Lust – wann immer mir danach ist und auf jede erdenkliche Weise, cara “, präzisierte er seidenweich.
Bis Alissa ihre Gefühle wieder im Griff hatte, dauerte es sehr lange. Doch Dario schien keine Eile zu haben und ihre Verwirrung und sichtliche Scham sogar noch zu genießen.
Sie verlor den Boden unter den Füßen, aber wie sollte sie auch jemand auf gleicher Ebene begegnen, der nur das Schlimmste von ihr annahm? Der offenbar auf exotische Sexpraktiken stand, von denen sie ganz sicher noch nie etwas gehört hatte.
Beherzt schaute sie ihrem Mann direkt in die Augen und versuchte, sich ihre Angst und Verwirrung nicht anmerken zu lassen. „Keine Handschellen, keine Gewalt …“, verlangte sie heiser und krümmte sich innerlich beim Klang ihrer eigenen Stimme.
„Derartige Hilfsmittel habe ich nicht nötig“, kam es arrogant zurück.
„Andere schon“, behauptete sie versuchsweise, um nicht ganz so unerfahren zu erscheinen.
Dario musterte sie sekundenlang mit undurchdringlicher Miene, dann hob er die Hand wie zum Schwur. „Du hast mein Ehrenwort als ein Parisi . Ich werde nichts dergleichen anwenden. Es gibt unzählige, viel poetischere Arten, den Gipfel der Lust zu erklimmen, cara .“
Da schaffte sie es gerade noch, ein hysterisches Kichern zu unterdrücken, und fragte sich, wie dieser Mann es schaffte, trotz aller offenkundigen Bedrohung sogar so etwas wie Neugierde in ihr zu erwecken. Angenommen …
Das konnte wohl nicht ihr Ernst sein! Sie versuchte, eine rein geschäftsmäßige Miene aufzusetzen. „Also, im Fall, dass ich zustimme: Kann ich mich wirklich darauf verlassen, das Geld schon morgen auf meinem Konto zu sehen?“
„Ich schwöre.“
Die Versuchung, diesem selbstverliebten Don Juan die Lektion seines Lebens zu verpassen, und ihm zu beweisen, dass es durchaus jemand fertigbrachte, seinem Killercharme zu widerstehen, erschien ihr äußerst reizvoll.
Aber die Erkenntnis, dass wohl eine andere Frau diesen Job würde übernehmen müssen, erfüllte Alissa sowohl mit Frust als auch mit neugieriger Spannung.
Dario stand einfach nur da und beobachtete sie mit gespannter Erwartung.
Was war nur in ihn gefahren? Konnte ein Mann noch tiefer sinken? Geld für Sex anzubieten? Aber irgendein Teufel hatte ihn geritten, genau das zu tun, nachdem seine eigene Frau versucht hatte, ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen, indem sie an seine Mildtätigkeit appellierte!
Natürlich hatte er nach Alissas Vorgeschichte mit so etwas rechnen müssen und war auch halb und halb darauf gefasst gewesen. Doch als die Situation tatsächlich eintraf, traf ihn die Enttäuschung umso stärker.
Leider hatte auch seine Selbstkontrolle unter der brisanten Mischung aus Wut und Begierde bereits extrem gelitten. Anders konnte er sich sein Verhalten nicht erklären. Doch nicht einmal das aufrichtige Entsetzen über seine eigenen, unlauteren Praktiken konnte das brennende Verlangen und das Triumphgefühl über seinen zweifelhaften Sieg auslöschen.
Abgesehen davon gab es die Signale von ihrer Seite, trotz Alissas lautstarker Proteste – die verstohlenen Blicke in seine Richtung, wenn sie sich unbeobachtet glaubte, die weichen, halb geöffneten Lippen, die ihn geradezu aufforderten, sie zu küssen …
Er musste diese Frau haben, um jeden Preis!
Dessen war er sich ganz sicher. Was ihn allerdings irritierte, war die ungewohnte Nervosität, die ihn einfach nicht losließ.
„Okay …“, sagte Alissa kaum hörbar. „Ich werde es tun.“
Schlagartig verschwand Darios schmerzhafte Anspannung, als hätte allein ihre Zustimmung das bewirkt. Aber das konnte unmöglich zutreffen! Denn es würde bedeuten, dass sein Wohlergehen von einer Frau abhing, die er verachtete.
Was hier gerade ablief, war nichts weiter als ein kleines Dominanzspielchen, um eine gefährliche Circe, die sich ihrer Tricks und ihrer Wirkung auf Männer viel zu sicher war, auf ihren Platz zu
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