Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
Vom Netzwerk:
winden, und kommen Sie endlich zum Punkt!“
    Die Stimme kam von der Tür her, sie war weiblich und durchschnitt die Luft wie ein Peitschenhieb. Als Lucas sich umdrehte, sah er die Frau, die im Türrahmen stand.
    Sie war groß. Und schlank. Ihr schwarzes Haar trug sie als strengen Knoten im Nacken zusammengefasst. Perlen schimmerten an ihren Ohren und am Hals. In der weißen Seidenbluse, der schwarzen engen Hose, der weichen Wildlederjacke und den polierten schwarzen Reitstiefeln sah sie aus, als käme sie soeben aus einer Stadtvilla in Manhattan und nicht aus dem Stall.
    Doch genau dort hatte er sie zum letzten Mal gesehen.
    Lucas kniff die Augen zusammen. „Sie sehen erstaunlich sauber aus für eine Frau, die ihren Lebensunterhalt mit Stallausmisten bestreitet.“
    Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, senkte die Raumtemperatur um einige Grade. „Sie hätten auf mich hören und El Rancho Grande verlassen sollen, Mr. Reyes.“
    „Und mir diese interessante Vorstellung entgehen lassen?“ Er lächelte dünn. „Auf gar keinen Fall.“
    Aus der Jackentasche zog sie einen Autoschlüssel, denselben, den sie ihm schon einmal angeboten hatte. „Noch ist es nicht zu spät.“
    „Doch, glauben Sie mir. Denn gerade wird es nämlich spannend.“
    „Spannend also“, wiederholte sie und lachte.
    „Lachen scheint mir in diesem Fall eine unangebrachte Reaktion“, sagte er bedacht.
    „Jede andere Reaktion wäre unangebracht.“
    „Versuchen Sie es doch mal mit einer Entschuldigung. Sie schulden mir nämlich noch eine.“
    Wieder lachte sie nur. Was seinen Blutdruck in schwindelnde Höhen trieb. Er spielte hier in einem Spiel mit, bei dem er weder die Regeln noch den Gegner oder den Preis kannte. Er wusste nur, dass diese Frau bis zum Hals mit in dem ganzen Schlamassel steckte.
    „Ich gebe Ihnen eine Minute, um alles zu erklären.“ Langsam ging er auf sie zu. „Entweder Sie oder Norton. Eine Minute. Dann gehe ich.“
    „Hat Ihnen eigentlich schon mal jemand gesagt, was für ein aufgeblasener Pinsel Sie sind?“
    Dios! „Ich warne Sie, amada. Denken Sie daran, mit wem Sie reden.“
    „Hier den König zu spielen bringt Sie nicht weit, Mr. Reyes. Das hier ist mein Land, mein Grund und Boden, mein …“
    Damit legte sie einen Schalter bei ihm um. Nichts bedeutete mehr etwas, nur die Lektion, die er dieser unverschämten, unglaublich dreisten Frau erteilen würde. Und Lucas wusste auch schon genau, wie.
    Er zog sie in seine Arme und küsste sie.

4. KAPITEL
    Vorhin im Stall hatte sie sich erst gegen ihn gewehrt und dann kapituliert.
    Jetzt kämpfte sie wie eine Wildkatze.
    Lucas nutzte seine Wut, Größe und Stärke, um sie gegen die Wand zu drücken. Nur unklar nahm er die Stimme des Anwalts wahr, der seinen Namen rief, aber er ignorierte es. Ignorierte alles außer dem ungestümen Drang, dieser Frau etwas zu beweisen – zu gewinnen. Sie unmissverständlich wissen zu lassen, dass sie ihn weder auslachen noch mit diesem verächtlichen Ausdruck in den Augen ansehen konnte.
    Doch gleichzeitig wusste er, dass da noch mehr war.
    Ihr Geschmack. Wild. Süß. Leidenschaftlich.
    Die Hitze, die von ihrer Haut ausging.
    Ihr seidener Mund, den er gierig in Besitz nahm.
    Und während sie gegen ihn kämpfte und er ihr seinen Kuss aufdrängte, gab es einen letzten Rest Vernunft in ihm, der fragte, was, zum Teufel, er bloß tat.
    Noch nie hatte er sich einer Frau aufgedrängt.
    Er musste verrückt geworden sein. Je eher er von hier wegkam, desto besser.
    Lucas strauchelte rückwärts. Die Frau zog ihre Hände zurück und schwankte. Dabei riss sie die Augen auf und starrte ihn voller Hass an. Der Anwalt stand reglos und wie vom Donner gerührt da.
    Nur mit äußerster Mühe gelang es Lucas, mit ruhiger Stimme zu sagen: „Vielleicht können wir jetzt der Wahrheit auf den Grund gehen.“
    „Die Wahrheit lautet“, fuhr die Frau ihn an, „dass Sie ein …“
    „Alyssa!“ Endlich kam Bewegung in den Anwalt, und er stellte sich zwischen die beiden. „Ich rate Ihnen, nichts zu sagen, was Sie hinterher bereuen könnten.“
    „Ein ganz ausgezeichneter Rat, amada. Hören Sie auf Ihren Anwalt.“
    „Ich habe auch einen Rat für Sie, Mr. Reyes“, sagte sie gepresst. „Verschwinden Sie aus meinem Haus!“
    „Ihr Haus? Habe ich da etwas missverstanden?“ Mit einem kalten Lächeln sah Lucas zu Norton. „Hat Ihr Klient dieses florierende Anwesen der Lady – wie hieß sie noch? Alyssa? – überlassen? Alyssa, die … was? Alyssa, die

Weitere Kostenlose Bücher