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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Was wollte Felix Reyes mit einem ausgelaugten Stück Land? Warum wollte er sie für seinen Enkel kaufen?
    Lucas bekam sicherlich jede Frau, die er wollte.
    Alyssa trank ihren Kaffee und setzte die feine Tasse auf den Unterteller zurück, danach musterte sie Lucas. Er saß auf der anderen Seite des Gangs, hielt ein Kristallglas mit einer goldenen Flüssigkeit in der Hand und starrte aus der Seitenluke. Sein Essen stand unberührt vor ihm.
    Wie unsinnig, nach allem, was sie über ihn wusste, aber ihr Herz machte einen albernen kleinen Sprung.
    Er sah so unglaublich gut aus. Groß. Dunkel. Männlich. Und seit New York gab er sich schweigsam und grüblerisch.
    Ihr war das nur recht. Er ignorierte sie, telefonierte stattdessen ständig, sowohl in Englisch als auch in Spanisch, aber nie laut genug, als dass sie mehr als ein Wort hier oder da aufschnappte. Immerhin wusste sie, dass sich die Gespräche um seinen Großvater drehten.
    Fast tat er ihr leid. Sie dachte sogar daran, sich zu ihm zu lehnen und … Ja, und was? Ihm Trost zu spenden?
    Lucas drehte den Kopf und sah sie an. Seine Augen schimmerten dunkler, die Knochen in seinem Gesicht traten schärfer hervor. Alyssa sah, dass er litt.
    Hastig wandte sie den Blick ab.
    Drei Tage. Eine Sekunde länger hieße, das Schicksal herauszufordern.
    Am späten Nachmittag stieß der Jet durch die Wolken in einen blauen Himmel und setzte schließlich auf einer Landebahn auf, die inmitten grüner Weiden lag. Auf einem entfernten Hügel zeichnete sich eine Herde Pferde gegen den hellen Horizont ab.
    Ein schwarzer Rolls Royce fuhr neben dem Jet her, bis er zum Stehen kam. Zwei Männer in Overalls rollten eine Leitertreppe auf das Flugzeug zu, während der Steward in die Kabine kam und die Bordtür öffnete.
    „Willkommen zu Hause, Hoheit.“
    Alyssa stand auf. Lucas auch. Aber als sie an ihm vorbeigehen wollte, legte er eine Hand auf ihre Schulter.
    „Warten Sie.“
    Ein königlicher Befehl. Hielt er sie für eine seiner Untertanen? Alyssa schüttelte seine Hand ab, rauschte an ihm und dem Steward vorbei und – wäre fast in eine gähnende Leere gestürzt, wenn sich nicht ein starker Arm um ihre Taille geschlungen und sie zurückgehalten hätte.
    „ Madre de Dios!“, entfuhr es Lucas. „Was glauben Sie, was Sie da tun!“
    „Die Tür … ich dachte …“
    Sie zitterte wie Espenlaub. Lucas auch. Ein Schritt mehr, und …
    Fluchend drehte er Alyssa zu sich um und nahm sie in die Arme. Eigentlich rechnete er damit, dass sie sich wehren würde, doch sie sackte gegen ihn, mit rasendem Puls, und schnappte hektisch nach Luft.
    „Lyssa.“ Er schloss die Augen und barg sein Gesicht in ihrem Haar. „Es tut mir leid. Die Treppe …“
    Alyssa erschauerte. „Da ist keine Treppe.“
    „ Sí, ich weiß.“
    „Es ist allein meine Schuld, Sir“, sagte der Steward erschüttert. „Ich hätte die Tür noch nicht öffnen dürfen.“
    „Nein, Emilio, Sie können nichts dafür.“ Lucas hielt Alyssas Gesicht. „Emilio weiß, dass er die Tür öffnen soll, sobald wir gelandet sind. Ich möchte den Duft meiner Heimat riechen, das Gras, die Pferde, das Meer hinter den Hügeln.“ Dios, sie sah immer noch so bleich aus! „Wahrscheinlich halten Sie mich jetzt für verrückt, weil ich den Geruch von Pferden liebe.“
    Seine Mühe, sie zu beruhigen, zahlte sich aus. Die Farbe kehrte in ihre Wangen zurück, und sie lächelte sogar leicht.
    „Die einzige Verrückte bin ich, weil mir einbilde, auf Luft gehen zu können.“
    Ein metallenes Einklinken verriet ihnen, dass sie nun die Treppe benutzen konnten.
    „Wir können ja eine Münze werfen, um zu bestimmen, wer von uns verrückter ist.“ Lucas’ Lächeln erstarb. „Alles in Ordnung, chica?“
    „Ja … Ja, sicher.“
    Sie log. Er merkte, dass ihr Herz noch immer raste, und sie zitterte auch noch. Also ließ er sie nicht los, sondern hob sie auf seine Arme.
    „Lucas, ich kann laufen. Wirklich.“
    „ Sí, ich auch. Tun Sie mir den Gefallen, amada. Halten Sie sich an mir fest, und erlauben Sie mir, Sie bis zum Wagen zu tragen.“
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, trug er sie zu dem Rolls Royce, der auf der asphaltierten Straße auf sie wartete.
    Der Chauffeur salutierte. „Willkommen daheim, Hoheit.“
    „Danke, Paolo.“
    Dabei unterdrückte Lucas ein Grinsen. Nichts brachte den treuen Paolo aus der Ruhe, doch dieses Mal bereitete es ihm ernste Schwierigkeiten, seinen Arbeitgeber nicht anzustarren. Den Prinzen mit einer Frau auf den Armen

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