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Heiß

Heiß

Titel: Heiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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Vergangenheit von einem der Täter Bescheid, waren aber trotzdem noch keinen Schritt weiter, um Blondschopf wirklich auf die Pelle zu rücken. Keine Verbindung, keine Spuren, nichts.
    Sackgasse.
    Wie und wo waren Blondschopf und die beiden abgebrannten Exlegionäre zusammengetroffen? Denn eines war so gut wie sicher – Kreutzer hatte den Job weder gebraucht, noch sah es ihm ähnlich, dass er ihn angenommen hatte … Oder doch? Dachte Calis in die ganz falsche Richtung? War es Kreutzer, der dringend Geld benötigt hatte, weil sein Bruder ihm das Sparbuch vor der Nase weggenommen und in den Safe eingeschlossen hatte? Wollte er das Café in Marrakesch mit Blutgeld finanzieren? Und wie hatte Leutnant Lambert gesagt? »Stellen Sie sich eine abgezogene Handgranate vor, an der gerade noch jemand den Sicherungshebel drückt.«
    Der Kommissar hörte die Tür der Kaffeeküche aufgehen und drehte sich um.
    »Ich glaube, ich habe etwas gefunden«, verkündete Martina Trapp siegessicher und hielt triumphierend den Laptop hoch. »Stellen Sie sich vor …«
    »… der Werkstattbesitzer ist der Bruder unseres Ernst Kreutzer«, unterbrach sie Calis und winkte mutlos ab. Der verständnislose Blick, den ihm Trapp zuwarf, ließ ihn jedoch neue Hoffnung schöpfen.
    »Nein … wirklich … wieso?«, stotterte die Oberkommissarin. Dann schüttelte sie den Kopf und stellte den Computer auf den Tisch. »Ich habe etwas ganz anderes gemeint. Ich habe Blondschopf gefunden.«

Bagram Air Base, nahe Charikar, Provinz Parwan/Afghanistan
    Es war fast dunkel geworden auf dem kurzen Flug von der afghanisch-pakistanischen Grenze zur amerikanischen Bagram Air Base, und John Finch war froh über das ausgeklügelte Navigationssystem, das den eingegebenen Zielpunkt mit traumwandlerischer Sicherheit ansteuerte. Die beiden F- 15 Eagle waren der Harrier nicht von der Seite gewichen.
    Ein atemberaubender Himmel in allen Farben, von tiefblau bis lila, auf dem nach und nach Myriaden von Sternen aufblitzten, erstreckte sich über der Kanzel des Jets. Die Berge des Hindukusch lagen hinter ihnen und versanken langsam in der Dunkelheit, während die Lichter von Kabul immer näher kamen und heller leuchteten.
    »Folgen Sie uns für den Landeanflug«, forderte einer seiner beiden Begleiter Finch auf. »Wir haben die Freigabe für Runway Two. Schalten Sie bitte auf Frequenz 122 , 100 für die genauen Anweisungen vom Tower Bagram.«
    »Roger«, antwortete Finch und tippte die Zahlen in das Funkgerät ein. »Tower Bagram, hier spricht der Pilot der Harrier ohne Kennung, Flugroute Hindon Air Base – Chitral – Bagram. Erbitte Landeerlaubnis.«
    »Harrier, Sie haben Landeerlaubnis auf Runway Two. Folgen Sie Ihrer Eskorte anschließend zum Hangar der technischen Abteilung.«
    Als die Positionslichter der beiden Start- und Landebahnen aufflammten, korrigierte Finch leicht den Kurs und fuhr das Fahrwerk aus. Die amerikanischen Jagdflugzeuge folgten wenige Sekunden später seinem Vorbild.
    »Schließen Sie mit Ihrem Oldtimer ruhig dichter auf, Sir«, meinte einer der beiden Piloten der F-15. »Eine saubere Landung im Formationsflug vor dem versammelten Lametta lässt mich die verlorene Wette verschmerzen.«
    Finch musste grinsen und rückte näher an die Eagles heran. »Kein Problem. Ich hoffe, der Runway ist breit genug.«
    »Bleiben Sie einfach in der Mitte, Sir, wir kümmern uns um den Rest«, versicherte ihm der Pilot mit dem texanischen Akzent. »Ihre Show und Sie haben den Vortritt.« Wie auf ein Kommando schwenkten die F-15 zur Seite, nahmen Gas weg und ließen die Harrier durch, bevor sie hinter Finch erneut ihre Positionen einnahmen.
    Die drei Jets schwebten wie in einer perfekten Choreographie ein und landeten gleichzeitig auf Runway Two. Dann gaben die Piloten Gegenschub, bremsten und ließen die Flugzeuge ausrollen.
    »Welcome to Bagram Air Base«, hörte Finch über den Bordfunk, »und willkommen in Afghanistan.«
    »Mr. Salam?«, wandte sich Finch an seinen schweigsamen Passagier. »Alles o.k.? Gleich können wir uns für eine halbe Stunde die Beine vertreten, bevor es weitergeht.«
    »Ich muss gestehen, dass ich den letzten Teil des Fluges etwas mehr genossen habe als den ersten«, gab Salam lächelnd zurück. »Er war weniger …« Er suchte nach dem passenden Wort.
    »Weniger aufregend, meinen Sie?«, kam ihm Finch zu Hilfe und reihte sich hinter den F-15 ein, die nun die Führung übernommen hatten und vom Runway abbogen.
    »Ganz genau, weniger

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