Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
en, vorzugsweise solche, die nicht zu
    ertrinken drohten.
    »Hört mal«, sagte er. »Wenn wir unsere Differenzen nicht schnel stens
    aus dem Weg räumen, dann räumen sie uns aus dem Weg, kapiert? Das
    Schiff… wird reif oder so. Und wir sind noch immer weit vom nächsten
    Land entfernt, habt ihr verstanden ? Und es könnte hier Haie geben.«
    Er blickte nach unten. Und sah wieder auf.
    »Hier gibt es Haie!« rief er.
    Das Schiff neigte sich zur Seite, als die Zauberer zu ihm traten.
    »Viel eicht sind’s Thunfische«, vermutete der Dekan. Hinter ihm fielen
    die Reste des Segels herab.

    »Wie willst du den Unterschied feststellen?« fragte der Oberste Hirte.
    »Ihr könntet die Zähne zählen, während ihr gefressen werdet«, seufzte
    Ponder. Wenigstens dachte jetzt niemand mehr daran, jemand anderen
    mit Magie anzugreifen. Man konnte die Zauberer von der Unsichtbaren
    Universität wegbringen, aber es war unmöglich, die Universität aus den
    Köpfen der Zauberer zu entfernen.
    Das Schiff neigte sich noch weiter zur Seite, als Frau Allesweiß über
    die Reling blickte.
    »Was passiert, wenn wir ins Wasser fallen?« fragte sie.
    »Wir müssen einen Plan entwickeln«, sagte Ridcully. »Dekan, stell eine
    Arbeitsgruppe zusammen, die sich mit unserem Überleben in fremden,
    von Haien verseuchten Gewässern befaßt.«
    »Sollten wir versuchen, ans Ufer zu schwimmen?« fragte Frau
    Al esweiß. »Früher, als Mädchen, konnte ich recht gut schwimmen.«
    Ridcully lächelte sie an. »Alles zu seiner Zeit, Frau Allesweiß«,
    erwiderte er. »Dein Vorschlag ist zur Kenntnis genommen.«
    »Und wenn kein Wunder geschieht, werden wir schon sehr bald darauf
    zurückkommen müssen«, murmelte Ponder.
    »Und was ist deine Aufgabe, Erzkanzler?« fragte der Dekan scharf.
    »Ich habe das Ziel bestimmt«, erläuterte Ridcully. »Ihr sollt
    Möglichkeiten finden, es zu erreichen.«
    »In dem Fal rate ich, das Schiff zu verlassen«, sagte der Dekan.
    »Wieso denn?« erwiderte der Professor für unbestimmte Studien. »Was
    ist mit den Haien?«
    »Sie sind ein sekundäres Problem«, behauptete der Dekan.
    »In der Tat«, pflichtete ihm Ponder bei. »Wir können jederzeit
    beschließen, die Haie zu verlassen.«
    Das Schiff schlingerte. Der Oberste Hirte warf sich in heldenhafte
    Positur.
    »Ich rette dich, Frau Allesweiß!« rief er und trug sie fort. Das heißt, er versuchte es. Doch der Oberste Hirte war nicht sehr kräftig gebaut,
    wenn man die Maßstäbe von Zauberern anlegte, und Frau Allesweiß
    konnte man getrost als sehr stattliche Frau bezeichnen. Außerdem gab es

    nur wenige Stel en, an denen der Oberste Hirte zuzugreifen wagte. Er
    gab sich alle Mühe bei gewissen peripheren Regionen und schaffte es, sie
    ein oder zwei Zentimeter hochzuheben. Was allerdings dazu führte, daß
    sich das Gewicht von Zauberer und Haushälterin auf die recht kleinen Füße des Obersten Hirten konzentrierte – sie fuhren durch das Deck wie
    zwei angespitzte Stahlstangen.
    Das Schiff war inzwischen trocken wie Zunder und so weich wie
    verfaultes Holz. Ganz langsam brach es auseinander.
    Das Wasser war sehr kalt. Gischt füllte die Luft, als sie mit den Armen
    ruderten und versuchten, nicht unterzugehen. Ein Trümmerstück traf
    Ponder am Kopf und drückte ihn in die Tiefe, in eine blaue Welt, in den
    seine Ohren ein seltsames Gloing-gloing wahrnahmen.
    Als er an die Oberfläche zurückkehrte, verwandelte sich dieses
    Geräusch in einen Streit. Erneut dominierte die ganz besondere Magie
    der Unsichtbaren Universität. Ein Zauberer mochte von Haien umgeben
    im Meer schwimmen – er hielt andere Zauberer für die größere Gefahr.
    » Mich trifft keine Schuld! Er… Nun, ich glaube, er schlief!«
    »Das glaubst du?«
    »Er war eine Matratze. Eine rote!«
    »Er ist der einzige Bibliothekar, den wir haben!« rief Ridcully. »Wie
    konntest du nur so gleichgültig sein!« Er holte tief Luft und tauchte.
    »Das Meer verlassen!« rief der Quästor fröhlich.
    Ponder schauderte, als ein großes, dunkles und stromlinienförmiges
    Objekt vor ihm aus dem Wasser kam. Es sank in den Schaum zurück
    und kippte zur Seite.
    Andere Dinge stiegen um die energisch Wasser tretenden Zauberer herum auf. Der Dekan klopfte an eines davon.
    »Nun, Haie scheinen nicht annähernd so gefährlich zu sein, wie ich
    dachte«, sagte er.
    »Es sind die Samen des Schiffes!« erwiderte Ponder. »Klettert auf sie,
    schnell!«
    Er war sicher, daß ihn etwas am Bein berührt hatte, und

Weitere Kostenlose Bücher