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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ein wenig zurück, so daß man ihn durchs Fenster nicht
    sofort sehen konnte.

    Ron trat von einem Bein aufs andere. »Viel eicht können wir den
    Müßigen Ahmed dazu bringen, seinen Laden zu öffnen. Möglicherweise
    hat er…«
    »Erdbeeren?« spekulierte Rincewind. Die Köche schauderten, und
    Charley schluchzte.
    »Sein ganzes Leben lang hat er auf eine solche Chance gewartet«,
    erklärte ein Koch. »Es ist verdammt unfair. Wißt ihr noch, als uns die
    kleine Sopranistin verließ, um den Viehtreiber zu heiraten? Eine Woche
    lang war er am Boden zerstört.«
    »Ja, Lisa Entzücken«, sagte Ron. »Ein bißchen schwabbelig in der
    Mitte, ansonsten aber sehr vielversprechend.«
    »Er hat große Hoffnungen auf sie gesetzt. Meinte, solch ein Name
    würde sogar mit Rhabarber gelingen.«
    Charley weinte.
    »Ich glaube…«, sagte Rincewind langsam und nachdenklich.
    »Ja?«
    »Ich glaube, ich sehe eine Möglichkeit.«
    »Tatsächlich?« Selbst Charley hob den Kopf.
    »Nun, ihr wißt ja, wie das ist. Ein Außenstehender hat den besseren
    Überblick und so. Versuchen wir’s mit Pfirsichen, Sahne…, ein bißchen
    Eis, wenn ihr welches auftreiben könnt, vielleicht auch ein Schuß
    Brandy… mal sehen…«
    »Kokosnußstreusel?« fragte Charley.
    »Ja, warum nicht?«
    »Äh… ein wenig Tomatensoße?«
    »Darauf sollten wir besser verzichten.«
    »Mach dich gleich an die Arbeit«, sagte Ron. »Sie sind schon halb
    durch mit dem letzten Akt.«
    »Das ist nicht weiter schlimm«, erwiderte Rincewind. »Na schön.
    Halbiert die Pfirsiche, legt sie zusammen mit den anderen Dingen in eine
    Schüssel, gebt den Brandy hinzu, und voilà .«

    »Ist das eine ausländische Spezialität?« fragte Charley. »Ich fürchte, so
    etwas haben wir hier nicht.«
    »Gebt einfach noch etwas mehr Brandy hinzu«, schlug Rincewind vor.
    »Und schon ist alles fertig.«
    »Ja, aber wie nennen wir es?« fragte Ron.
    »Oh, ganz einfach«, sagte Rincewind. »Reich mir bitte die Schüssel,
    Charley. Danke.« Er hob sie hoch. »Meine Herren… Ich gebe euch
    die… Pfirsich nellie .«
    Es brutzelte in einer Pfanne auf dem Herd. Abgesehen davon und den
    Geräuschen aus dem Opernhaus blieb alles still.
    »Was haltet ihr davon?« fragte Rincewind munter.
    »Nun, es klingt… anders «, antwortete Charley. »Das muß ich dir lassen.«
    »Aber es ist nicht unbedingt ein einzigartiger Name«, ließ sich Ron vernehmen. »Es gibt viele Nellies auf der Welt.«
    »Mag sein, aber denkt nur an die Alternative«, sagte Rincewind.
    »Möchtet ihr viel eicht mit einem Pfirsichhintern in Verbindung gebracht
    werden?«
    Charley brach erneut in Tränen aus.
    »Nun, wenn man’s so sieht, klingt es eigentlich nicht schlecht«, sagte
    Ron. »Pfirsichnellie… ja.«
    »Ihr könntet auch Bananen nehmen«, meinte Rincewind.
    Rons Lippen bewegten sich lautlos. »Nein«, entgegnete er. »Bleiben wir
    bei den Pfirsichen.«
    Rincewind rieb sich kurz die Hände. »Freut mich, daß ich euch helfen
    konnte. Und nun… wie viele Ausgänge gibt es hier?«
    »Heute abend ist viel los, mit dem Galah und so«, sagte Ron. »Ich halte
    nicht viel davon, aber es bringt Besucher in die Stadt.«
    »Ja, und die Hinrichtung morgen früh nicht zu vergessen«, fügte
    Charley hinzu.
    »Die wollte ich eigentlich verpassen«, meinte Rincewind. »Wenn ihr
    mir nur den Ausgang zeigen könntet…«
    »Ich hoffe, daß der Gefangene entkommt«, sagte Charley.

    »Diesen Wunsch teile ich gern«, erwiderte Rincewind. Schwere Stiefel
    stapften zur Tür und verharrten dort. Stimmen erklangen.
    »Es heißt, er hat gegen ein Dutzend Polizisten gekämpft«, sagte Ron.
    »Drei«, korrigierte Rincewind. »Es waren nur drei. Das habe ich gehört.
    Jemand hat’s mir erzählt. Nicht ein Dutzend, sondern drei.«
    »Oh, es müssen mehr als drei gewesen sein, viel mehr als drei. Ein so verwegener Bursche hat bestimmt gegen mehr als nur drei Polizisten
    gekämpft. Rinso, so nennt man ihn.«
    »Jemand aus Hebringeinbiermit erzählte, Rinso habe in fünf Minuten
    hundert Schafe geschoren.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Rincewind.
    »Er sol ein Zauberer sein, aber das kann ich mir kaum vorstel en, denn
    solche Typen vermasseln dauernd alles…«
    »Nun, um ganz ehrlich zu sein…«
    »Ja, aber ein Bekannter von mir, der im Gefängnis arbeitet, hat ein
    seltsames braunes Zeug erwähnt, das dem Burschen enorme Kraft
    verleiht!«
    »Es war doch nur Biersuppe!« entfuhr es Rincewind. »Ich meine, das
    habe ich

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