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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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das machte
    ihn besonders agil. Selbst der Dekan gelangte an Bord, nach einigen

    schaumigen Drehungen, bei denen Mann und Samen um die
    Vorherrschaft rangen.
    Ridcully tauchte in einer Gischtwolke auf. »Es hat keinen Zweck!«
    prustete er. »Ich bin so tief getaucht, wie ich konnte, ohne eine Spur von ihm zu entdecken!«
    »Kriech auf einen Samen, Erzkanzler«, sagte der Oberste Hirte.
    Ridcully schlug nach einem vorbeischwimmenden Hai. »Sie greifen
    nicht an, wenn man viel Lärm macht und herumplatscht.«
    »Ich dachte immer, genau das provoziert sie anzugreifen, Herr!« rief
    Ponder.
    »Ah, ein interessantes praktisches Experiment«, sagte der Dekan und
    reckte den Hals.
    Ridcully zog sich auf einen der Samen. »Was für ein Durcheinander.
    Nun, ich schätze, wir brauchen uns nur treiben zu lassen, um Land zu
    erreichen.« Ihm fiel etwas ein. »Äh, wo ist Frau Allesweiß?«
    Die Zauberer sahen sich um.
    »O nein…«, stöhnte der Oberste Hirte. »Sie schwimmt in Richtung
    Ufer…«
    Sie blickten in die entsprechende Richtung und konnten eine Frisur
    erkennen, die ruckartig, aber mit großer Entschlossenheit dem Land
    entgegenstrebte. Ridcully hätte den Stil der Haushälterin vielleicht als
    Brust kiel schwimmen bezeichnet.
    »Das nenne ich nicht sehr praktisch«, kommentierte der Dekan.
    »Was ist mit den Haien?«
    »Sie schwimmen hier bei uns «, stellte der Oberste Hirte fest, während sich die Samen im Wasser hin und her neigten.
    Ponder sah nach unten. »Unsere Beine baumeln jetzt nicht mehr im
    Wasser, und dadurch scheinen die Haie das Interesse an uns zu
    verlieren«, sagte er. »Sie schwimmen ebenfalls in Richtung Ufer.«
    »Nun, Frau Allesweiß kannte die Risiken, als sie den Job annahm«,
    meinte der Dekan.
    »Was?« entfuhr es dem Obersten Hirten. »Sol das heißen… bevor eine
    Frau Haushälterin einer Universität wird, sollte sie an die Möglichkeit

    denken, vor der Küste eines geheimnisvollen Kontinents von Haien
    gefressen zu werden, noch dazu mehrere tausend Jahre in der
    Vergangenheit?«
    »Ich weiß nur, daß sie beim Vorstellungsgespräch nicht viele Fragen
    gestellt hat.«
    »Eigentlich brauchen wir uns gar keine Sorgen zu machen«, sagte der
    Professor für unbestimmte Studien. »Haie haben ihren Ruf als
    Menschenfresser überhaupt nicht verdient. Was auch immer ihr gehört
    habt: Es ist kein einziger Angriff eines Hais auf einen Menschen bestätigt worden. Haie sind hochentwickelte, friedliche Geschöpfe, die ein
    ausgeprägtes Familienleben führen, und keineswegs Boten des Unheils –
    Berichten zufolge haben sie gelegentlich Freundschaft mit einsamen
    Wanderern geschlossen. Als Jäger sind sie natürlich sehr geschickt. Ein
    ausgewachsener Hai ist imstande, einen Elch zur Strecke zu bringen…
    äh…«
    Der Professor sah die Gesichter der anderen Zauberer.
    »Äh… ich glaube, ich habe sie mit Wölfen verwechselt«, murmelte er.
    »Das ist tatsächlich der Fall, nicht wahr?«
    Mehrere Köpfe nickten synchron.
    »Was Haie betrifft…«, fuhr der Professor für unbestimmte Studien
    fort. »Sie sind die bösartigen und gnadenlosen Killer des Meeres,
    stimmt’s? Und sie nehmen sich nicht einmal Zeit zum Kauen.«
    Wieder nickten die anderen Zauberer.
    »Meine Güte. Wo soll ich nur mein Gesicht verstecken…?«
    »Am besten dort, wo es die Haie nicht finden«, erwiderte Ridcul y.
    »Also gut, meine Herren. Es geht um unsere Haushälterin! Wollt ihr in
    Zukunft eure Betten selbst machen? Ich schlage einige Feuerkugeln vor.«
    »Sie ist zu weit entfernt…«
    Neben Ridcul y sauste etwas Rotes aus dem Meer, flog in einem weiten
    Bogen durch die Luft und durchstieß die Wasseroberfläche wie eine
    Rasierklinge, die durch Seide schnitt.
    »Was war das?« fragte der Erzkanzler. »Wer von euch steckt dahinter?«

    Eine Bugwelle hielt direkt auf die Ansammlung von dreieckigen
    Rückenflossen zu wie eine den Kegeln entgegenrol ende Bowlingkugel.
    Wenige Sekunden später schien im Wasser eine regelrechte Eruption
    stattzufinden.
    »Bei den Göttern, seht nur, wie das Etwas die Haie angreift!«
    »Ist es ein Ungeheuer?«
    »Nein, ein Delphin, glaube ich…«
    »Mit rotem Fell?«
    »Es kann doch unmöglich…«
    Ein entsetzter Hai hastete am Obersten Hirten vorbei. Hinter ihm
    teilte sich das Wasser und zeigte das breite rote Grinsen des einzigen
    Delphins, der ein ledriges Gesicht und einen orangefarbenen Pelz hatte.
    »Iiek?« fragte der Bibliothekar.
    »Gut gemacht, alter Knabe!« rief

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