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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Universität
    zurückkehren.«
    »Woher wußtest du davon?«
    »Dies ist eine Universität, nicht wahr? Komm.«
    Neben dem locker sitzenden Wel blechteil waren mit Kreide einige
    Worte geschrieben.
    »›Nul i Sheila sanguineae‹«, las Rincewind laut. »Aber du heißt nicht Sheila, und deshalb dürfte alles in Ordnung sein.«
    »Wenn es das bedeutet, was ich glaube, dann sind hier keine Frauen
    zugelassen«, sagte Neilette. »Du hättest Darleen mitnehmen sol en.«
    »Wie bitte?«
    »Schon gut.«
    Mit gewissem Erstaunen nahm Rincewind zur Kenntnis, daß sich
    jenseits der Barriere ein hübscher Rasen erstreckte, erhel t vom Licht, das aus den Fenstern eines großen, niedrigen Gebäudes schimmerte. Hier
    waren alle Gebäude niedrig und hatten dicke, breite Dächer, wodurch sie wie quadratische Pilze wirkten. Wenn sie jemals einen Anstrich
    bekommen hatten, so war dieser ein historisches Ereignis, anzusiedeln
    zwischen der Entdeckung des Feuers und der Erfindung des Rads.
    Es gab auch einen Turm: Er war etwa sechs Meter hoch.

    »Als Universität gibt dies nicht viel her«, meinte Rincewind. Er erlaubte
    sich einen Hauch Selbstgefälligkeit. »Sechs Meter? Von einem solchen
    Turm könnte ich problemlos herunterpin… herunterspucken. Na ja…«
    Er schritt zur Tür, als das Licht hel er wurde und auch einen oktarinen
    Ton bekam – diese achte Farbe stand in unmittelbarem Zusammenhang
    mit Magie.
    Die Tür war verschlossen.
    Rincewind klopfte so heftig daran, daß sie in ihren Angeln erbebte.
    »Seid gegrüßt, Brüder!« rief er. »Ich bin hier, um… Meine Güte…«
    Die Welt veränderte sich einfach. In dem einen Augenblick stand er
    vor einem rostenden Tor, und im nächsten fand er sich im Innern eines
    Kreises wieder. Sechs Zauberer musterten ihn.
    Rincewind erholte sich von der Überraschung.
    »Offenbar scheut ihr keine Mühe«, sagte er. »In meiner Heimat, und ihr
    könnt mich von mir aus ›Herr Langweilig‹ nennen, öffnet man einfach
    die Tür.«
    »Beim Krächzen der Krähen«, meinte ein Zauberer. »Wir werden
    immer besser.«
    Es konnte nicht der geringste Zweifel daran bestehen, daß es Zauberer
    waren. Sie trugen spitze Hüte, obgleich die Krempen breiter zu sein
    schienen als al es, was Rincewind jemals ohne Verstrebungen gesehen
    hatte. Die Mäntel endeten schon an den Hüften, und darunter trugen die
    Männer kurze Hosen, lange graue Strümpfe und große Ledersandalen.
    Nicht unbedingt typische Kleidung – aber Rincewind blieb trotzdem
    davon überzeugt, daß er es mit Zauberern zu tun hatte: Sie wirkten wie
    menschliche Heißluftballons kurz vor dem Start.
    Das Oberhaupt der Gruppe sah Rincewind an und nickte.
    »Guten Abend, Herr Langweilig. Ich muß sagen, du bist schneller
    hierhergekommen, als wir dachten.«
    Rincewind ahnte, daß es keine besonders gute Idee gewesen wäre, »Ich
    stand draußen vor der Tür« zu antworten.
    »Äh, ich hatte Unterstützung bei der Reise«, sagte er.

    »Er sieht nicht sehr dämonisch aus«, meinte ein Zauberer. »Erinnert ihr
    euch an den letzten, den wir beschworen haben? Sechs Augen und
    drei…«
    »Die wirklich guten Exemplare können sich tarnen, Dekan.«
    »Dann ist dies vermutlich ein Genie, Erzkanzler.«
    »Herzlichen Dank«, sagte Rincewind.
    Der Erzkanzler nickte erneut. Er war natürlich schon etwas älter, und
    sein Gesicht schien erst zerknül t und dann wieder geglättet worden zu
    sein. Er hatte einen kurzen, grauen Bart und wirkte seltsam vertraut.
    »Wir haben dich beschworen, Langweilig«, sagte der Erzkanzler, »weil
    wir von dir wissen wollen, was mit dem Wasser passiert ist.«
    »Es ist verschwunden, nicht wahr?« erwiderte Rincewind. »Ja, dachte
    ich mir.«
    »Es kann nicht einfach so verschwinden «, sagte der Dekan. »Es ist Wasser.
    Es gibt immer Wasser, wenn man tief genug gräbt.«
    »Aber wenn wir noch tiefer graben, verärgern wir einen Elefanten«,
    meinte der Erzkanzler. »Und deshalb…«
    Es schepperte, als die Tür auf den Boden pral te. Die Zauberer wichen
    zurück.
    »Was hat das zu bedeuten?« fragte einer.
    »Oh, das ist meine Truhe«, sagte Rincewind. »Sie besteht aus…«
    »Doch nicht die Kiste auf Beinen! Und ist das etwa eine Frau ?«
    »Ihn sol tet ihr besser nicht fragen, denn mit solchen Dingen kennt er
    sich kaum aus«, sagte Neilette und folgte Truhe. »Entschuldigt bitte, aber Truhie wurde ungeduldig.«
    »Wir können keine Frauen in der Universität dulden!« rief der Dekan.
    »Vermutlich wollen sie

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