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Heiße Hüpfer

Heiße Hüpfer

Titel: Heiße Hüpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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befanden sich noch immer in der Brauerei. Das brachte eine
    gewisse Erleichterung mit sich, wenn man bedachte, wo man enden
    konnte, wenn man in die Truhe geriet. Es grollte nach wie vor, und dem
    sehr unangenehmen dumpfen Donnern gesel te sich ein Scheppern und
    Klappern hinzu, als Teile aus rostigem Metall mit mörderischer Absicht
    herabfielen.
    Das große Känguruh-Schild stand in Flammen.
    Im aufsteigenden Rauch zeichneten sich spitze Hüte ab.
    Anders ausgedrückt: Rauchkringel wanden sich um Löcher in der Luft,
    und diese Löcher wirkten wie die dreidimensionalen Silhouetten einer
    Gruppe von Zauberern.
    Rincewind trat aus der Truhe. »Oh, nein, nein, nein«, ächzte er. »Ich
    bin erst vor einigen Monaten hier eingetroffen. Es ist nicht meine
    Schuld!«
    »Sie sind wie Geister«, sagte Neilette. »Kennst du sie?«
    »Nein! Aber sie stehen mit den Erdbeben in Zusammenhang! Und mit
    etwas, das man ›Nässe‹ nennt, was auch immer es damit auf sich haben
    mag!«
    »Das ist doch nur eine alte Geschichte. Wie dem auch sei, Herr
    Zauberer: Vielleicht ist es deiner Aufmerksamkeit entgangen, daß sich
    dieser Raum mit immer mehr Rauch füllt! Wo ist das Loch in der Wand,
    durch das wir hereingekommen sind?«

    Rincewind blickte sich verzweifelt um. Überal wogte Qualm.
    »Gibt es hier einen Keller?« fragte er.
    »Ja! Als wir Kinder waren, habe ich dort mit Noelene Mutter und
    Mutter gespielt. Halt nach Luken im Boden Ausschau!«
    Drei Minuten später gab eine alte Bodenluke in der Gasse unter Truhes
    heftigen Stößen nach. Einige Ratten sprangen ins Freie, gefolgt von
    Rincewind und Neilette.
    Niemand schenkte ihnen Beachtung. Eine Rauchsäule ragte über der
    Stadt auf. Wächter und Bürger bildeten bereits eine Eimerkette, und
    einige Männer mit einem Rammbock versuchten, den Haupteingang der
    Brauerei zu öffnen.
    »Das hätten wir geschafft«, sagte Rincewind. »Zum Glück.«
    »He, was ist los? Wo bleibt das verdammte Wasser?«
    Der Ruf kam von einem Mann, der auf der Straße einen
    Pumpenschwengel auf und ab bewegte – die Pumpe stöhnte leise und
    weigerte sich, Wasser in den Trog zu spucken.
    Ein Wächter griff nach dem Arm des Mannes.
    »Da drüben auf dem Hof gibt es einen anderen Brunnen! Beeil dich,
    Kumpel!«
    Zwei Männer mühten sich ab, der anderen Pumpe Wasser zu
    entlocken. Das Ding keuchte wie jemand, der zu ersticken drohte; nach
    einigen wenigen Tropfen und etwas trockenem Rost gab die Pumpe auf.
    Rincewind schluckte. »Ich glaube, es gibt kein Wasser mehr.«
    »Was soll das heißen?« erwiderte Neilette. »Es gibt immer Wasser! Es bildet riesige unterirdische Seen!«
    »Ja, aber… diese Seen werden nicht aufgefüllt. Hier regnet es nie.«
    »Jetzt fängst du schon wie…« Die junge Frau unterbrach sich. »Was
    weißt du? Du siehst ein bißchen verdächtig aus, Herr Zauberer.«
    Rincewind blickte kummervoll zum Turm aus Rauch. Funken glühten
    darin und wurden von der heißen Luft emporgerissen, um anschließend
    auf die Stadt herabzufallen. Al es ist knochentrocken, dachte er. Es
    regnet nie. Es… Augenblick mal.
    »Woher weißt du, daß ich Zauberer bin?« fragte er.

    »Es steht auf deinem Hut«, sagte Neilette. »Übrigens hätte ein ›b‹
    genügt.«
    »Weißt du, was ein Zauberer ist ? Ich möchte betonen, daß ich diese Frage sehr ernst meine. Es liegt mir fern, dich auf den Arm zu nehmen.«
    »Jeder weiß, was ein Zauberer ist! Wir haben eine ganze Universität
    vol von diesen nutzlosen Burschen!«
    »Kannst du mir den Weg zur Universität zeigen?«
    »Finde ihn allein!« Neilette schritt fort und wol te in der Menge
    verschwinden. Rincewind folgte ihr.
    »Bitte geh nicht! Ich brauche dich als Dolmetscherin!«
    »So ein Unfug! Wir sprechen doch die gleiche Sprache!«
    »Glaubst du! Das Wort ›Shorts‹ verwendet man hier sowohl für kurze
    Hosen als auch für kleine Bierdosen. Wie oft bringen Neuankömmlinge
    das durcheinander?«
    Neilette lächelte. »Nicht mehr als einmal.«
    »Bring mich zur Universität, in Ordnung?« sagte Rincewind. »Ich fühle,
    daß ein Berühmter Letzter Kampf bevorsteht.«
    Metal kreischte, und eine Windmühle verlor ihr Rad – es schmetterte
    auf die Straße.
    »Und wir sollten uns beeilen«, fügte Rincewind hinzu. »Sonst gibt es
    hier bald nur noch Bier zu trinken.«

    Der Quästor lachte erneut, als einige kleine Holzkohlepunkte ihre Beine
    streckten, Aufstellung bezogen, erst über die Felswand marschierten und
    dann über den Sand. In den

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